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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuckte die Feuerblume aus dem Lauf. Ein fahlgelber Blitz, aber ebenso rasch reagierte der Totengräber. Er riß seine Schaufel hoch, und die geweihte Silberkugel prallte gegen das breite metallene Blatt, von wo sie als singender Querschläger da von jaulte und in die Wand hieb.
    Der Fluch blieb Bill im Hals stecken. Dafür feuerte er ein zweites Mal.
    Abermals hatte er Pech. Auch diese Kugel traf das Schaufelblatt des Spaten.
    Und dann reagierte der Totengräber. Plötzlich sprang er vor und entledigte sich seiner Waffe. Er schleuderte die Schaufel auf den Reporter zu.
    In Hüfthöhe wischte sie durch die Luft und hätte Bill in der Körpermitte geteilt, doch der Reporter drehte ab und hechtete in einem riskanten Rückwärtssprung aus der Flugrichtung.
    Die gefährliche Schaufel verfehlte ihn knapp, und auch die anderen hatten unwahrscheinliches Glück, daß sie nicht getroffen wurden. Das Instrument hieb in den alten Schreibtisch, wobei es ihn regelrecht zertrümmerte.
    Der Schreibtisch krachte auseinander. Ein altes Erbstück, das innerhalb von Sekunden seinen Wert verlor. Zwischen dem noch echten Holz wirkte das Kunststoffgehäuse des Telefons deplaziert. Federhalter, Schreibpapier und eine Lampe fielen in die Holztrümmer, wobei der Kopf der Lampe in zahlreiche Teile zersplitterte.
    »Weg hier!« brüllte der Herzog die beiden Frauen an. Sie hörten nicht, sondern blieben stehen.
    Bill lag noch am Boden. Er wollte hoch, den Arm herumschwenken und Jock Gray mit einer Kugel stoppen, doch der Totengräber war einfach schneller. Zudem schien er einen regelrechten Riecher für Gefahrenmomente zu besitzen, denn ein Sprung brachte ihn in Bills Nähe und sein Tritt schleuderte dem Reporter die Beretta aus der Hand.
    Der rechte Arm wurde nach oben katapultiert. Bill schrie vor Wut und Schmerz, er rechnete damit, daß der Totengräber ihn mit der Schaufel köpfen würde.
    Gray hatte anderes im Sinn.
    Er wollte den Herzog.
    Und dessen Frau.
    Das merkte auch Sheila. Sie hatte sich schon des öfteren in haarsträubenden Situationen befunden, und sie las in den Augen des Zombies den Vernichtungswillen.
    Starr war der Blick auf den Herzog und dessen Frau gerichtet.
    Sheila reagierte goldrichtig. Sie riß Anne an der Schulter herum und schleuderte sie auf das Fenster zu, so daß die Frau aus der unmittelbaren Reichweite des mörderischen Totengräbers gelangte.
    Der ließ sich nur kurz ablenken. Er warf Lady Anne einen knappen, aber erbarmungslosen Blick zu, wobei er die Mundwinkel verzog, als wollte er sagen: »Du entkommst mir doch nicht«, dann schritt er weiter und hielt unbeirrt auf sein Ziel zu.
    Sir Sheldon Quinnthorpe!
    Der Herzog stand im Augenblick allein. Niemand konnte ihm helfen. Die beiden Frauen nicht und auch nicht Bill Conolly, weil der Reporter mit sich selbst genug zu tun hatte. Seine rechte Hand konnte er kaum mehr gebrauchen, der Tritt des Zombies hatte sie so gut wie gelähmt.
    Der Herzog wußte, was ihm bevorstand, und er suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Vorn übergebeugt stand er da, breitbeinig, den Blick starr auf seinen Todfeind gerichtet, der sich bückte, ohne seinen Lauf zu unterbrechen und dabei die Schaufel aufhob.
    Er hielt sie so, daß die Spitze genau auf den Herzog zeigte. Zwei Schritte trennten die beiden noch, als der Zombie stehenblieb. »Du warst es«, sagte er.
    »Was war ich?«
    »Du hast mein Reich verkommen lassen, Verdammter. Der Friedhof wurde durch dich allein geschändet. Ich lag in der feuchten Erde, und ihr habt das veruntreut, was ich euch hinterlassen habe. Aber ich schloß schon vor meinem Tod mit dem Satan einen Pakt, weil ich für alle Zeiten über den Friedhof wachen wollte. Das wurde mir verwehrt. Ich mußte über hundert Jahre liegen, bis ich wieder zurückkehren konnte, und wie fand ich mein Reich vor? Verkommen, einem Acker gleich, und du sollst dafür büßen!«
    Der Herzog glaubte, nicht richtig verstanden zu haben, als er das Motiv des Totengräbers hörte. »Deshalb wollen Sie mich und meine Familie töten?«
    »Ja!«
    Ich werde wahnsinnig! dachte Sir Sheldon. Das kann doch nicht angehen! Da drehe ich durch. Dieses Wesen muß irre sein, verrückt, total durcheinander.
    Für einen verkommenden Friedhof, auf dem jahrelang niemand begraben worden war, wollte er Menschen töten!
    »Ist das wirklich Ihr Ernst?« flüsterte der Herzog.
    Jock Gray bewegte seinen kantigen Schädel nickend. »So ist es!«
    Nicht nur der Herzog hatte die Worte vernommen, auch dessen

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