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0175 - Amoklauf der Cyborgs

0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kristallmännern schwebten sie in dem unheilvoll dumpfen Schimmern in die Höhe und verschwanden im Innern des Beibootes…
    ***
    Mit wenigen Worten hatte Zamorra das Erlebnis mit dem Meegh im Hubschrauber durchgefunkt und auch seine weitergehenden Vermutungen geäußert, daß alle diese Geschehnisse zusammenpaßten wie Teile eines großen, vorläufig noch unabsehbaren Puzzles. »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach er abschließend. »Ich glaube, ich bin sogar schon ziemlich nahe am Drücker…«
    »Wenn Sie behördliche Unterstützung benötigen, fordern Sie sie an«, empfahl Joana Rass, die das Funkgespräch persönlich durchgeführt hatte. »Vielleicht können Sie auch zwischendurch Kurzberichte hereingeben… wir behalten am besten diese Frequenz und…«
    Zamorra ließ sie ausreden. Er stellte plötzlich fest, daß die Schwingungen, die von den Chibb ausgehen mußten und ihm das Ziel angaben, schwächer wurden - so, als stürben die Silberhäutigen oder entfernten sich mit extrem hoher Geschwindigkeit. Zamorra war wie elektrisiert. Er konzentrierte sich auf das, was die silberne Scheibe ihm verriet. Nicole bemerkte mit einem kurzen Seitenblick, daß feine Schweißperlen auf seine Stirn traten. Doch sie hütete sich, seine gespannte Konzentration mit einer neugierigen Frage zu stören. Was geschah, würde sie früh genug erfahren!
    Der Meister des Übersinnlichen verstärkte seine tastenden Bemühungen. Tot waren die Chibb wohl doch nicht -aber sie entfernten sich in rasendem Tempo auf Kalifornien zu - oder, wenn man die gerade Linie weiter verlängerte, nach Australien…
    Wie ein Blitz durchfuhr es Zamorra. Australien, Lemuria, Meeghs, Cyborgs… ein weiteres Stück schien sich in dem Puzzle zum Gesamtbild zu fügen.
    Waren die Chibb ebenso entführt worden wie Colonel Odinsson?
    »Da ist etwas«, sagte Nicole in diesem Augenblick.
    ***
    Zamorra, Bill und Sol Castor sahen es im gleichen Moment. Sie drängten sich in der Pilotenkanzel zusammen. Leicht vornübergebeugt stützte Bill sich auf Nicoles Sitzlehne.
    Sie hatten die Llano Estacados Wüste längst erreicht. Grell und heiß brannte die Sonne vom Himmel. Im Innern der Maschine spürten sie die Hitze nicht, weil die Klimaanlage die Temperatur konstant hielt. Sie sahen nur draußen die flirrende Luft über dem Sand. Stellenweise waren Dünen entstanden, und irgendwo zwischen den Dünen lag ein dunkler, metallisch aussehender Fleck.
    Ein Wrack…?
    Mit einem Fingerdruck tastete Zamorra das Funkgerät aus. Diese Joana Rass aus dem Pentagon brauchte nicht unbedingt sofort alles zu wissen. Vielleicht war das alles auch nur eine Sinnestäuschung…
    Aber eine Sinnestäuschung flieht vor dem Betrachter. Die Fata Morgana wandert vor ihm her und löst sich schließlich auf. Das Etwas dort unten blieb an Ort und Stelle.
    Nicole drosselte die Motorleistung. Der Sikorsky wurde rasch langsamer. Mehr und mehr kristallisierte sich heraus, daß es sich bei dem metallischen Fleck um die ausgeglühten Fragmente eines Wracks handelte. Etwa einen Kilometer entfernt befand sich eine Fläche, die das Sonnenlicht spiegelte. Hier war Sand zu Glas geworden, und über ihm lag eine pulverartige, schimmernde Schicht.
    »Sieht aus, als wäre hier der Boden geschmolzen«, sagte Castor unwillkürlich. Das Wrack kam immer näher. Es konnte niemals von einem abgestürzten Flugzeug stammen, das erkannte Zamorra sofort. Es war etwas anderes, Fremdartiges. Gitternetze und Verstrebungen, Wandplatten, verglüht und bis zur Unendlichkeit verformt, erhoben sich.
    Ein… Raumschiff? Eine der legendären fliegenden Untertassen, die seit Jahrhunderten durch die Fantasie der Menschen spukten?
    Zamorra schluckte. Dies war die Stelle, von der aus der Ruf der Chibb gekommen war. War dieses Wrack -ihr Dimensionenschiff gewesen, mit dem sie die Erde erreicht hatten?
    Und das andere? Dieser verglaste Fleck? Hatte hier ein Kampf stattgefunden?
    Zamorras Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt. Die Knöchel traten weiß hervor, während seine Finger sich um das Amulett klammerten.
    »Landen«, stieß er heiser hervor.
    ***
    Die Hitze raubte ihnen den Atem.
    Nicole hatte die Turbinen abgeschaltet. Die Rotorblätter waren zum Stillstand gekommen. Bei laufenden Rotoren wäre das Aussteigen hier in der Wüste zu einer Tortur geworden. Die wirbelnden Blätter hatten bei der Landung einen Luftsog erzeugt, der ganze Zentner lockeren Sandes in wehenden Schleiern hochgerissen hatte. Eingedenk dieser

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