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017 - Invasion der Kyphorer

017 - Invasion der Kyphorer

Titel: 017 - Invasion der Kyphorer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Spanier ungeduldig erwartete.
    Erneut sah Chan auf die Uhr, während sich die Schleuse langsam mit Luft füllte.
    01:52 Uhr!
    Nur noch acht Minuten bis zum Start!
    Zischend öffnete sich das Innenschott und die Menschen strömten herein. Chan zählte überschlägig mit; er kam auf etwa neunzig Personen. Mochte der Himmel wissen, wie Wolseleys paar verbliebene Helfer es geschafft hatte, die anderen zurückzuhalten!
    Diesmal gab es keine großen Probleme. Don Jaime und der Asiate fühlten sich ein bisschen wie jene ›Pusher‹, die in den überfüllten U-Bahn-Stationen der Millionenstädte die Aufgabe hatten, möglichst viele Passagiere in die Waggons zu pressen – wie Heringe in eine zu klein geratene Büchse. Als sie es endlich geschafft hatten, alle unterzubringen, tat Don Jaime einen Schritt zur Seite und wies auf den leeren Platz des Fahrers, den Haiko Chan einnehmen sollte – als Überlebensspezialist augenscheinlich der einzige Anwesende, der in der Lage war, den Bus zu fahren.
    Was der Spanier damit sagen wollte, war klar.
    Ich bleibe hier.
    Dann hob er einen Arm, zum Abschied grüßend, in Chans Richtung.
    Ohne zu zögern und völlig überraschend für den Spanier hob dieser seinen Schocker und drückte ab. Dann tat er einen Satz nach vorne, schwang sich Don Jaimes leblosen Körper über die Schulter und schob ihn durch den Einstieg des Fahrers in den Bus. Einige hilfreiche Hände nahmen ihn entgegen; irgendwo waren noch einige Quadratzentimeter frei. Flüche ertönten; möglicherweise hatte der immer noch am Gürtel des Spaniers hängende Morgenstern ein oder zwei neue Opfer gefunden.
    Mit einem Knopfdruck versiegelte der Überlebensspezialist den Shuttlebus; als auf dem Armaturenbrett eine grüne Lampe aufleuchtete, betätigte er die Fernsteuerung des Außenschotts der Schleuse. Der Bus schüttelte sich und glitt mit blockierten Rädern einige Meter auf die rasch größer werdende Öffnung zu, als die Luft viel zu schnell aus dem Hangar entwich. Zum ordnungsgemäßen Abpumpen des Sauerstoffs war unter den gegebenen Umständen keine Zeit mehr.
    01:59 Uhr!
    Chan löste die Bremse und gab Vollgas. Wie ein Pfeil schoss der Bus mit den letzten Resten der atembaren Luft aus der Schleuse, in Richtung der lang gestreckten Masse der PHAETON.
    Die Digitalanzeige seines Armbandchronometers schlug um.
    2:00 Uhr!
    Unwillkürlich hielt Haiko Chan den Atem an, ohne jedoch die Fahrt zu verlangsamen. Wenn der Kapitän den von Wolseley erhaltenen Befehl auf den Buchstaben genau befolgte, wie es seine Pflicht war, dann musste er in dieser Sekunde starten. Darüber, was in diesem Fall mit dem Shuttlebus und allen seinen Insassen geschehen würde, dachte er lieber gar nicht erst nach.
    Doch nichts geschah.
    Der Asiate wollte sich seine schweißnassen Hände an der Hose abwischen und wurde sich dabei erst wieder des ihn wie eine zweite Haut umschließenden Raumanzugs bewusst. Unverändert hielt der Shuttlebus auf den Raumer zu; nun betrug die Entfernung noch etwa hundert Meter, dann fünfzig, zwanzig …
    Und die PHAETON stand immer noch unbeweglich auf ihrem Platz!
    Chan wusste nicht, ob er über diese Tatsache erfreut oder wütend sein sollte. Was in seiner Macht stand, die etwa neunzig Passagiere des Shuttlebusses an Bord des Linienraumers zu bringen, würde er tun. Aber wenn der Kapitän auf den Bus wartete – gegen seine ausdrücklichen Befehle! –, dann bedeutete das, dass er das Leben von mehr als tausend Menschen, die sich bereits auf dem Schiff befanden, aufs Spiel setzte. Denn wenn die erste Rakete einschlug und das Schiff hatte noch nicht genug Abstand von der Mondstation gewonnen …
    Oder gab es vielleicht ein Problem mit dem Schiff? Konnte es etwa nicht starten?
    Gewaltsam verdrängte Haiko Chan diese und andere Gedanken. Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen!
    Der Bus erreichte den ›Finger‹ und stoppte abrupt. Der Überlebensspezialist fluchte, als er feststellte, dass er beinahe zwei Meter zu weit gefahren war und setzte hastig zurück. Jetzt stand der Bus richtig! Die Automatik des Schiffslandeplatzes erkannte dies und begann, den ›Finger‹ an das Schott des Busses zu fahren. Chan schloss die Augen – das alles dauerte viel zu lange!
    Endlich schwang die Tür des Fahrgastraumes auf und die Menschen versuchten alle gleichzeitig, in den nur zwei Meter breiten Tunnel, dessen anderes Ende mit dem Eingang des Linienraumers verbunden war, hineinzuströmen.
    Die raue Stimme Kapitän Chandlers meldete

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