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017 - Invasion der Kyphorer

017 - Invasion der Kyphorer

Titel: 017 - Invasion der Kyphorer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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verchromten Zapfhähne noch intakt waren, wandten sie sich wieder beruhigt ihren Kameraden zu.
    Auf der 3D-Projektionsfläche, die wie durch ein Wunder unbeschädigt geblieben war, hatte die Generalsekretärin längst wieder dem Nachrichtenstudio Platz gemacht. Da kündigte der Sprecher ein Interview mit Smiley Con, dem Pressesprecher des Verbandes der Versicherungswirtschaft, über die Auswirkungen der Ereignisse auf dem Mond auf die Versicherungen an.
    Abrupt verstummten die Gespräche der am Stammtisch Feiernden. Alle Blicke wandten sich dem Bildschirm zu.
    »Lassen Sie mich eine Frage vorausschicken«, begann der Interviewer. »Trifft es zu, dass vor einigen Monaten mehrere Leute in Seabath eine Versicherung in exorbitanter Höhe gegen eine Invasion von Außerirdischen abgeschlossen haben?«
    Smiley Con, ein Schweinsgesicht im Frack, nickte vergnügt. Die Ereignisse des Tages und der vorangegangenen Nacht schienen sein Gemüt nicht negativ beeinflusst zu haben.
    »Das trifft zu, in der Tat!« Plötzlich brach er in lautes Gelächter aus. Gleich im nächsten Moment bemühte er sich jedoch wieder um eine dem Ernst der Lage angemessene Miene. Verlegen rückte er seine pinkfarbene und mit grünen Sternen versehene Krawatte zurecht.
    Der Reporter tat so, als hätte er Smileys Ausbruch nicht bemerkt. Wahrscheinlich hatte er seine Fragen vorher auswendig gelernt und war nicht darauf vorbereitet, spontan zu reagieren. »Dann können sich doch diese Menschen jetzt über die Invasion freuen, oder? Sie sind nun bestimmt alle Multimillionäre!«
    Ein zehnstimmiges »Jawollja!« ertönte aus der Richtung des Stammtischs.
    Smiley Cons Gesicht, das während der Frage sichtbar darum bemüht war, ernst zu bleiben, verzog sich erneut zu einem breiten Grinsen. »So würde ich das nicht sehen«, korrigierte er. »Ad eins: Noch findet die Invasion nur auf dem Mond statt und nicht auf der Erde – in der Police ist aber ausdrücklich von einer Invasion der Erde die Rede!«
    Zwei oder drei der gerade noch Feiernden verschluckten sich an ihren Bieren. Erste Unmutsäußerungen wurden laut.
    Im Fernseher fuhr Smiley Con fort: »Ad zwei: Wenn es tatsächlich zu einer Invasion der Erde durch Extraterrestrier kommen sollte – hihihi –, dann ist doch wohl anzunehmen, dass dabei so ziemlich alles zu Bruch geht, was die Menschheit in den letzten zehntausend Jahren oder so aufgebaut hat, nicht wahr? Ergo gehen die Versicherungen alle Pleite, das ist doch wohl klar! Außerdem dürfte das meines Erachtens in diesem Fall sowieso keinen großen Unterschied mehr machen, hihihi …«
    »Das heißt?«, fragte ein sichtlich konsternierter Interviewer.
    »Das heißt«, antwortete Smiley Con und sein Schweinskopf grinste vergnügt in die Kamera – und den Männern am Stammtisch schien es, als musterte er triumphierend jeden einzelnen von ihnen – »dass die Leute, die so dämlich waren, so eine Versicherung abzuschließen, sich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln können, wenn es ihnen Spaß macht, dass sie aber so oder so kein Geld bekommen werden, hehehehehe!«
    Während auf dem Bildschirm der Interviewer sich artig bedankte und Smiley Con noch »einen wunderschönen Abend« wünschte – woraufhin dieser versicherte, den werde er ganz gewiss haben, hihihi –, sprangen die zehn Männer vom Stammtisch auf, ergriffen ihre Stühle und begannen, denjenigen Teil des Mobiliars, der die allgemeine Panik unbeschadet überstanden hatte, systematisch zu zertrümmern.
    Natürlich vergaßen sie dabei auch den Fernseher nicht.
     

7.
     
    Mittwoch, 3. Oktober 2063, 20:00 Uhr Neapolitaner Zeit.
     
    Beginn der Hauptnachrichtensendung des UNO-Senders UN-Free-TV, den nur Spötter gerne als ›unfree teevee‹ bezeichnen: »Guten Abend, meine Damen und Herren! Achtundvierzig Stunden nach Beginn der Invasion auf dem Mond scheint die Bevölkerung der Erde zunehmend den Ernst der Lage zu erkennen. Allerorten bilden sich lange Schlangen an Tankstellen, Supermärkten und Tabakläden und es ist bereits vereinzelt zu Plünderungen gekommen. Die Umfragewerte der großen Konzernchefs sinken stetig, wobei zuletzt vor allem Clint Fisher von Mechanics Inc. in den negativen Bereich gefallen ist. Vereinzelt werden Stimmen laut, die bezweifeln, dass Lino Frascati tot ist und die Ansicht äußern, Fisher hätte seinen Vorgänger in der Verwirrung während der Ereignisse auf dem Mond lediglich ›auf Eis gelegt‹ und damit die Gelegenheit genutzt, selbst Konzernchef

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