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0175 - Amoklauf der Cyborgs

0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Die Frau mittleren Alters nickte nachdenklich.
    »Irgendwie paßt dieses UFO ins Bild«, sagte sie. »Hören Sie, Delger, sehen Sie zu, daß dieser Zamorra über Funk erreicht wird. Setzen Sie Himmel und Hölle in Bewegung, aber sorgen Sie dafür, daß ich mit ihm sprechen kann. Ich werde unterdessen versuchen, ein paar Phantoms loszueisen, die dieses verdammte UFO jagen…«
    »Vielleicht ist es nur eine Fehlfunktion des Gerätes gewesen«, sagte Delger ein. Doch Joana Rass schüttelte energisch den Kopf.
    »Verlassen Sie sich auf meine Nase, Delger. Sie sagt mir, daß diese UFO-Sichtung fürchterlich eng mit der Entführung verbunden ist!«
    Mit dieser Vermutung traf Fünf-Sterne-Genral Joana Rass, einer der an den Fingern einer Hand abzählbaren allerhöchsten Dienstränge der USA, genau ins Schwarze!
    ***
    Still und unbeweglich stand der Meegh, der zweite Versprengte, im Leitstand des Beibootes. Nichts an ihm rührte sich, er lehnte sich auch nicht an die Wand. Nichts deutete darauf hin, welche Stelle er gerade beobachtete. Der Schatten blieb eine wahrhaft undurchdringliche Erscheinung.
    Hin und wieder warf einer der Cyborgs einen Blick auf Colonel Odinsson. Der Gefangene lag nach wie vor besinnungslos in seinem Sessel und konnte nicht einmal ahnen, wohin die Reise ging.
    Untereinander standen die Kristallmänner in Verbindung. Die Kristalle, die ihnen anstelle der Gehirne eingepflanzt worden waren und deutlich sichtbar glommen unter der gläsern wirkenden Schutzschicht, die die Form eines Hinterkopfes nachvollzog, ermöglichten einen Daten- und Informationsaustausch, der fast an Telepathie grenzte. Die Cyborgs, die in dieser »Generation« entstanden waren, vermochten sogar die Gedanken von Menschen aufzunehmen.
    Sie waren nicht mehr von Meeghs konstruiert worden! Die Vernichtung der Meegh-Basis in den Tiefen des Tonga-Grabens vor Australien war nicht vollständig genug gewesen. Cyborgs, die einem Wasserdruck in achttausend Metern Tiefe ohne Panzerung standhalten konnten, hatten das Fiasko überlebt, als die mächtigen Schirme aufrissen, und die Fluten in die künstlich geschaffenen Lebenszonen stürzten, um alles zu zerschmettern. Acht Cyborgs waren es gewesen, die sich ohnehin außerhalb der Zonen befunden hatten, um irgendwelchen Aufträgen der Meeghs nachzugehen. Llangut, der Meegh-Anführer, war vernichtet worden und seine Befehle damit gegenstandslos. Die acht Cyborgs hatten begonnen, selbständig zu werden.
    Sie waren aufgetaucht, als sie feststellen mußten, daß in der Tiefsee für den vor Jahrtausenden versunkenen Kontinent Lemuria ein zweites Mal das Ende gekommen war - diesmal endgültig. Dort unten gab es nichts mehr, um das zu kümmern es sich noch lohnte.
    Bis auf das Beiboot eines Spiders, den sie gefunden hatten. Im Moment der Explosion war es aus dem Spider hinausgeschleudert worden und hatte irgendwie das Inferno überstanden. Die acht Cyborgs, die einmal Menschen gewesen waren, ehe sie in die Klauen der Meeghs und ihrer Cyborgs gerieten, hatten sich des Beibootes bemächtigt.
    Vom Befehlszwang der Meeghs waren sie frei, doch eins hatte sich ihren Gehirnen eingeprägt, ihren Kristallen im Hinterkopf: Der Gedanke an ein weltumspannendes Reich unter ihrer Herrschaft.
    Und sie waren in die Fußstapfen der Meeghs getreten und hatten zu experimentieren begonnen. Mit Kristallen hatten sie weitere Menschen zu Ungeheuern gemacht und begannen damit, allmählich eine Armee von Wesen aufzustellen, denen alles Menschliche fremd wurde und die nur noch den Eingebungen ihrer kristallenen Programm-Gehirne gehorchten. Wesen, die aber gleichzeitig eine Stufe weiter fortgeschritten waren - und in dieser Entwicklung zeigte sich ein Überrest des typisch Menschlichen, das den acht ermöglicht hatte, einen Schritt weiterzugehen und der »zweiten Generation« die Fähigkeit des Gedankenlesens zu vermitteln. Dabei war die unheimliche Fähigkeit, unsichtbar zu werden, ihnen nicht genommen worden.
    Auch nicht die Kollektiverinnerung der Kristalle an einen Mann namens Odinsson, der äußerst einflußreich war und den es unter Kontrolle zu bringen galt.
    Sie hatten ihn jetzt. Hilflos und besinnungslos hing er gefesselt in seinem Sitz, während das Spider-Beiboot unsichtbar für Radarstrahlen und unsichtbar für menschliche Augen durch die Luft raste.
    Australien entgegen!
    Doch der Weg war noch unheimlich weit.
    Daß der Meegh plötzlich erschienen war, hatte den Cyborgs überhaupt nicht in den Kram gepaßt. Ihre

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