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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchgehende Betonschicht, veränderte sich. Es sah aus, als würde sich der Beton zusammenziehen und zu einer gläsernen Schmelze werden, die wie Glas wirkte und damit durchsichtig war.
    Sir James und Suko staunten.
    Die gläserne Fläche nahm nicht den gesamten Umfang ein, sondern nur einen Teil.
    Aber der reichte.
    Suko und Sir James, die an ihrem Rand standen, konnten in die Tiefe schauen.
    Unauslotbar erschien sie ihnen. Sie sahen eine Farbe. Rot, gelb, braun, wie Gestein.
    Ja, es waren Steine.
    Steine in einer wüstenähnlichen Landschaft, die trotzdem nicht ohne Leben war, denn da gab es fünf Gestalten, die Suko sehr bekannt vorkamen. Er hatte schon gegen sie gekämpft. Diesmal allerdings hatten sie sich ein anderes Opfer ausgesucht.
    Der Mann war halbnackt und auch gefesselt. Er war mit einem Stein zusammengebunden und versuchte diesen hochzuheben.
    »Das ist John!« flüsterte Suko und spürte die Gänsehaut, die über seinen Rücken lief…
    ***
    Es war die Hölle!
    Jedoch eine andere, wie ich sie normalerweise kannte. Keine Dunkelheit um mich herum, kein kaltes, verzehrendes Feuer, keine Vampire, Ghouls oder Werwölfe.
    Nur Hitze, Staub und die fünf geisterhaften Wesen, die von einem unseligen Fluch befreit worden waren und mir zuschauten, wie und ob ich den Stein in die Höhe bekam.
    Sein Gewicht war ungeheuer. Ich war sicher, ihn mit beiden Händen kaum hochzubekommen, und jetzt sollte ich ihn mit den Schultern in die Höhe stemmen.
    Schultern und Hals.
    In beides schnitt das Seil wie mit einem Messer. Meine Haut wurde gedrückt, gequetscht, Streifen entstanden, und wenn ich mich nur eine Idee weiter nach hinten leimte, hatte ich das Gefühl, stranguliert zu werden.
    Schwindel packte mich, hinzu kam die mörderische Hitze, die jeden Tropfen Flüssigkeit aus dem Körper saugte.
    Jetzt war ich froh darüber, nicht mehr in meine Kleidung gezwängt zu sein. So konnte ich mich besser bewegen, denn ich hatte mich entschlossen, den Befehlen zu folgen.
    Ich wollte den Stein heben.
    Es war mörderisch. Die fünf Diener umstanden mich. Ich sah ihre dunklen Augenhöhlen auf mich gerichtet, für sie war es ein wichtiger Zeitpunkt, der grüne Dschinn würde freikommen, erlöst von einem Menschen, der den Mächten der Finsternis den Kampf bis aufs Messer angesagt hatte.
    Ein Wahnsinn, wirklich!
    Der Stein war schwer. Ich setzte all meine Kräfte ein. Noch enger zogen sich die Fesseln zusammen. Ich hätte schreien können, so hart schnitten sie in meine Haut.
    Aufgeben?
    Ich war nahe daran, aber das hätte meinen endgültigen Tod bedeutet.
    Vielleicht hatte ich doch noch eine winzige Chance.
    Tränen schossen in meine Augen, weil die Anstrengung einfach zu groß war. Ich bekam kaum Luft, holte pfeifend Atem und würgte ihn wieder hervor. Am gesamten Körper begann ich zu zittern, für mich wurde es ein nahezu unerträglicher Horror.
    Dann riß ich den Mund auf.
    Noch ein Atemzug, ein letzter verzweifelter Schrei, weil die Kraftanstrengung mich fertigmachte und der Stein hob sich vom Boden ab. Jawohl, ich schaffte es, bekam ihn in die Höhe.
    Da merkte ich das Teuflische an der Methode. Als der Stein über seiner Unterlage schwebte, zog sich die Schlinge um meinen Hals zusammen. Ich sollte mich selbst strangulieren.
    Meine nächste Reaktion lief unbewußt ab.
    Ich ließ mich kurzerhand fallen, prallte auf den Quader und spürte das Brennen in meinem Rücken. Dann rollte ich herab und blieb neben dem Quader auf der steinernen Unterlage liegen.
    Fertig und ausgelaugt. Und doch fand ich noch die Kraft, die Schlinge um meinen Hals zu lockern. Niemand hinderte mich daran, als ich die Arme hob und an der Schlinge zog.
    Ich, John Sinclair, hatte meine Pflicht und Schuldigkeit getan. So hoffte ich wenigstens.
    Völlig erledigt lag ich auf der Unterlage, aber ich hatte mit meiner Tat irgend etwas in Bewegung gesetzt, denn ich spürte plötzlich die magische Sphäre, die mich umgab. Etwas war anders, ich hatte es geholt, und als ich mühevoll meinen Kopf drehte, sah ich dicht vor mir eine Seite des Quaders.
    Sie flimmerte.
    Grünlich, wie ich es schon einmal gesehen hatte. Aus dem Flimmern schälte sich ein Gesicht hervor, eine schreckliche Fratze mit affenähnlichen Zügen, einem halb offen stehenden Mund und einer Kapuze, die den größten Teil des Kopfes bedeckte.
    Der grüne Dschinn kam!
    Und er verließ den Stein.
    Es begann mit einem leichten Windzug, der sich sehr schnell steigerte und zu einem Brausen wurde, als würde

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