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0175 - Amoklauf der Cyborgs

0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Erscheinung hatte man darauf verzichtet, sich die Möglichkeit eines Blitzstarts offenzuhalten.
    Zamorra stieg als erster ins Freie. Die aufgewirbelten Sandschleier hatten sich wieder abgesenkt, die Luft war klar geworden. Die Hitze trieb dem Professor den Schweiß aus den Poren. Der Übergang aus der klimatisierten Hubschrauberzelle in die glühende Frischluft war kraß. Zamorra riß die Knöpfe seines Hemdes auf und rollte die Ärmel hoch.
    Hinter ihm kam Bill federnd auf. »Äh, verdammter Sand«, schimpfte er und schlenkerte mit dem rechten Fuß. Unwillkürlich mußte Zamorra grinsen. Bill trug leichte Sandalen, die sich sofort mit dem feinkörnigen, lockeren Material füllten.
    Nicole kam als dritte. Sol Castor, der Pilot, blieb im Hubschrauber zurück. Er hatte sich wieder auf seinem angestammten Platz niedergelassen und sah jetzt hinter den drei Menschen her, die langsam durch die flirrende Luft auf das Wrack zu gingen.
    Es war nicht mehr sonderlich viel zu erkennen. Die äußere Form, die es einmal besessen hatte, konnte niemand mehr rekonstruieren. Das einzige, was sie sofort feststellten, war, daß dieses Objekt niemals auf der Erde entstanden sein konnte. Das Metall schillerte dort, wo es keine Glutspuren aufwies, in einem Farbton, den es auf der Erde nicht gab.
    »Das Schiff der Chib…« murmelte Zamorra betroffen.
    Seine Hand fuhr über das Material. Dann ging er weiter, suchte nach einer Stelle, an der er das Wrack betreten konnte.
    »Ist das nicht zu gefährlich?« fragte Bill Fleming leise. Nicole, an die die Frage mehr als an Zamorra selbst gerichtet war, schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube, er weiß, was er tut. Das Amulett schützt ihn. Er sucht etwas.«
    »Was?«
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern. Sie konnte es nicht sagen. Nur Zamorras Verhalten, das sie gut genug kannte, deutete darauf hin.
    Endlich fand er eine Stelle und kletterte in das Innere des Wracks. Nicole und Bill folgten ihm nach anfänglichem Zögern. Als sie in den Korridor traten, den der Meister des Übersinnlichen entdeckt hatte, war Zamorra schon etliche Meter voraus. Der Korridor war verformt, stellenweise waren Boden und Wände aufgeplatzt. Trümmerteile aus angrenzenden Räumen ragten in den Gang.
    Er führte geradewegs ins Zentrum des zerstörten Dimensionenschiffes. Nach Zamorra betraten auch die beiden anderen den großen, annähernd kreisförmigen Raum. Ein Bild der Verwüstung bot sich ihnen, und mitten in dieser Zentrale stand Zamorra, den Kopf leicht gesenkt, die Schultern herabgesunken.
    »Kein Leben mehr…«, hörten sie ihn flüstern. »Tot… alle tot«
    Ein leichter Schauer überlief Nicole.
    Zamorra wirkte wie ein düsterer Prophet, auf den niemand hören wollte, bis es zu spät war. Sie wußte selbst nicht, wie sie zu diesem Vergleich kam, aber…
    Langsam wandte der Professor sich um. Er sah die beiden Gefährten an. »Kein Leben mehr…«, wiederholte er.
    »Und nun?« fragte Nicole.
    Zamorra sah zu Boden.
    »Irgend jemand muß überlebt haben«, sagte er. »Einige der Chibb müssen unterwegs sein, weit voraus, schon hinter Kalifornien. Ich glaube, ihr Ziel ist Australien, und sie sind bestimmt nicht freiwillig dorthin unterwegs.«
    Nicole schluckte. In diesem Augenblicken wirkte der Parapsychologe wie ein Fremder. So hatte sie ihn noch nie erlebt.
    Er hängte sich das Amulett, das er bis dahin in den Händen getragen hatte, wieder um. Sein Blick schien auf irgendetwas zu fallen, das Nicole nicht auf Anhieb sehen konnte.
    Sein hochgewachsener, durchtrainierter Köper straffte sich. Dann ging er auf etwas zu, das über einem zerplatzten, implodierten Bildschirm hing. Eine bläulich floureszierende Kugel…
    Unter ihr ließ Zamorra sich in einen Sessel sinken. Seine Hände hoben sich, und die Fingerspitzen berührten die Oberfläche der Kugel.
    Nicole und Bill sahen schweigend und fasziniert zu. Es war, als kenne Zamorra sich in diesem zerstörten Chibb-Dimensionenschiff aus, als habe er es selbst erbaut.
    Irgend etwas floß aus der bläulichen Kugel auf den Parapsychologen über…
    ***
    Im Moment der Berührung sah Zamorra Bilder, die die Kugel ihm übermittelte. Er kannte sich zwar mit der Technik der Chibb nicht sonderlich gut aus, aber einige markante Dinge waren ihm im Gedächtnis haften geblieben, zumal sie von den Meeghs aufgegriffen worden waren, und zu diesen Dingen gehörte auch die Kugel. Sie war eine von vielen, aber die einzige, die unzerstört geblieben war.
    Und sie lieferte

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