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0170 - Entführt in die Schattenwelt

0170 - Entführt in die Schattenwelt

Titel: 0170 - Entführt in die Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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zuschnürte. »Sie wollen doch nicht wirklich da hinaus, Higgins? Sie belieben doch nur zu scherzen, nicht wahr?«
    »Keineswegs!« Der Dürre erwiderte seinen Blick. »Da draußen treiben sich Wesen herum, die eigentlich nicht existieren dürften, und hier in diesem Hotel schlafen Menschen, unschuldige Menschen, schweben vielleicht in Gefahr. Ich sehe es als unsere Aufgabe an, nach dem Rechten zu sehen.«
    »Dann sollten wir die unschuldigen Menschen hier im Hotel wecken und gemeinsam mit ihnen die Gegend durchsuchen!«
    »Und uns lächerlich machen, wenn die Wolfswesen wieder verschwinden? Nein, Sir, schon einmal mußten wir uns den Spott dieses Mister McCrofty« - er sprach den Namen mit all dem geringen Abscheu aus, den ein hochherrschaftlicher Butler sich auch in gekündigter Stellung leisten konnte - »über uns ergehen lassen. Dies hat mir gereicht. Ihnen etwa nicht, Sir?«
    »Vielleicht haben Sie recht, Higgins«, gestand der Vertreter zögernd ein.
    Der Dürre lächelte zuvorkommend. »Ich wußte doch, Sir, daß ich mich in Ihnen nicht getäuscht habe.« Gestelzten Schrittes kam er auf Larringer zu und reichte ihm Hose und Hemd. »Bitte sehr, Sir!«
    »Aber…« Larringer verdrehte die Augen. »So war das nicht gemeint, Higgins!« setzte er an, verstummte aber schnell wieder, als er den sich wieder ins Vorwurfsvolle umkippenden Blick des Ex-Butlers sah. Widerstrebend stieg er in Hose und Hemd und warf sich den Mantel über Eine neue Hoffnung blitzte in ihm auf. »Wie sollen wir überhaupt das Hotel verlassen? Die anderen Gäste werden uns sofort hören. Da können wir ihnen gleich reinen Wein einschenken!«
    Auch darauf hatte Higgins eine Antwort. »Durchs Fenster, Sir! Das Hotel ist gegen einen Hügel gebaut, wie Sie sich vielleicht erinnern. Zwar befinden wir uns - von vom gesehen - im ersten Stockwerk, aber vom Boden der Hinterseite, an der dieses Zimmer liegt, trennt uns nur ein guter Meter. Ein sportlicher Satz, und wir befinden uns draußen, ohne allzugroßen Lärm gemacht zu haben.«
    Skeptisch blickte Larringer durchs Fenster. Natürlich traf die Beschreibung des Butlers zu. »Also gut«, sagte er und entriegelte die Scheibe. »Ihr Wort in Gottes Ohr, Higgins !«
    Wahrscheinlich hätte er sich sofort wieder ins Bett verkrochen, wenn er die Gestalt gesehen hätte, die seinen Ausstieg interessiert und fast gierig beobachtete. Aber sie entging ihm, zu gut hatte sie sich der Finsternis angepaßt, verschmolz geradezu mit ihr.
    Langsam setzte sich die Kreatur in Bewegung…
    ***
    Asmodis triumphierte.
    Asmodis, Fürst der Finsternis, Herrscher der Schwarzen Familie, hatte diesmal eigenhändig die Falle bereitet, in die sein Erzfeind, Professor Zamorra, der Meister des Übersinnlichen, der Wissende, drauf und dran war hineinzutappen!
    Diesmal war es soweit! Diesmal würde Zamorra ihm nicht entkommen! Diesmal stand ihm nicht sein verfluchtes Schloß, Château Montagne, gespickt mit Dämonenbannern und Symbolen der Weißen Magie, als Fluchtpunkt zur Verfügung. Diesmal befand er sich allein, ohne ruhenden Pol, ohne Hilfe… fast ohne Hilfe.
    Denn immer noch besaß Zamorra sein Amulett, das Erbstück Leonardo de Montagnes, eine Silberscheibe, übersät von Hieroglyphen, erschaffen von dem unter den Menschlingen legendären Zauberer Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne…
    Gewiß, es war schwer gewesen, das Amulett zu täuschen. Normalerweise funktionierte es als Magie-Radar, warnte Zamorra vor den Angriffen der Schwarzen Familie, mehr noch, vor jeder Schwarzen Magie, die ihn bedrohte. Eingestimmt auf die Identität Zamorras und gewissermaßen auch seiner Begleiterin, Nicole Duval, die zusammen mit dem Amulett das FLAMMENSCHWERT bildete, war es ihm diesmal endlich gelungen, eine Sphäre um die verfluchte Silberscheibe zu legen, eine Sphäre, die die allgemeine Bedrohung zwar erkannte und dem Amulett auch gestattete, seinen Träger auch davor zu warnen, die aber jede spezifische Erkenntlichmachung des eigentlichen Feindes ausschloß.
    So war es Asmodis gelungen, einen seiner Beauftragter in der äußeren Form eines Menschen in die direkte, unmittelbare Nähe Professor Zamorras zu bringen… einen Verräter, der den Wissenden und seine Geliebte in ihr Verderben locken würde!
    Doch noch war es nicht ganz soweit. Noch standen die Sterne nicht richtig, noch dauerte es eine Weile bis zu jener Konstellation, die Asmodis’ Falle zuschnappen lassen würde.
    Aber bislang war alles nach Plan gelaufen. Die beiden

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