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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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dann in der Zeitung, dass bei der William Dickson Company eingebrochen worden war und dass der Dieb außer dem Betrag von ungefähr 15 000 Dollar einen wertvollen Ring gestohlen habe. Ein Bild dieses Ringes war abgebildet. Ich höre heute noch den Schrei, den Miss Sylvia ausstieß, als sie es sah und die Beschreibung las. Den ganzen Tag über war sie aufgeregt, und als Mister Fred am Abend vor der Vorstellung kam, um sie abzuholen und ins Theater zu fahren, warf sie ihm den Ring vor die Füße, nannte ihn einen Schuft und einen Gangster. Als er nicht gehen wollte, drohte sie mit der Polizei. Es war ein ungeheurer Krach.«
    »Und was noch?«, fragte ich.
    »Zuletzt ging er. Er warf die Tür so fest zu, dass die Glasscheibe darin in Trümmern ging. Am nächsten Morgen stand in der Zeitung, er sei verhaftet worden.«
    »Was sagte Miss Lona dazu?«
    »Sie verbot mir, den Namen des Mannes jemals zu nennen und verbrannte alles, was er ihr geschenkt hatte.«
    »Auch den Ring?«
    »Nein, den hat er wieder mitgenommen.«
    In diesem Augenblick ging die Klingel. Rebecca öffnete und zu meiner Überraschung kam die Garderobiere, der der Theaterarzt während der Nacht eine Beruhigungsspritze hatte geben müssen, sehr eilig herein.
    »Rebecca, ich muss unbedingt mit Ihnen sprechen. Es ist…« In diesem Augenblick sah sie mich an und blieb erschreckt stehen.
    Bevor ich sie etwas fragen konnte, hatte sie kehrtgemacht und war weggelaufen.
    »Können Sie sich denken, was die Frau von Ihnen wollte?«, fragte ich das Mädchen, aber sie wusste das angeblich so wenig wie ich selbst.
    Ich machte mich an eine flüchtige Durchsuchung des Schreibtisches, aber wie ich vorausgesetzt hatte, war nicht das Geringste, was Trag betraf, zu finden. Sylvia Lona hatte anscheinend auch jede Kleinigkeit, die sie an ihn hätte erinnern können, vernichtet.
    ***
    Diesen Bericht hatte Phil gerade beendet, als ich zurückkam.
    »Ich glaube, wir besuchen diese Garderobenfrau einmal«, schlug ich vor. »Ruf doch im Theater an und frage nach ihrer Adresse.«
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch und ich meldete mich.
    »Hallo, Mister Cotton. Hier spricht Carver vom Broadway-Theater. Ja, ich bin der Inspizient. Wir haben uns ja gestern unter so furchtbaren Umständen kennengelernt.«
    »Was kann ich für Sie tun, Mister Carver?«
    »Ich weiß überhaupt nicht, ob Sie etwas für mich tun können. Ich bin in einer scheußlichen Situation. Natürlich habe ich heute Morgen sofort meine zweite Darstellerin für die Janet in ›Sweet Seventeen‹ angerufen. Schließlich können wir das Stück nicht einfach absetzen. Miss Margery Bean hat die Lona schon ein paar Mal vertreten, wenn diese unpässlich war. Sie beherrscht die Rolle vollkommen und sieht im Kostüm und unter Schminke der Lona zum Verwechseln ähnlich. Ich habe sie also angerufen und erfahren, dass sie gestern Abend um acht Uhr wegging und bis jetzt nicht zurückgekommen ist. Ihre Tante, bei der sie wohnt, sagt, Miss Bean habe um halb acht einen Anruf bekommen und sei in größter Eile weggegangen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Ich würde mich an Ihrer Stelle an die Vermisstenzentrale der Stadtpolizei wenden«, schlug ich vor. »Wenn Sie etwas über den Verbleib der Dame hören, so würde mich das selbstverständlich interessieren.«
    »Merkwürdig!«, überlegte Phil, als ich ihm den Inhalt des Gespräches erzählte. »Wenn ich nicht so bestimmt wüsste, dass die ›Spinne‹ nur ein persönliches Hühnchen mit der Lona zu rupfen hat, so könnte ich glauben, er habe dem Broadway-Theater die Tour vermasseln wollen, indem er die beiden Darstellerinnen der Hauptrolle umbrachte. Jetzt hast du vergessen, dich nach der Adresse dieser Mrs. Brindisi zu erkundigen.«
    Er holte das nach und dann machten wir uns auf den Weg. Im zweiten Stock des großen Miethauses drückte ich auf den Klingelknopf über dem Schild mit dem Namen Jane Brindisi. Ich hörte jemanden hin und herlaufen, und dann wurde die Tür einen Spalt geöffnet. Mrs, Brindisi schien eine sehr vorsichtige Frau zu sein.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie brüsk.
    Als sie Phil sah, schlug sie die Tür mit einem Knall wieder zu.
    »Was soll das denn bedeuten? Wahrscheinlich ist sie immer noch durchgedreht.«
    Ich legte den Daumen auf den Klingelknopf. Es dauerte mindestens eine Minute, bis sich das Spiel von vorher wiederholte. Jetzt hatte sie die Sperrkette eingehängt.
    »Gehen Sie, oder ich rufe die Polizei«, fauchte sie, aber

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