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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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seiner herabgesunkenen Hand lag der schwere Revolver. Die linke Faust war zusammengekrampft. Das Hemd des Hehlers war nur an den beiden Stellen blutig, an denen die Kugeln ihn getroffen hatten. Als ich den Mann berührte, fühlte ich, dass sein Körper noch Wärme hatte.
    Ich versuchte den Fluchtweg des Mörders zu entdecken. Während in der Ferne die ersten Polizeisirenen heulten, sah ich mich in der Wohnung um, ging dann wieder ins Treppenhaus, zur ersten Etage und ins Parterre.
    Die ersten Polizisten drangen in das Haus ein. Ich unterrichtete sie. Einer der Cops fand eine Tür, die zum Hof führte. Vom Hof aus gelangte man durch eine Einfahrt in die 16. Straße. Der Mörder musste von dieser Fluchtmöglichkeit gewusst und sie benutzt haben.
    Ich ließ die Mordkommission alarmieren. Während die Beamten arbeiteten, gesellte sich Phil wieder zu mir.
    »Ein neuer Sieg Kenneths«, sagte er leise, während die Polizei den Ermordeten untersuchte. Er öffnete die zusammengekrampften Finger der linken Hand. Ein Gegenstand fiel auf die Erde. Baldwin, der Leiter der Mordkommission, hob ihn auf. Es war ein Platinring mit einem großen Smaragd.
    »Hoogan scheint bei einem Hehlergeschäft mit seinem Kunden Differenzen bekommen zu haben«, meinte er und hielt uns den Ring hin.
    »Leider liegt die Sache nicht so einfach«, brummte ich. »Der Ring stammt aus dem Diebstahl in Los Angeles. Alvaron, der diesen Diebstahl ausführte, würde sich im Normalfall eher den Zeigefinger abbeißen, als eine Pistole zu benutzen. Er kam nicht, um mit Hoogan zu verhandeln, sondern um ihn zu töten. Und er fuhr in einem Wagen vor, an dessen Steuer ein Berufsgangster saß. Wir werden eine Großfahndung nach dem Juwelendieb veranstalten, eine Fahndung mit allen Schikanen.«
    ***
    Schon am anderen Morgen klebten an den Litfaßsäulen die Plakate mit dem Gesicht Rodrigo Alvarons, allerdings ohne Spitzbart. Um neun Uhr betrat ein elegant gekleideter Mann ein Polizeirevier in Brooklyn. Sein Trenchcoat nach neuestem Schnitt war etwas verdrückt und schmutzig, als habe der Mann eine Nacht im Freien zugebracht.
    »Guten Tag«, sagte er höflich. »Bitte, verhaften Sie mich. Mein Name ist Rodrigo Alvaron.«
    Eine Stunde später saß der Juwelendieb uns gegenüber und rauchte mit offensichtlicher Erleichterung eine Zigarette. Er trug nach wie vor einen schwarzen Spitzbart.
    »Seit wann sind Sie in New York, Alvaron?«, fragte ich.
    »Etwa seit einem Monat. Ich bin unmittelbar nach meinem geglückten Unternehmen in Los Angeles nach New York gekommen.«
    »Sie geben den Diebstahl der Juwelen zu?«
    Er machte eine verbindliche Geste. »Selbstverständlich. Ich sehe leider keine Möglichkeit mehr, es zu leugnen.«
    »Und wo befinden sich die Juwelen?«
    Er zog ein sehr bekümmertes Gesicht.
    »Ich nehme, an, dass sie sich im Besitz eines bestimmten Gentleman befinden, der hier allgemein der Schwarze genannt wird. Offen gestanden, G-man, es ist mir gleichgültig. Mir ist mein Kopf auf dem Hals lieber als Schmuck für fast eine Million Dollar in der Tasche. Ich lebe sehr gern.«
    »Okay, Mr. Alvaron, Erzählen Sie uns, was seit Ihrer Ankunft in New York geschah.«
    Er seufzte und nahm sich eine neue Zigarette.
    »Ich nahm ein Zimmer im Ariston Hotel. Ich nehme immer Zimmer in eleganten Hotels. Man ist dort vor der Polizei sicherer als in den drittklassigen Häusern. Außerdem entspricht es meiner Lebensart. Ich ließ mir meinen Spitzbart noch etwas länger wachsen, und dann suchte ich Cool Hoogan auf. Ich hatte von Anfang an daran gedacht, meine Beute an Hoogan zu verkaufen. Er ist zwar ein ungewöhnlich harter Feilscher, aber er ist auch der einzige Hehler, der einen Schmuck von rund einer Million verdauen kann. Leider stellte ich fest, dass vor Hoogan Haus Polizisten standen. Trotzdem wagte ich es, ihn anzurufen. Erst wollte er mir nicht glauben, aber dann erwachte in ihm der Appetit. ,Okay’, sagte er, ,ich werde versuchen, die Cops loszuwerden. Wo kann ich dich anrufen?’ Ich nannte ihm die Telefonnummer meines Hotels. Als ich aus der Zelle trat, wartete ein Mann auf mich., Jemand will Sie draußen sprechen’, sagte er.«
    Ich unterbrach den Dieb.
    »Wie sah der Mann aus?«
    Alvaron zuckte die Achseln. »Wie irgendein Mann aussieht. Keine besonderen Merkmale. Ich folgte ihm vor das Hotel. In einigen Schritten vom Eingang parkte ein Thunderbird, ein enorm schnittiges Auto. Der Mann, der am Steuer saß, trug einen schwarzen Trenchcoat und einen schwarzen

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