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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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Burschen eigentlich an den poetischen Namen?«, überlegte ich.
    »Das ist mir auch schleierhaft. Ich habe ein paar Mobster gefragt, die ein spitzfindiges Gesicht schnitten und behaupteten, der Gangsterboss werde ›Die Rose‹ genannt.«
    »Komische Angelegenheit.«
    Neville kam auf einen Sprung herein und fragte, was sich tue.
    »Ich erinnere mich an eine Bande, die ›Die Blumen‹ hieß«, sagte er. »Der Boss war die ›Orchidee‹ sein Lieutenant hieß ›Das-Veilchen‹. Er war schon ein Veilchen, kann ich euch versichern, aber wie gesagt, das ist lange her. Die Kerle schmuggelten mexikanischen Whisky und machten ein Bombengeschäft, bis wir sie hochnahmen., Es war herrlich, kann ich euch sagen. Als wir ihr Lager ausräumten, fanden wir dort über zweitausend Flaschen. Das Zeug war nicht einmal schlecht.«
    Neville schielte so auffällig nach unserer Flasche, dass ich ihm einen einschenkte.
    »Wisst ihr was, Leute, ich bleibe hier. Ich möchte einmal wieder ein bisschen Pulver riechen. Mein Horoskop sagt mir finanzielle Vorteile und Glück in der Liebe voraus, und meine Liebe ist nun mal das Stückchen Eisen unter dem linken Arm.« Er klopfte grinsend dahin, wo er seine Pistole im Halfter trug.
    Der Abend verlief gewürzt von munteren Gesprächen. Neville erzählte Schwänke aus der Mottenkiste, in denen es von Toten und Halbtoten wimmelte. Die meisten kannten wir bereits, aber das tat dem Vergnügen keinen Abbruch. Es wurde Mitternacht, und es wurde ein Uhr.
    Wenn jetzt nicht bald etwas geschah, so hatten wir uns die Nacht umsonst um die Ohren geschlagen.
    Genau um zwei Uhr Siebzehn fing das Telefon an zu läuten. Es waren zwei Apparate, die zugleich klingelten. Phil ging zu dem ersten, ich zum zweiten. Die City Police und einer unserer Leute meldeten sich.
    »Hier Basten, 28. Straße, 87, bei der Dun & Curtis Exchange schwere Explosion. Sieht aus wie ein Raubüberfall.«
    »Wir kommen.«
    Ich drückte auf den Alarmknopf und gab die Position durch. Dann rannten wir los. Neville nahm sich nicht einmal die Zeit, Seine Jacke zu holen. Er strahlte über das ganze Gesicht. Mein Jaguar stand vor der Tür. Sieben Minuten später bogen wir mit quietschenden Reifen in die Lexington Avenue ein. Hinter uns heulte die Sirene eines Patrouillenwagens, und vor uns lag die 28. Straße.
    Dann trat ich auf die Bremse. Ich hörte den Schlag, mit dem das Auto der City Police gegen meine Stossstange knallte. Gegen meine Windschutzscheibe, ich hatte mir neuerdings eine aus Panzerglas angeschafft, trommelte ein Stakkato von Einschlägen, die aus einem halben Dutzend Maschinenpistolen zu kommen schienen. Im gleichen Augenblick donnerte eine Explosion. Eine dunkle Rauchwolke lag über der Straße und nahm uns die Sicht.
    Aber während wir noch halb benommen in Deckung gingen, fing dicht hinter mir eine Maschinenpistole an zu rattern. Neville hing halb aus dem Fenster heraus und spielte verrückt. Er pausierte nur, um ein neues Magazin einzusetzen. Peinlich war nur, dass es uns vollkommen unmöglich war, den Wagen zu verlassen, ohne wie ein Sieb durchlöchert zu werden.
    Inzwischen waren noch ein paar Streifenwagen und drei unserer Fahrzeuge angekommen. Das Feuer vervielfachte sich, aber auch von drüben knallte es ganz anständig. Ein Windstoss 28 strich durch die Straße und vertrieb den Qualm, der von Explosionen herrühren musste.
    Zwei Personenwagen und ein Laster standen direkt vor dem Gebäude der Dun & Curtis Company. Ein paar Gestalten huschten aus dem zertrümmerten Portal. Sie trugen Taschen und Pakete. Einer überschlug sich und blieb liegen, ein anderer taumelte, wurde aber in das Innere einer der Limousinen gezerrt. Dann heulten die Motoren auf.
    Nur noch ein paar vereinzelte Kugeln pfiffen herüber. Gerade als ich meinen Jaguar in Bewegung setzte, löste sich bei den Gangstern ein grauer Mercury vor den anderen, schlug einen engen Bogen holperte über den Bürgersteig und raste direkt auf uns zu. Ein Patrouillenwagen versuchte ihm den Weg zu versperren schaffte es aber nicht ganz. Der Mercury erwischte ihn am linken Kotflügel und schleuderte ihn zur Seite. Dann war er vorüber. Gedankenschnell hatte auch ich das Steuer herumgerissen und jagte hinter ihm her.
    Mein Entschluss hatte einen besonderen Grund. Am Steuer saß ein Mann, dessen Fotografie ich in der Tasche trug, ein schwarzlockiger Bursche mit kleinem aufgezwirbelten Schnurrbärtchen: Fred Trag, »Die Spinne«. Blitzartig schoss mir durch den Kopf, dass Al

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