Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Zauberer hatte die Führung des Dorfes an sich gerissen, Attoo war nur noch ein Aushängeschild. Aber Nicole erkannte auch, daß Attoo nicht mit dem einverstanden war, was der Schamane tat.
    »Ich sah Zamorra in die Hütte Norgauns gehen, und ich kenne Norgauns Macht. Zamorra wird ihn nicht besiegen können. Ihr wart einmal hier. Das genügt.«
    »Warum?« stieß Nicole hervor. »Was macht dich so sicher?«
    »Uber jeden von uns hat Norgaun Macht«, sagte Attoo dumpf. »Er nimmt etwas von uns. Er hat auch etwas von jedem von euch genommen. Ihr habt es vielleicht nicht einmal bemerkt.«
    »Doch«, erwiderte Nicole.
    »Dann wirst du auch wissen, daß es zwecklos ist«, sagte Attoo. »Flieh, du kannst Zâmorra nicht mehr helfen. Norgaun weiß um seine Berufung und wird ihn vernichten. Er erhofft sich dafür eine hohe Belohnung durch das Böse.«
    Nicole preßte die Lippen zusammen. Ihre Linke umklammerte den Griff des Schalthebels. Der linke Fuß trat die Kupplung nieder, während sie den Gang einlegte.
    »Ich danke dir für deine Warnungen, Ältester«, sagte sie. »Aber es gibt eine Macht, über die sich auch der Schamane noch wundern wird.«
    »Welche Macht?« fragte Attoo erstaunt.
    »Die Macht der Technik«, sagte Nicole.
    Sie ließ die Kupplung los und trat das Gaspedal voll durch. Der bullige Achtzylindermotor des Range Rovers brüllte auf, wie er es nie zuvor getan hatte. Sekundenlang drehten die Räder durch, dann schoß der Wagen vorwärts.
    Mit rasendem Tempo direkt auf die Hütte des Schamanen zu!
    ***
    Die Hände des Schamanen waren in fortwährender Bewegung. Zamorra erkannte die Bedeutung eines Teils der Gesten. Sie entstammten einem Zweig der Schwarzen Magie, die der Meister des Übersinnlichen einmal bei einem Hexenkult erlebt hatte, der Asmodis, dem Fürsten der Finsternis persönlich, huldigte. Es war ein finsterer Todeszauber, den Norgaun anwandte. Er wollte Zamorra mit seiner Magie vernichten.
    Der Professor wehrte sich gegen die Angriffe. Das hauchdünne Schirmfeld, das ihn wie eine zweite Haut umgab, glomm auf. Das Amulett schien zu glühen, ein deutliches Anzeichen dafür, daß es erhebliche Energien unschädlich machen mußte. Die Kraft des Schamanen war unglaublich, und sein Wille zum Töten war stark.
    Zamorra überlegte. Wenn er nicht bald zum Gegenangriff übergehen konnte, würde sein Schutzfeld zusammenbrechen. Aber momentan gab es keine Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Alle Konzentration wurde benötigt, den Schamanenzauber abzuwehren.
    Zamorra spürte, daß ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Er wußte, daß der Tod ihm gegenüberstand. Die Kälte nahm weiter zu. Norgaun wollte ihn zu einem Eisblock gefrieren lassen.
    Noch hielt der Schirm des Amuletts.
    Plötzlich wurde es dem Schamanen zu dumm. Noch immer hielt er die Lehmpuppe mit Zamorras Haar in der Hand. Er hob sie an.
    »Wir werden das Verfahren abkürzen«, sagte er.
    Zamorras Augen weiteten sich.
    Norgauns Finger umspannten die Puppe - und drückten zu.
    Der Meister des Übersinnlichen stöhnte auf, als er die Macht des Analogzaubers fühlte. Norgaun wollte ihn zerdrücken!
    Der Professor wußte, daß er verloren war. Das Schirmfeld konnte der zusätzlichen Belastung nicht standhalten. Es gab der bösartigen Magie gezwungenermaßen nach.
    Norgaun kicherte schrill.
    Im gleichen Moment schien alles ringsum zu explodieren!
    ***
    »Festhalten!« schrie Nicole, während der schwere Geländewagen vorwärts schoß. Im Rückspiegel erhaschte sie den Anblick totenblasser Gesichter. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde die Schamanenhütte vor ihnen riesengroß, wuchs an zu einer tödlichen Bedrohung.
    Nicole trat mit Bleifuß das Pedal nieder. Der Rover beschleunigte weiter. Die massive Schnauze des Wagens jagte auf die Hütte zu.
    Uschi und Liz schrien auf. Augenblicke später walzte der Wagen in die Hütte hinein, rammte die Wand nieder. Trümmer flogen nach allen Seiten davon, Holz und Lehm wurde durch die Luft geschleudert, während der Rover zum Stehen kam. Um den Wagen herum faltete sich die Hütte langsam zusammen.
    »Zamorra!« schrie Nicole.
    In dem Chaos gab es eine Bewegung.
    ***
    Das Kichern des Schamanen riß abrupt ab und wich einem entsetzten Kreischen. Zamorra sah, wie sich die Schnauze des Range Rovers durch die Hüttenwand schob. Das Sammelsurium von Fetischen, Dämonenmasken und ähnlichem Kleinkram wurde durch die Luft gewirbelt. Blaue Flämmchen tanzten. Der Schamane bekam einen heftigen Schlag versetzt und

Weitere Kostenlose Bücher