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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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anzufreunden.«
    »Sie haben freie Hand, Jerry! Bringen Sie mir Trag, die ›Spinne‹! Das ist die Hauptsache. Wie Sie es anstellen, muss ich Ihnen überlassen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Schwierigkeiten.«
    Phil und ich gingen zuerst einmal etwas essen. Wir hatten einen gewaltigen Hunger. Dabei machten wir Pläne. Phil sollte unsere sämtlichen V-Männer ankurbeln und ich würde mir Mrs. Trag noch einmal vornehmen.
    Leider hatte ich Pech. Sie war nicht zu Hause, und so zog ich unverrichteter Dinge wieder ab. Es blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten. Ich erkundigte mich bei der City Police, die ebenfalls auf Hochtouren arbeitete und nichts erreicht hatte. Die Gangster, die man in der vorigen Nacht verhaftet und wieder laufen gelassen hatte, wurden beschattet, aber sie rührten sich nicht aus ihrer Bleibe oder ihrer Stammkneipe, sodass auch diese Hoffnung vergebens gewesen war.
    Gegen sechs Uhr gab es einen Lichtblick. Al Tipster, ein recht erfolgreicher Betrüger, der es aber auch nicht verschmähte, uns manchmal gegen entsprechende Bezahlung einen Tipp zu geben, meldete sich am Telefon. Al reiste auf den so genannten Confidence-Trick. Wenn er zum Beispiel jemand einen »heißen« Ring verkaufen wollte, so bat er sich diesen auf eine halbe Stunde zur Prüfung aus und überreichte dem Verkäufer mit großspuriger Geste seine dicke Brieftasche als Sicherheit. Natürlich hatte er dafür gesorgt, dass der andere schon vorher einen Blick in das Geldfach werfen konnte, in dem ein ansehnliches Päckchen größerer Scheine steckte. Was der andere aber nicht wusste, war, dass nur der oberste Schein echt und der Rest gewöhnliches Papier war. Tipster verschwand dann auf Nimmerwiedersehen.
    »Ich habe etwas für Sie, G-man«, flüsterte Al Tipster mit seiner rauen, versoffenen Stimme. »Man hat mir gesagt, Sie interessieren sich für die ›Rosen‹-Gang.«
    »Wo kann ich Sie treffen?«, fragte ich.
    »Überhaupt nicht. Das ist mir zu gefährlich. Ich habe in drei Tagen Geburtstag und möchte diesen in voller Gesundheit begehen. Passen Sie auf, Mister Cotton. Die ›Rosen‹ haben für heute Nacht etwas vor. Was, weiß ich nicht. Ich habe etwas läuten hören, bin aber nicht dahintergekommen, was es ist. Jedenfalls handelt es sich um ein dickes Ding. Wenn ich Ihnen damit eine Gefälligkeit erwiesen habe, so können Sie mir ja einen Fünfziger an die bewusste Adresse schicken. Ich glaube, man nennt so etwas Erfolgshonorar, aber ich bin meiner Sache ziemlich sicher.«
    »Wissen Sie denn wenigstens, wo die Kerle ihren Unterschlupf haben?«
    »Keine Ahnung. Ich habe noch nie Burschen gesehen, die so dichthalten. Sie scheinen eine Höllenangst vor ihrem Boss zu haben.«
    »Wer ist denn dieser Bos?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht mit einem Fünfziger zufrieden«, kicherte Al. »Er scheint eine große Kanone zu sein, aber es ist niemand, von dem man bis jetzt gehört hat. Die ›Rosen‹-Gang ist ja auch noch ziemlich neu. Ein paar der Burschen sind von Chicago und Philadelphia gekommen, und ein paar andere gehörten früher zu Trags Leuten. Kein Wunder, wenn sie abgesprungen sind. Sein zweiter Mann, der nach Verhaftung der ›Spinne‹ weitermachte, ist ein cleverer Bursche, aber zu weich. Jetzt, da sein Boss wieder da ist, laufen die Geschäfte wieder an, aber den ›Rosen‹ passt das nicht.«
    »Das habe ich schon gemerkt.«
    »Ich fürchte, Sie werden noch mehr merken. Es stinkt gewaltig rund um die Bowery bis hinüber zur Bronx.«
    Das war nicht viel, aber dieses wenige musste zuverlässig sein, sonst hätte Tipster Vorauszahlung verlangt, wenn aber Al so sicher war, dass er mir Kredit gab, so stimmte es. Glücklicherweise war Mister High noch im Haus. Ich holte mir die nötigen Vollmachten und verteilte hundert unserer Leute über die ganze City.
    Ich ließ zehn Bereitschaftswagen an Knotenpunkten aufstellen, von denen sie innerhalb weniger Minuten überall sein konnten, wo sie gebraucht wurden. Zu allem Überfluss bat ich die City Police, das Gleiche zu tun. Dann ließ ich mir ein Sortiment von Sandwiches holen, und ich vergaß auch eine Flasche Scotch nicht. So war ich also bestens für eine lange Nacht gerüstet.
    Um sieben Uhr kam Phil. Er hatte überall herumgehorcht und zehn unserer Spitzel angekurbelt. Im Allgemeinen hatte man ein bedenkliches Gesicht gemacht. Es sah so aus, als ob die »Rosen«-Gang sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens Respekt verschafft hätte.
    »Wie kommen die

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