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017 - Invasion der Kyphorer

017 - Invasion der Kyphorer

Titel: 017 - Invasion der Kyphorer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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etwas, das so billig und in so großer Vielfalt zu haben war wie Glimmstängel.
    Der Pub war an diesem Dienstagabend noch voller als sonst. Mehr als zweihundert Gäste drängten sich auf den achtzig Quadratmetern und die wenigsten von ihnen hatten einen Sitzplatz ergattert. Hinter der Bar stand, eine Handvoll Schankkellner dirigierend, ein Mann, der in jedem Beruferaten bereits nach wenigen Sekunden abgehakt gewesen wäre: Er ähnelte einem Bierfass, an das man zwei dürre, annähernd menschenähnliche Beine geschraubt hatte. Aus der Oberkante dieses Fasses ragten zu beiden Seiten, Zapfhähnen gleich, zwei ebenso dürre Arme. Darüber saß ein Kopf mit kurz geschnittenen, schwarzen Haaren und streng ausrasiertem Kinnbart. Dieser Kopf wurde durch einen Erker verziert, den man nur als ›Riechkolben‹ bezeichnen konnte und dessen Farbe anzeigte, dass Joe Maguire – denn es handelte sich um den namensgebenden Patron dieses Etablissements – seinen eigenen Alkoholvorräten reichlichst zuzusprechen pflegte.
    »Zwölf!«, bestellte ein Mann eine weitere Runde, indem er dieselbe Anzahl Finger hochhielt. Joe Maguire reagierte, indem er mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand auf zwei Schankkellner deutete, denen trotz der relativ frühen Stunde bereits der Schweiß von der Stirn lief. Dann richtete er – wie alle seine Kunden mit Ausnahme einer Zehnerschaft, die im Hintergrund am Stammtisch lautstark feierte – seinen Blick wieder auf das große Fernsehgerät, das an der Stirnwand des Pubs hing. Soeben liefen dort wohl zum tausendsten mal an diesem Tag die Aufnahmen, die Fisher den Medien zur Verfügung gestellt hatte: Szenen aus der Mondstation, als diese noch existierte, die den sich langsam ausdehnenden und endlich zur Ruhe kommenden, schimmernden Schutzschirm um die Craahl’sche Basis zeigten; Szenen von der Evakuierung eines Teils der Bevölkerung der Mondstation, die von Überlebenden, die an Bord kleinerer Raumer Platz gefunden hatten, überspielt worden waren; und schließlich Szenen von der Beschießung und Vernichtung der großen Kuppel, die von der kleinen Mechanics-Station aus gefilmt worden waren.
    Die Reaktionen der Pubbesucher und Joe Maguires selbst waren eher verhalten – man diskutierte erregt miteinander, jedoch kam nicht die Spur einer Panik auf. Der Mond war schließlich weit weg – › astronomisch weit‹, sagte einer, der viele Wörter kannte – und wenn die Invasoren aus dem Weltall es wagen sollten, ausgerechnet in Seabath ihre ausländischen Plattfüße auf die gute alte Erde zu stellen, dann würde man ihnen schon zeigen, wo es lang ginge …
    Endlich verschwanden die Bilder vom Mond von der 3D-Projektionsfläche und machten neuesten Aufnahmen aus diversen Großstädten der Erde Platz. Im großen und ganzen ging das Leben wie gewohnt vor sich, nur an Supermärkten und Gleitertankstellen begannen sich allmählich länger werdende Schlangen zu bilden. Die unsichtbare Sprecherin äußerte die Erwartung, dass sich die Hamsterkäufe in den folgenden Tagen noch verstärken würden und, wenn es tatsächlich zu einer Invasion der Erde kommen sollte, möglicherweise der Zeitpunkt käme, an dem sich die Leute gegenseitig die Zigaretten oder gar die Bierseidel aus den Händen rissen.
    Ein hoch gewachsener Mann mit schmalem Gesicht und muskelbepackten Armen – einer der Schauerleute aus dem nahe gelegenen Hafengelände – krallte beide Hände fest um sein Aleglas, ohne den Blick vom Fernseher zu wenden.
    »Was ist denn mit denen da hinten los?«, fragte sein Barnachbar Joe Maguire, als ihm dieser ein frisch gefülltes Glas zuschob. »Die scheinen sich ja überhaupt nicht für die Invasion zu interessieren!«
    »Die Spinner?« Der Schankwirt warf einen abschätzigen Blick nach hinten. »Das täuscht, die interessieren sich sogar sehr dafür – nur auf eine andere Weise!« Er war bereits auf dem Weg zum nächsten Dürstenden, als er wohl erkannte, dass Wissensdurst auch eine Art von Durst war und er als Gastwirt somit dafür verantwortlich war, diesen zu stillen. Also hielt er mitten in der Bewegung inne und klärte den Besucher auf: »Diese Verrückten haben sich vor ein paar Monaten bei Lloyd’s of Seabath gegen eine Invasion aus dem Weltall versichern lassen und nun sind sie alle Multimillionäre!« Er zuckte mit den Schultern. »Was soll’s, solange sie ihr Geld nur bei mir ausgeben …«
    Erneut wechselte das Bild auf dem großen Schirm und ein Studiosprecher kündigte an, zu einer Rede

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