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0173 - Zombie-Fieber

0173 - Zombie-Fieber

Titel: 0173 - Zombie-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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»Es war mein Fehler. Ich hätte erkennen müssen, daß es Zombies sind.«
    »Zombies!« Perkins schnaufte. »Noch vor drei Stunden hätte ich jeden ausgelacht, der mir erzählt, daß ein Toter wieder zum Leben erwacht.«
    »Sie haben die Schlösser an den Kühlfächern gesehen«, sagte Zamorra.
    Perkins nickte erneut. »Ja. Ich habe gesehen, daß sie von innen aufgebrochen waren. Und ich habe Benders Leiche gesehen.«
    »Ist sie in Sicherheit?«
    »Und ob!« Perkins nickte heftig, drückte seine Zigarre aus und ging zum Fenster. »Sie wird besser bewacht als die Kronjuwelen. Glauben Sie, daß mit ihr… das Gleiche geschehen kann?«
    Zamorra wiegte unschlüssig den Kopf. »Kann sein. Sie sieht genauso aus wie die Körper der Rocker. Mit ihr scheint die gleiche Veränderung vorgegangen zu sein.«
    »Veränderung…« Perkins kratzte sich am Schädel. »Sie scheinen eine Menge Erfahrung auf diesem Gebiet zu haben - können Sie mir erklären, was…«
    »Nein«, Zamorra schüttelte den Kopf. »Wenn ich das könnte, wäre ich nicht mehr hier.« Er schlug sich mit der Faust in die geöffnete Linke. »Wir müssen etwas unternehmen, bevor es zu spät ist.« Er gab sich einen Ruck und sah Perkins an. »Würden Sie mir bei einem Experiment behilflich sein?«
    Perkins nickte.
    »Selbstverständlich.«
    »Es kann… gefährlich werden«, sagte Zamorra.
    Perkins schürzte die Lippen. »Sicher nicht gefährlicher als eine Begegnung mit diesen… Zombies, oder wie immer Sie sie nennen. Und es gibt im Moment nichts, was ich mir dringender wünsche.«
    »Gut.« Zamorra nickte und begann, die Couch beiseite zu schieben und stattdessen vier Stühle um den niedrigen Tisch zu gruppieren.
    »Was hast du vor?« fragte Nicole. »Eine Seance?«
    Zamorra setzte sich und forderte die anderen mit einer Geste auf, es ihm gleichzutun. »Etwas Ähnliches. Ich will versuchen, den Aufenthaltsort dieses Wesens auf geistiger Ebene herauszufinden. Aber dazu brauche ich eure Unterstützung. Ich schaffe es nicht allein.«
    Sie gaben sich die Hände.
    »Konzentriert euch«, sagte Zamorra. »Konzentriert euch darauf, mich zu unterstützen. Ich brauche eure Kraft. Unbedingt.«
    Eine Zeitlang saßen sie schweigend da, während Zamorra versuchte, sein Denken auszuschalten und seinen Geist vollkommen für den Einfluß jenes fremden Dinges zu öffnen, das da irgendwo in der Stadt lauerte. Er fühlte es, spürte es jetzt so nahe, als säße es direkt neben ihm. Aber es war ihm unmöglich, die genaue Richtung zu lokalisieren. Er spürte nur seinen Einfluß, ein böses, abgrundtief verdorbenes Etwas, das sich wie ein Pesthauch über das Zimmer auszubreiten schien, je stärker er sich konzentrierte.
    Langsam, unendlich langsam, tastete sich Zamorras Geist an das fremde Wesen heran. Es schien nichts von seiner Annäherung zu bemerken, aber Zamorra spürte die ungeheure geistige Kraft, die dieser Dämon besaß. Obwohl er keine Ahnung von Zamorras Annäherung hatte, reichte allein seine Ausstrahlung aus, um Zamorra Übelkeit und Schmerzen zu bereiten. Schweiß trat auf seine Stirn. Das Amulett unter seinem Hemd begann sich zu erwärmen, pulsierte, schien eine Warnung hinauszuschreien.
    Er tastete noch etwas weiter und prallte entsetzt zurück. Mit einem unterdrückten Aufschrei ließ er Nicoles und Perkins Hände los und unterbrach so den Kreis.
    »Was hast du?« fragte Nicole ängstlich.
    Zamorra zitterte, sein Gesicht war aschfahl, und seine Augen waren unnatürlich geweitet. Es kam selten vor, daß er vor irgend etwas Angst hatte.
    Jetzt hatte er Angst.
    »Ich… ich habe es gespürt«, sagte er leise.
    »Und?«
    Zamorra antwortete nicht. Er hatte die Kraft gespürt, die hinter diesem Denken lauerte, die alles vernichtende Bosheit.
    Und er wußte, daß niemand, kein lebender Mensch, gegen dieses Ding ankommen konnte.
    »Was ist los mit dir?« fragte Bill.
    Zamorra antwortete immer noch nicht. Was hätte er sagen sollen? Daß sie nichts tun konnten? Daß es gegen dieses Wesen keine Gegenwehr gab? Er hatte gespürt, daß es sich noch zurückhielt, daß es seine wahre Macht noch nicht gezeigt hatte.
    Selbst er würde in einem Kampf gegen das Fremde nur für Sekunden bestehen können.
    Aber das konnte er unmöglich sagen.
    ***
    Der Regen klatschte in gleichmäßigem Rhythmus gegen die Scheiben. Selbst über das unablässige Wispern des Radios konnte man das Heulen des Windes draußen deutlich hören, und obwohl es noch nicht einmal sieben Uhr war, hatten die meisten

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