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017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

Titel: 017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der
Liebe und dem Suff, wie ?«
    Larry Brent ließ lächelnd die
Schimpfkanonade über sich ergehen. Ein jungenhaftes Lächeln umspielte seine
Lippen. Die wohlvertraute Stimme des Russen ließ die Anspannung der letzten
Stunden von ihm weichen.
    »Ich glaube eher, dass du auf der
faulen Haut gelegen hast«, entgegnete er, während er mit einer Hand das Steuer
führte. Der Lotus rollte im Schritttempo über die Landstraße. Die Luft war
feucht und legte sich als schummriger Nebelstreifen über das graue Band. »Du
machst mir Vorwürfe«, dass ich der Liebe und dem Suff fröne. Damit bist du auf
dem Holzweg, Brüderchen. Mir geht's nicht so gut wie manchen Helden in gewissen
Kriminalgeschichten. Wenn ich ständig tränke - dann wäre ich am Schluss des
Falles blau wie ein Veilchen. Und was die Liebe anbelangt, so schwimme ich
keineswegs auf der Sexwelle mit. ..«
    »Du sprichst in Rätseln,
Towarischtsch. Oder aber du bist ein typisches Kind dieser Zeit: Hat bei dir
auch die romantische Welle ihre Spuren hinterlassen? - Nur noch die eine und
sonst keine? Vielleicht heißt sie: Morna ?«
    Die Flachserei wäre noch weitergegangen,
hätte sich der Russe nicht rechtzeitig besonnen, dass es sich hier um ein
Funk-Ferngespräch handelte, das entsprechend teuer war.
    »Wir sollten die Spesen nicht
unnötig in die Höhe treiben«, fuhr Kunaritschew fort. »Befehl vom Boss. Steuermittel
soll man nutzbringend anwenden. Halten wir uns also an das Wichtigste: ich habe
vorhin einen Bericht nach New York durchgegeben. Dabei erfuhr ich von deinen
Sorgen. Gleichzeitig wurde mir auch mitgeteilt, dass du auf eine andere Sache
angesetzt bist. Dann muss ich also auf einen lieben und treuen Mitarbeiter
verzichten. Das ist schade...«
    Larry grinste. »Nach deiner Stimme
zu urteilen, hast du wohl nicht allzuviel Glück gehabt bei deinem Einsatz in
Paris, Brüderchen .«
    »Wie man's nimmt, Towarischtsch. -
Mein ungeduldiges Schweigen während der letzten vierundzwanzig Stunden war
gewissermaßen erzwungen. Ich bin den Burschen prompt in eine geschickt
aufgestellte Falle gelaufen, und sie haben mich auf Eis gelegt. - Sie hatten
vor, mich zu opfern - anstelle einer frischen Leiche. Eine richtige Schwarze
Messe haben sie ihrem Herrn und Meister zuliebe veranstaltet. Es würde zu weit
führen, jetzt alles zu erklären, jedenfalls habe ich die Sekte aufgestöbert,
die sich einem ziemlich makabren Ritus hingab. Du selbst hast ja
herausgefunden, dass aus verschiedenen Teilen des Landes Leichenlieferungen
nach Paris erfolgten. Der lange Rede kurzer Sinn, Towarischtsch: die Gruppe ist
aufgeflogen. Ich habe mich im letzten Augenblick befreien können. Und dann hat
es auch schon eingeschlagen wie ein Blitz. Der wacklige Altar im Keller eines
Mietshauses in Paris ist dabei in die Brüche gegangen, drei Mitglieder der
unheimlichen Gesellschaft wurden ebenfalls bei der Auseinandersetzung
demoliert. Die alarmierte Polizei konnte sie festnehmen, aber die Männer und
Frauen verweigern - aus einer unergründlichen tiefsitzenden Furcht - bisher
jede Auskunft. - Der Kopf der Sekte konnte entkommen. Das bedauere ich am
meisten, und die Festgenommenen sind der Ansicht, dass dies ein gutes Omen ist.
Der »Meister« wie sie ihn nannten, wird wiederkommen - und alle befreien.
Dunkle Mächte werden ihn unterstützen - denn er selbst folgte den Befehlen der
dunklen Mächte, brachte die Totenopfer dar, die man von ihm verlangte ...«
    Larry schüttelte sich. »Das Ganze
hört sich ziemlich gruselig an. - Entweder ein Verrückter, ein Besessener oder
einer, der sich ein neues Gesellschaftsspiel ausgedacht hat. - Die Welt ist
voll komischer Käuze. Das Oberhaupt also ist verschwunden. Und nun hast du den
wenig dankbaren Auftrag, hinter ihm herzujagen, wenn ich das alles richtig
verstanden habe, Brüderchen ?«
    »Deine Auffassungsgabe war schon
immer phänomenal. Du hast richtig getippt. Der Oberschurke ist auf freiem Fuß.
Er weiß alles. Und aufgrund des Eindrucks, den ich gewonnen habe, ist
anzunehmen, dass er über kurz oder lang tatsächlich wieder aktiv wird .«
    »Du weißt bis zur Stunde nicht, um
wen es sich handelt, Towarischtsch ?«
    »Nein. - Große Nachrichtensperre
unter den Sektenanhängern. - Der Knabe, von dem ich spreche, trug immer eine
dunkelrote Kapuze mit Augenschlitzen. Dumpfe Stimme, wahrscheinlich verstellt.
Er machte auf dem Boden seltsame Zeichen, eines davon war als Drudenfuß zu
erkennen. Offenbar ein Satanskult. - Das Ganze wird, wie ich

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