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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ammorgh gelungen, wenigstens den Hünen mit den Silberhaaren auszuschalten?
    »Silver!« schrie ich in die Tiefe.
    Nichts. Keine Antwort. Meine Stimme zitterte als mehrfaches Echo durch das enge Tal.
    »Silver!«
    Die Sorge um den Ex-Dämon trieb mich den Abhang hinunter.
    Ich rutschte auf dem glatten Gestein aus, von wackeligen faustgroßen Brocken ab, fiel, rappelte mich wieder hoch, fiel erneut, sprang wieder auf, hastete weiter.
    Ich mußte wissen, was Mr. Silver zugestoßen war. Natürlich interessierte mich auch, wie es um Ken Nimoy stand.
    Ich konnte mir vorstellen, da der Kaufmann aus Dunkeid überhaupt nichts für das konnte, was er getan hatte.
    Er hatte unter dem Zwang des Bösen gestanden und gehorchen müssen. Ammorgh ließ ihm bestimmt keine andere Wahl.
    Ich stieß mit dem Knie gegen einen Felsen. Der Schmerz riß einen Fluch von meinen Lippen. Auf meinem beschwerlichen Weg zum Vauxhall hielt ich die Augen offen, doch Mr. Silver kam mir nicht unter.
    Er mußte sich noch in dem Fahrzeug befinden, das aussah, als hätte es ein Riese in die Hand genommen und zu einem unansehnlichen Blechball zusammengepreßt.
    Konnten Mr. Silver und Ken Nimoy diesen mörderischen Absturz überlebt haben? Ich drückte ihnen die Daumen.
    Die letzten Meter. Dann war ich bei dem Fahrzeug, das als solches kaum noch zu erkennen war.
    Es lag auf der Seite, streckte mir die Räder entgegen. Ich kletterte daran hoch und blickte durch die glaslosen Fenster.
    Nimoy war noch angegurtet, doch das hatte ihm nichts genützt.
    Eine Felsenkante hatte das Wagendach aufgerissen und den Schädel des Fahrers getroffen. Der Mann war tot.
    Und Mr. Silver? Ich entdeckte ihn im Fußraum des Wagens. »Silver!«
    »Ja«, stöhnte er.
    »Bist du verletzt?«
    »Weiß ich nicht. Mann, war das schlimm. Ich glaube, ich war kurz bewußtlos.«
    »Kannst du aus dem Wagen heraus?«
    »Nein. Ich hab’s schon versucht. Ich bin hier eingeklemmt. Meine Beine…«
    »Hoffentlich sind sie nicht gebrochen.«
    »Das mußte ich spüren.«
    »Vielleicht fühlst du durch den Schock noch nichts«, sagte ich.
    Mr. Silver unternahm einen weiteren Versuch, aus dem Wrack zu klettern. Es gelang ihm nicht, die Beine freizubekommen. Wie sehr er sich auch anstrengte, es nutzte nichts.
    »Vielleicht schaffen wir es mit vereinten Kräften«, sagte ich und kletterte zu ihm in den Wagen.
    »Was ist mit Nimoy?« fragte der Ex-Dämon.
    »Tot«
    »Mist. Dieser Ammorgh wird mir immer unsympathischer.«
    Wir arbeiteten gemeinsam an Mr. Silvers Befreiung. Es nützte gleichfalls nichts. Der Wagen war durch die Aufprallwucht so zusmmengestaucht worden, daß man ihn mit bloßen Händen unmöglich wieder geradebiegen konnte.
    »Vielleicht mit dem Wagenheber!« keuchte ich.
    »Damit könnte es gehen«, erwiderte Mr. Silver. »Die Idee könnte direkt von mir sein.«
    Ich war froh, daß er trotz dieser mißlichen Lage immer noch der alte war. Hastig verließ ich den Vauxhall und durchstöberte den Kofferraum, der wie ein großes Maul offenstand.
    Der Wagenheber war nicht da. Es mußte ihn, als sich das Fahrzeug immer wieder überschlug, herausgeschleudert haben.
    Nervös und ungeduldig begab ich mich auf die Suche. Zuerst fand ich die Kurbel. Sie lag auf einem mit Moos bewachsenen Felsen.
    Nach dem Heber mußte ich etwas länger suchen. Als ich ihn endlich gefunden hatte, eilte ich zum Vauxhall zurück, kletterte wieder in das Wrack, und verspreizte den Heber.
    Dann drehte ich die Kurbel. Ganz langsam. Das Blech knackte.
    Der Heber rutschte ab. Ich fluchte. Ein neuerlicher Versuch…
    Ich weiß nicht, wie lange ich werkte, mir kam es jedenfalls endlos lange vor.
    Als Mr. Silver seine Beine endlich herausziehen konnte, atmete ich erleichtert auf. Hintereinander verließen wir den Vauxhall. Ich zuerst.
    Als der Ex-Dämon neben mir stand, sagte ich: »Laß dich ansehen.«
    »Alles in Butter«, behauptete der Hüne mit den Silberhaaren.
    So sah er nicht aus. Er machte einen recht ramponierten Eindruck, aber ich sah nicht viel besser aus.
    Teufel noch mal, wir waren an Ammorgh noch nicht einmal herangekommen und wirkten bereits – unserem Äußeren nach – wie Verlierer.
    Ein Dröhnen, Brummen erfüllte plötzlich das Tal.
    »Da kommt ein Lkw, Tony!« stieß der Ex-Dämon aufgeregt hervor.
    Ich hatte vom Stoppen eigentlich die Nase voll, aber wir mußten es wieder tun. Es war noch zu weit bis nach Morglanssie. Wir konnten die Strecke unmöglich zu Fuß zurücklegen.
    »Er muß uns mitnehmen!«

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