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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stürzte. Die Lehmpuppe entfiel seiner Hand. Sie prallte gegen die unsichtbare magische Wand, die Zamorra umschloß, und brach sie auf. Der Meister des Übersinnlichen registrierte eine Flamme, die die Wand zerfraß.
    Über dem Rover begann die Hütte zusammenzusinken. Der Schamane begann zu wimmern.
    »Zamorra!« schrie Nicole.
    »Fahr zurück!« rief er. Er konnte sich jetzt wieder frei bewegen. Während um und über ihm langsam alles einsank, sah er sich nach der Puppe um, Sie war zerbröckelt. Irgendwo mußte das Haar dazwischen liegen. Zamorra griff blindlings zu, und da hatte er es tatsächlich in der Hand. Er steckte es ein.
    Der Motor des Geländewagens brummte wieder auf. Nicole versuchte, den Wagen aus dem zusammenbrechenden Bauwerk wieder hinauszurangieren. Trockener Lehm bröckelte auf Zamorras Kopf und Schultern.
    »Du Wirst mir nicht entkommen!« heulte der Schamane. »Du bist mein!«
    Zamorra stolperte auf die zusammenbrechende Tür zu. Es gelang ihm knapp, hindurchzukommen, ehe die ihres letzten Haltes beraubte Hütte endgültig zusammenfiel.
    Zamorra sah sich um. Nicole hatte den Range Rover freibekommen und schaltete jetzt wieder in den Vorwärtsgang. Der Wagen kam heran. Eines der Scheinwerfergläser war zersplittert.
    Der Schamane! dachte Zamorra. Er mußte sich in den Trümmern der Hütte befinden. Was mochte mit ihm geschehen sein? Sein Zetern und Kreischen war nicht mehr zu hören.
    Zamorra zögerte.
    Im gleichen Moment stieg eine Flammensäule aus der Hütte empor.
    ***
    Ein schrilles, durch Mark und Bein gehendes Pfeifen durchdrang das Innere des Chibb-Dimensionenschiffes. Etwas Schwarzes, Unheilvolles jagte dicht an ihm vorbei und verschwand im Nichts. Yaungar und Chlamy fuhren zusammen. Der Kommandant hatte einen Steuerimpuls gegeben, der das Dimensionenschiff im letzten Moment aus dem Kurs gerissen hatte. Dennoch war es nicht weit genug gekommen. Der Druck des schwarzen Strahls riß das Schiff noch herum, ließ es taumeln. Es stürzte senkrecht in die Tiefe. Aufglühende Luftmassen ließen einen kometengleichen Feuerschweif entstehen.
    Vielleicht war gerade das die Rettung…
    Denn die Meeghs hielten den Feuerschweif für Flammen, die aus dem Chibb-Schiff schlugen.
    »Abschuß!« kam der triumphierende Impuls.
    Dennoch hätten die Meeghs dem stürzenden Dimensionenschiff vielleicht nachgesetzt, wenn nicht in diesen Sekunden etwas anderes geschehen wäre.
    Ihre unmenschlichen Sinne nahmen einen Ruf auf, der ihnen galt…
    Die Meeghs reagierten sofort. Der Spider ging auf neuen Kurs. Denn in jenem Ruf ging es um ein Wesen, das zu ihren erbarmungslosesten Feinden gehörte, weil es wieder und wieder für das Gute focht und den Meeghs bereits einige empfindliche Niederlagen beigebracht hatte.
    Zamorra!
    Um die abstürzenden Chibb kümmerten sie sich nicht länger.
    ***
    Ein kalter Schauer überlief Zamorra. In all den Jahren, in denen er bislang mit den verschiedensten Spielarten der Schwarzen Magie konfrontiert worden war und den unheimlichsten und furchtbarsten Widersachern entgegentreten mußte, hatte er ein derartiges Schauspiel noch nicht gesehen.
    Eine kalte blaue Feuersäule ragte aus den Trümmern der Schamanenhütte empor. Der gleißende Lichtschein ließ für das Dorf die Nacht zum Tage werden. Harte Schlagschatten überall, und das Prasseln und Brausen der Feuersäule erfüllte die Luft.
    Es war ein Feuer, das nicht zerstörte. Ein Feuer des Geistes…
    Zamorra spürte, daß der Schamane starb. Was hier aufflammte, war etwas von ihm, die unheilige, dämonische Kraft seines entarteten Geistes.
    Nur unterbewußt registrierte Zamorra, wie das Amulett vor seiner Brust heftig vibrierte. Es setzte gewaltige Energien frei, um das Böse abzuwehren. Die drei Frauen im Range Rover sanken in sich zusammen, als die finstere Macht nach ihnen griff. Rund zehn Meter entfernt brach Attoo, der Dorfälteste, mit einem würgenden Laut zusammen und bewegte sich nie mehr.
    Im Prasseln der Flamme glaubte Zamorra eine Stimme zu hören. Eine Stimme, die die des toten Schamanen war und die ihn verfluchte und etwas Böses rief. Etwas, das irgendwo im Weltraum über der Erde schwebte und von dem Schamanen direkt erreicht wurde.
    Eine Vision durchfuhr Zamorras Bewußtsein. Er ahnte, daß das Amulett sich eingeschaltet hatte, ihm auf irgendeine Weise etwas zeigen wollte.
    Zamorra sah für Sekundenbruchteile ein in einer Flammenlohe abstürzendes Dimensionenschiff, wie er es bei den Chibb kennengelernt hatte und

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