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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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Hut. Irgendwie sahen der Mann und das Auto so aus, als kämen sie von einem Bestattungsinstitut. Der Mann forderte mich auf, zu ihm zu steigen.«
    »Taten Sie es?«, fragte ich.
    »Mir blieb nichts anderes übrig«, antwortete Alvaron liebenswürdig, »denn der Gentleman in Schwarz hielt eine Pistole in der Hand. Wenn Sie meine Akten gelesen haben, so werden Sie wissen, dass ich Waffen jeder Art verabscheue. Ich stieg also ein. Er fuhr den Wagten in die Nähe eines kleinen Parkes, stoppte. Schon seine ersten Worte zeigten, dass er sehr gut informiert war. ,Du hast das Ding in Los Angeles gedreht. Ich wünsche, dass du die Ware an Cool Hoogan verkaufst.’ So sagte er. Ich versuchte natürlich, mich herauszuwinden, aber er schnitt meinen zweiten Satz kurzerhand durch den Druck der Pistole in meine Rippen ab. ,Du kommst nicht lebend aus New York heraus, wenn du nicht gehorchst. Du ziehst aus dem Hotel aus, in ein anderes, das ich dir zeige. Du rufst Hoogan an, sagst ihm, dass du das Quartier gewechselt hast, und verabredest dich mit ihm für einen Tag, an dem du ihm eine Probe des Schmucks bringst. Alles Weitere wirst du von uns hören. Jetzt geh zu dem Hotel zurück. Morgen Abend lasse ich dich abholen’!«
    Rodrigo Alvaron drückte mit einem schweren Seufzer den Zigarettenrest aus.
    »Natürlich versuchte ich, aus dieser Zwangslage zu entkommen. Ich packte am anderen Morgen meinen Koffer mit den Juwelen und schlich mich aus dem Hotel, aber vor der Tür wartete ein grobschlächtiger Bursche auf mich mit scheußlich roten Haaren. Er nahm mir den Koffer aus der Hand, grinste und sagte, er würde mir Gesellschaft leisten.«
    Ich holte ein Bild von Slim Gunney aus meinem Schreibtisch.
    »War es dieser Mann?«
    Alvaron warf einen Blick auf das Bild.
    »Ja«, nickte er. »Das ist er.«
    »Danke! Erzählen Sie weiter.«
    Er wurde in ein kleines Hotel am East River gebracht. Am Abend erschien der Schwarze und in seiner Gegenwart musste Alvaron den Hehler anrufen. Sie verabredeten, dass der Dieb am nächsten Abend eine Probe bringen sollte.
    »Ich habe diese Probe überbracht. Hoogan selbst sah ich nicht dabei. Er ließ mich einen Ring und eine Kette durch den Briefschlitz werfen, ohne zu öffnen. .Komme morgen wieder’, sagte er. Damit war der Besuch beendet. Ich blieb keine zwei Minuten in seinem Haus.«
    »Warum türmten Sie anschließend nicht?«
    »Das hat zwei Gründe. Einmal hat der Schwarze mir gedroht, dass ich keine Sekunde aus den Augen gelassen und dass man mich sofort zusammenschießen wunde, wenn ich irgendetwas Falsches täte. Zum anderen rechnete ich immer noch damit, dass ich die Beute an mich bringen könnte. Wahrscheinlich ließ der Schwarze mich die Verhandlung mit Hoogan führen. Beim Hehlergeschäft wird in bar gezahlt. Ich wollte lieber mit einem dicken Paket Dollar in der Tasche zu fliehen versuchen. Leider nahmen sie mir am anderen Tag die letzte Illusion. Der rothaarige Kerl, der das Hotelzimmer mit mir geteilt hatte, wurde von einem anderen Mann abgelöst.«
    »Von welchem?«, fragte ich und legte ihm die Bilder der Chicagoer Ganoven vor.
    »Es war dieser«, antwortete Alvaron und tippte auf das Bild von Rag Tyme.
    »Am Abend erschien dann der Rothaarige noch einmal. Er trug die Lederjacke und die Mütze eines Taxifahrers. ›Jetzt rück die Steine heraus‹, sagte er. Sie nahmen mir die Juwelen ab. Der Rothaarige verschwand damit, während der andere mich aufforderte, artig zu bleiben.«
    Alvaron unterbrach sich und nahm eine neue Zigarette.
    »Ich sah ein, dass ich von meinen Juwelen nichts mehr sehen würde, aber noch scheußlicher war der Gedanke, dass ich alle Aussichten hatte, von den Gangstern als unangenehmer Mitwisser getötet zu werden. Ich sagte schon, dass mir Gewaltakte nicht liegen, aber in diesem Fall blieb mir nichts anderes übrig. Offenbar nahm mich mein Bewacher nicht für ganz voll. Das verschaffte mir die Gelegenheit, ihm die Wasserkaraffe über den Kopf zu schlagen. Dann benutzte ich das Fenster als Ausgang. Ich habe einige Erfahrung darin, an Hauswänden herunterzuturnen. Den Rest der Nacht verbrachte ich auf einer Bank im Central Park. Als es hell wurde, machte ich mich auf den Weg, um nach einer Gelegenheit zum Verlassen dieser ungastlichen Stadt zu suchen. Dann sah ich das erste Plakat mit meinem Bild an einem Bretterzaun und las zu meinem Erstaunen, dass ich wegen Mordes gesucht würde. Ich überlegte eine Stunde lang, aber mir schien es elend unangenehm, wegen eines

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