Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

Titel: 017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
miteinander verband. Zwischen den beiden
rund fünf Kilometer auseinanderliegenden Orten lagen vereinzelte Anwesen und
Bauernhöfe. Das flache Land in der Nähe der Küste war fruchtbar.
    Larry achtete aufmerksam auf seine
Umgebung. Er richtete seine Blicke auf den Straßenrand und die sich dahinter
ausdehnenden Äcker, Felder und Wiesen als auf die Straße selbst.
    Die nächtliche Straße gehörte ihm
ganz allein.
    Er überlegte, ob es den drei
entkommenen Leichen, die ein so grauenvolles Blutbad unter ihren Angehörigen
angerichtet hatten, vielleicht gelungen war, auf Umwegen in ein abgelegenes
Gehöft zu gelangen? Ausgeschlossen war eine solche Möglichkeit nicht, und er
nahm sich vor, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Im Moment musste er jede
Möglichkeit nutzen, die versprach, Licht in das Dunkel dieses Rätsels zu
bringen.
    Der alte Friedhof lag gar nicht
weit von einzelnen Bauernhöfen entfernt, ging es ihm durch den Kopf. Montand
und dessen Leute und auch er, Brent, hatten sich jedoch zu sehr auf die
unmittelbare Umgebung von St. Remy festgelegt. Aber an diesem Abend und in
dieser Nacht wäre es sowieso nicht möglich gewesen, allen Spuren nachzugehen.
Man hatte sich auf die intensivsten beschränken müssen. Und leider war dies
ohne Erfolg geschehen.
    Während der gemächlichen Fahrt
durch die Nacht musste er auch wieder an das Gespräch mit X-RAY-1 denken. Die
bisherigen Auswertungen, die in der PSA-Zentrale erfolgt waren, ließen einen
Zusammenhang zwischen dem Totenkult in Neuguinea und den Ereignissen hier zu.
Man hatte etwas nach Europa eingeschmuggelt.
    Es war für einen einzelnen Mann unmöglich,
an allen Orten zur gleichen Zeit zu sein. Larry wusste, dass der gesamte
Nachrichten- und Ermittlungsapparat der PSA auf Hochtouren lief. Die Computer
in der Zentrale waren ebenfalls ständig im Einsatz, um ein entscheidendes
Merkmal sofort mitzuteilen. Sobald etwas Neues feststand, würde man ihm sofort
über Funk einen dementsprechenden Hinweis zukommen lassen.
    Abgesehen von den Auswertungen der
Computer waren seine eigenen Erfahrungen in dieser Angelegenheit von größter
Bedeutung.
    Und sein Plan für den morgigen Tag
stand jetzt schön so gut wie fest: Nach Einsichtnahme der neuen Aktennotizen
würde er gleich früh aller Wahrscheinlichkeit nach eine Begegnung mit dem
Neuguinea-Forscher Porn haben. Egal wie das Gespräch mit Porn auch ausfiel,
eines stand für den späten Nachmittag und den gesamten Abend schon fest:
Während Montand und die Sonderkommission weiter den Spuren der
wiederauferstandenen Toten nachjagten und Verhöre in der Stadt anstellten,
würde er, Larry, die Zeit auf einem Friedhof von St. Remy oder von Salon
verbringen. Was sich am letzten Abend ereignet hatte, konnte genauso gut kommende
Nacht passieren. Und wenn es erst einmal einen Zeugen gab, dann musste man es
nur noch geschickt anfangen, nicht aufzufallen - und den Leichen nachzugehen.
Es sah ganz so aus, als ob der junge Philip Garcienne und seine Begleiterin
Lynne durch unglückliche Umstände an einer ähnlichen Absicht gehindert worden
waren.
    Noch mehr als eine Stunde Weg lag
vor Brent. Dennoch fuhr der Agent nicht schneller. Diese eine Stunde würde auch
noch rumgehen, und dann freute er sich schon auf sein Hotelbett.
    Doch bestimmte Faktoren ließen
sich nun mal im Leben nicht lenken.
    Diese Nacht sollte noch lange
nicht zu Ende sein. Es wurde eine der längsten im Leben Larry Brents.
     
    ●
     
    Mit beinahe schläfriger
Gleichgültigkeit steuerte Larry den Lotus über das einförmig graue Band der
Straße, die sich wie eine riesige Schlange vor ihm in die Dunkelheit wand. Und
sein Blickfeld war nur so groß, wie die hellen Scheinwerfer die Straße, den
Straßenrand, die Verkehrs- und Hinweisschilder, die Büsche und Alleebäume
ausleuchteten.
    X-RAY-3 fuhr zusammen, als das
Autotelefon anschlug. Schon beim ersten Signal klappte er den
Armaturenbrettbehälter auf und nahm den Hörer ans Ohr.
    »Ja ?« meldete er sich.
    Es war die Vermittlung in
Marseille. Sie kündigte ihm ein Ferngespräch aus Paris an. Gleich darauf
ertönte eine vertraute Stimme am anderen Ende der Strippe.
    »Hallo, Towarischtsch! Da versucht
man tagelang, dich zu erreichen - und kein Mensch meldet sich. Möchte bloß
wissen, wozu du die kostspielige Kiste anfertigen ließest, wenn sie doch meistens
in der Garage steht! - Mir scheint, du schiebst eine verdammt ruhige Kugel.
Unsereiner kämpft hier um Leben und Tod - und du frönst wahrscheinlich

Weitere Kostenlose Bücher