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0177 - Der Untergang des 2. Imperiums

Titel: 0177 - Der Untergang des 2. Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gatasern seinen Weg fort und erreichte schließlich den Rand des Raumfeldes.
    Der Fahrer hielt an. ,,Wohin?" Gogol zögerte. Er wartete auf die Anweisungen, die ihm ohne Worte übermittelt wurden. Noir verzichtete darauf, den Fahrer zu hypnotisieren. Es mußte auch so gehen. Er sah Gogol an. Der unhörbare Befehl sprang über.
    „Block der fünften Wachsamkeit - sagte ich es nicht bereits? Zum Haupteingang." Der Wagen fuhr weiter.
    Für einen Augenblick kam es Noir so vor, als schwinge Unsicherheit in Gogols Stimme mit, aber das war wohl eine Täuschung. Er wußte, daß er nervös war. Gucky, der seine Gedanken überwachte, würde sich unnötige Sorgen machen.
    Denke bloß nicht, ich hätte Angst, dachte er an Guckys Adresse.
    Es ist nur alles so merkwürdig, so ungewiß und unheimlich. Vor mir liegt jetzt die Stadt. Sie ist ganz anders als unsere Städte, die alle nach oben streben - Hochhäuser und so. Diese Stadt, man ahnt es förmlich, strebt nach unten, in die Tiefe. Das, was ich sehe, sind nur die oberen Stockwerke.
    Auf den Straßen war dichter Verkehr. Mit heulenden Sirenen rasten Wagen der Polizei oder militärischer Einheiten an Noir vorbei, rücksichtslos und in höchster Eile. An den Häusern drängten sich Gataser, offensichtlich verwirrt und ratlos. Von einer Ordnung war nichts mehr zu bemerken. Der Angriff der Terraner und das Auftauchen eines überlegenen Gegners mußte den Gatasern einen furchtbaren Schock versetzt haben. So schnell würden sie sich nicht davon erholen. Wenn sie wirklich noch ihr Molkex verloren, waren sie verhandlungsreif.
    Aber das Molkex mußte erst einmal gefunden werden.
    Der Wagen fuhr jetzt auf der rechten Seite einer breiten Avenue.
    Der Verkehr, hatte etwas nachgelassen, und der Raumhafen lag weit zurück. Gogol sagte etwas zu dem Fahrer, was Noir nicht verstand. Wahrscheinlich eine Anweisung denn der Wagen fuhr schneller. Nach Planetenzeit war es kurz vor Mitternacht, als die Straße sich plötzlich senkte. Das Niveau der Avenue wurde zum Tunneldach. Rechts und links waren in regelmäßigen Abständen Säulenlampen in die Wände eingelassen. Die glatte Decke strahlte von innen heraus. Die Neigung der Fahrbahn war nur gering, aber Noir konnte sich leicht ausrechnen, daß sie sich nach zehn Minuten Fahrt bereits hundert Meter unter der Oberfläche befanden. „Geht es hier zum ,Block der fünften Wachsamkeit?' „ fragte er Gogol leise, obwohl sie durch eine Fensterscheibe vom Fahrer getrennt waren. Es ist der kürzeste Weg", gab der Gataser zurück. Seine Stimme verriet nichts. Sie war gleichmäßig und ausdruckslos, fast mechanisch. Der Fahrer blickte stur geradeaus.
    Er schien nicht auf den Gefangenen zu achten. Es war Noir nicht möglich, die Gedanken des noch freien Gatasers zu erraten. Im Notfall würde es besser sein, auch ihn zu konditionieren.
    „Wird der Eingang bewacht?"
    „Ja."
    „Und du weißt, was du zu tun hast?"
    „Wir werden die Erlaubnis zum Passieren erhalten", sagte Gogol. Noir hoffte es. Rechts und links zweigten Nebenstraßen ab.
    Hier unten war der Verkehr geringer, wie Noir zu seiner Erleichterung bemerken konnte. Es war Zeit, entsann er sich, dem sicherlich gespannt wartenden Mausbiber wieder einen Lagebericht zu geben.
    Eine merkwürdige Stadt, dachte er daher. Keine Stockwerke, wie man vielleicht erwarten konnte, sondern Hochhäuser, einfach in die Tiefe versetzt. Die Decke ist nun dreihundert Meter über mir.
    Keine Zwischenebenen, wie ich schon sagte. Ein unheimlicher Anblick. Ich würde mich glatt hier verirren und nie mehr zur Oberfläche zurückfinden. Wo hier allerdings das Molkex lagern soll, ist mir schleierhaft. Der Wagen bog ab.
    Die Straße war ebenso hell erleuchtet wie die breite Avenue, aber noch weniger belebt und viel schmaler. Rechts und links strebten die Wände der Hochhäuser senkrecht in die Höhe. Es ging nicht mehr abwärts. Die Straße war eben geworden.
    Noir schätzte, daß sie nun vierhundert Meter unter der Oberfläche waren. Vierhundert Meter! Und wenn hier zehn Millionen Tonnen Molkex lagerten, sie würden, in Neo-Molkex verwandelt, niemals die Kruste durchbrechen können. Oder doch?
    Noir machte einen Denkfehler, wie Gucky ihm bei seiner Rückkehr grinsend versicherte. Die Kruste war ja überhaupt nicht vierhundert Meter dick, da man den Hohlraum nicht als Kruste bezeichnen konnte. „Gleich sind wir da", sagte Gogol.
    Noir straffte sich. Er sah vor zum Fahrer. Der Gataser hockte unbeweglich hinter den Kontrollen

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