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017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

Titel: 017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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winterlichen
Lichtung, ein Jagdhund, der einen toten Hasen anschleppte.
    Larry rief ein zweites mal den Namen der Frau, die hier wohnte. Seine Stimme
verhallte.
    Wieder keine Antwort.
    Der Amerikaner näherte sich den
Türen im Parterre, klopfte an, und als sich niemand meldete, trat er ein.
Verlassene Räume starrten ihn feindselig an. Es herrschte eine seltsame,
unbeschreibliche Atmosphäre in diesem Haus. Und Brent hatte ständig das Gefühl,
dass er beobachtet wurde. Er spürte förmlich die Blicke auf sich gerichtet.
    Dann stieg er die Treppe zum
ersten Stockwerk empor. Die Stufen knarrten unter seinen Schritten, und jedes
Geräusch wurde in der Stille nur verstärkt und wirkte lauter als unter normalen
Bedingungen.
    Irgendwo im Haus tickte schwer und
monoton eine alte Uhr, und das dumpfe Ticken schien aus den Wänden zu kommen.
    Brent erreichte den Treppenabsatz.
Noch zwei, drei Schritte bis zur ersten Tür. Unten im Parterre hatte er Küche,
Wohn- und Speisezimmer und eine Art Arbeitsraum durchsucht. Demnach mussten
sich hier oben die Schlafräume der Familie befinden.
    Die Zimmertür, vor der er stand,
war nicht verschlossen. Spaltbreit stand sie offen, so dass er nicht einmal die
Klinke zu drücken brauchte, um eintreten zu können.
    Das Licht im Korridor hinter ihm
warf einen breiten Strahl in das Zimmer.
    Grauen packte ihn, als er sah, was
sich hier ereignet hatte.
    Madame Claque lag in seltsam
verrenkter Stellung auf dem breiten französischen Bett. Ihre weit aufgerissenen
Augen, in denen noch jetzt die Panik zu lesen stand, waren zur Decke gerichtet.
Das Betttuch war blutverschmiert, die Haut der jungen Frau wie mit Krallen
aufgeritzt.
    Larry entdeckte die großen dunklen
Stellen am Hals der Toten. Madame Claque war erwürgt worden. Es musste in
diesem Zimmer zu einem erbitterten Kampf gekommen sein. Lampen waren von der
Wand gerissen, die Vorhänge lagen zerknüllt am Boden, der Fellstuhl, auf dem
Madame ihre Kleider gelegt hatte, war umgekippt. Madame Claque hatte um ihr
Leben gekämpft.
    Mit gemischten Gefühlen eilte
Larry in die angrenzenden Schlafräume. Hier das gleiche Bild. Die beiden Töchter
waren ebenfalls tot. Hier hatte der Mörder schnell und ohne langen Widerstand
seine Tat zu Ende führen können. Die beiden Mädchen waren im Schlaf überrascht
worden. Außer den Würgemalen am Hals waren wieder die langen, tiefen Kratzer an
Armen und Rumpf zu sehen.
    Die Leichen waren noch warm. Larry
schätzte, dass die drei Personen höchstens seit anderthalb Stunden tot waren.
    Das Zuklappen einer Tür ließ Larry
herumwirbeln. Unten! Die Tür auf der Rückseite des Hauses.
    Wie der Blitz stürmte der Agent
die Stufen hinab. Also war doch noch jemand im Hause gewesen. Um wen immer es
sich auch handelte, er hatte es verstanden, sich vollkommen still zu verhalten.
    Larry kam unten an, riss die Tür
zum Hof auf, starrte in die dunkle, feuchte Nacht und sah die helle Gestalt,
die mitten im Hof stand. Wie eine Geistererscheinung hob sie sich von dem dunklen
Hintergrund des Holzschuppens und eines flachen Zauns ab.
    X-RAY-3 stieß hörbar die Luft
durch die Nase, als er sich der unheimlichen Erscheinung näherte.
    Der andere war auf ihn aufmerksam
geworden und drehte sich ganz langsam um, so, als fiele ihm jede Bewegung
schwer. Die fast steifen Arme waren angewinkelt, die Finger standen wie Krallen
von den knochigen, fleckigen Händen ab. Der Mann bewegte sich mit einer
Schwerfälligkeit, die auf eine gewisse Muskelstarre zurückzuführen war. Wankend
näherte sich der Unheimliche Larry Brent. X-RAY-3 wich keinen Schritt zurück.
Er starrte seinem Gegenüber in das blasse Gesicht, in dem die dunklen Augen in
tiefen Höhlen lagen, so dass man das Gefühl hatte, in zwei schwarze Krater zu
sehen.
    Der behaarte Schädel des Mannes
war von Erde verkrustet.
    »Monsieur Adam Claque?« Larry
sprach jedes einzelne Wort mit Betonung.
    Sein Gegenüber zuckte zusammen,
seine krallenartige Finger krochen ganz langsam auf Larry zu, als müssten sie einen
ungeheuren Widerstand überwinden.
    In dem bleichen Gesicht bewegte
sich nichts. Es war starr wie eine Maske.
    Dieser Mann war Adam Claque! Er
hatte auf seinen Namen reagiert, aber er konnte keine Antwort mehr geben.
Diesen Mann hatte Pater Muriel vor zwei Tagen beerdigt. Eine unheimliche,
übernatürliche Macht hatte den Toten aus dem Jenseits zurückgerufen! Und nun
wanderte dieser Tote durch die Nacht und schien nur von einem Gedanken erfüllt
zu sein: zu töten. In

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