Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich in einer nahezu tödlichen Klemme.
    Er war ein Gefangener. Der Dschinn hatte ihn sich geholt. Der Geist, den John Sinclair unter Zwang aus seinem Gefängnis befreite. Aus Dankbarkeit würde der Dschinn ihn töten.
    Obwohl die Szene seine volle Konzentration erforderte, warf Sir James doch einen Blick auf Suko und sprach den Chinesen an.
    »Kann man denn nichts für John Sinclair tun?«
    »Was denn, Sir?«
    »Können wir nicht zu ihm?«
    »Nein, Sir. Dieser Weg wird uns wohl versperrt bleiben.« Als Beweis seiner Antwort tastete Suko mit der Hand über die durchsichtige, gläserne Fläche.
    Sie war so hart wie zuvor der Beton. Es gab einfach kein Durchkommen.
    Sir Powell wollte es nicht glauben. Wenn sie schon nicht wußten, wie sie es schaffen sollten, dann vielleicht Kelim. »Fragen Sie ihn!« sagte er zu Suko.
    Der Chinese versuchte es. Er zog Kelim zu sich heran, indem er ihn an der Schulter packte.
    Der Türke zuckte ängstlich zusammen. Er erwartete Hiebe, doch Suko dachte nicht daran.
    »Warum gelingt es uns nicht, zu ihm zu kommen?« zischte er.
    »Es geht nicht.«
    »Ich will den Grund wissen.«
    »Weil die Magie nicht gegeben ist. Die Diener sind nicht hier, deshalb kann man zwar in die anderen Dimensionen hineinschauen, aber nicht in sie hineingelangen, das ist es.«
    Suko schaute erst Kelim an, dann Superintendent Powell. »Was sagen Sie dazu, Sir?«
    »Wir müssen ihm glauben.«
    »Leider, Sir!«
    »Der grüne Dschinn wird siegen«, krächzte Kelim. »Man kann ihn nicht überwinden, er ist für einen Menschen zu stark. Wer ihn befreit hat, der stirbt. So stand es schon immer geschrieben, und danach müssen wir uns richten.«
    »Solche Worte habe ich schon oft gehört«, erwiderte Suko. »Und doch gab es einen Ausweg.«
    »Diesmal nicht.«
    Suko wollte es ja nicht zugeben, doch alles wies darauf hin, daß Kelim recht behielt. Gegen den Dschinn kam niemand an, auch nicht John Sinclair, um den sich die gewaltige, grün schimmernde Klaue des Dschinn geschlossen hatte.
    John wurde hochgehoben. Gleichzeitig öffnete der Geist seinen Rachen.
    Jetzt stöhnte selbst Sir James Powell auf. Er und Suko brauchten sich nicht abzusprechen. Jeder von ihnen wußte, was der Dschinn mit John Sinclair vorhatte.
    Er wollte ihn verschlingen!
    ***
    Ich war hilflos wie ein kleines Kind. Dem Dschinn hatte ich nichts entgegenzusetzen. Er hob mich hoch, als wäre ich nur eine Feder und kein Mensch, der schließlich auch Gewicht auf die Waage brachte. Für diesen Geist war ich nicht mehr als ein Spielball, mit dem er tun und lassen konnte, was er wollte.
    Das war teuflisch.
    Und ich bekam Angst.
    Ja, Freunde, sie überfiel mich schlagartig. Ich sah, wenn ich den Blick senkte, unter mir den Boden und auch die Steine, die immer kleiner wurden, je höher ich gehoben wurde. Wenn mich der Dschinn jetzt fallen ließ, war ich sowieso verloren.
    Aber er hielt mich weiterhin fest, dafür öffnete er seinen Rachen und führte mich dicht an seinen Mund.
    Meine Angst wurde noch größer. Wollte mich dieser grüne Dschinn etwa verschlingen?
    Ich konnte in seine Augen schauen. Was heißt Augen? Das waren dunkle, gewaltige Höhlen, erfüllt von einer unauslotbaren Tiefe, wie ich sie bei seinen Dienern ebenfalls schon gesehen hatte, da allerdings wesentlich kleiner.
    »Was willst du?« Ich hatte meine Kräfte zusammengenommen und schrie ihm die Frage ins Gesicht.
    »Deinen Tod!« Es donnerte mir entgegen. Ich verstand ihn und spürte den Luftzug, der über meine Haare fuhr.
    »Aber ich habe dich gerettet!«
    Da lachte er nur. Abermals schallte es mir wie ein Donnerhall entgegen.
    »Kennst du die Geschichte nicht? Ich bin zwar kein Flaschengeist, aber habe lange genug in diesem Stein gelebt. Zu lange, so daß ich mir geschworen habe, den zu töten, der mich irgendwann einmal befreit. Wärst du früher gekommen, so hätte ich dich belohnt. Nun aber werde ich dich töten, weil ich mein Versprechen, das ich mir selbst gegeben habe, einhalten muß.«
    Das waren Tatsachen, an denen ich nicht vorbei konnte. So tragisch sie sich auch bei mir auswirkten.
    Der grüne Dschinn würde mich verschlingen!
    Was konnte ich tun? Nichts, gar nichts. Ich war ein Gefangener und würde einer bleiben. Meine Waffen besaß ich nicht, sie hätten auch kaum etwas genützt, und das Schwert mit der goldenen Klinge hatte Kara. Die befand sich irgendwo, nur nicht hier.
    Oder?
    Irrte ich mich, oder hörte ich tatsächlich ihre Stimme. »Laß ihn los, Dschinn! Stell dich und

Weitere Kostenlose Bücher