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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Wärme, sondern zumeist von der Angst, die sich wie ein schleichendes Gift in meinen Körper gesetzt hatte und seine Dosis immer weiter verstärkte. Unaufhörlich näherte sich der Tod.
    Ein mattes Grinsen überzog mein Gesicht, als ich daran dachte, daß es noch eine zweite Möglichkeit für mich gab. Ich konnte mir eine Kugel durch den Kopf schießen, wenn ich nicht zerquetscht werden wollte.
    Selbstmord also!
    John Sinclair erschießt sich mit seiner eigenen Waffe! Darüber durfte man gar nicht erst näher nachdenken. Denn ich, Freunde, war dazu zu feige. Ich wußte jetzt schon, daß ich es nicht fertigbringen würde, mir eine Kugel durch den Kopf zu schießen.
    Voller Panik irrte mein Blick durch das tödliche Gefängnis. Vielleicht gab es doch noch eine Chance?
    Nein, es gab sie nicht.
    Die Wände waren zu glatt. Keine Vorsprünge, nichts, was die Decke aufhalten konnte.
    Sie würde mich töten. Mit der Präzision eines gefühllosen Roboters.
    Meine Chancen hatten die Null-Grenze erreicht.
    Wieviel Minuten blieben mir noch? Eine oder zwei.
    Da war nichts mehr zu machen, ich mußte mich damit abfinden, umgebracht zu werden.
    Verdammt, wo blieb denn Suko?
    Er kam nicht. Auf ihn hatte ich meine Hoffnungen gesetzt, mußte jedoch feststellen, daß der Trumpf nicht stach.
    Suko blieb verschollen. Vielleicht hatten sie ihn auch schon gepackt?
    Wer konnte das sagen?
    Und die Decke senkte sich weiter.
    Ich konnte bereits nicht mehr sitzen, sondern hatte mich hingekniet und dabei den Kopf eingezogen.
    Eine wirklich erbärmliche Angst hielt mich umfangen, es war diese Chancenlosigkeit, der ich ausgesetzt war. Es ging nicht mehr weiter, ich sah keine Möglichkeit. Hätte man mich gefesselt und in irgendein Verlies gesteckt, so hätte ich noch die Möglichkeit besessen, die Fesseln zu lösen.
    Hier nicht.
    Es war immer dunkler geworden. Je mehr sich die Decke senkte, um so weniger war von den vier grünlich schimmernden Gesichtern zu sehen. Nur noch ein schwaches Leuchten geisterte durch den auf ein Minimum verkleinerten Raum.
    Dann berührte die Decke meinen Kopf.
    Ein leichter Anstoß nur, doch mir zeigte er, daß ich mich nicht mehr hinknien konnte, sondern auf den Boden legen mußte.
    Das tat ich.
    Allerdings legte ich mich auf den Bauch. Ich wollte den tödlichen Mechanismus nicht verfolgen.
    Und die Decke senkte sich weiter. Höchstens noch eine Minute, dann war es vorbei…
    ***
    Vielleicht mußte man schon splitternackt herumlaufen, um in Soho aufzufallen. Ansonsten konnte man anziehen oder auch nicht anziehen, was man wollte, dort kümmerte sich niemand um den anderen. Da war man tolerant. So konnte es durchaus passieren, daß sich ein Gentleman alter englischer Schule neben einem Punker stehend die Auslagen eines Porno-Shops anschaute und man es überhaupt nicht »shocking« fand.
    Auch Suko wurde keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das genau hatte der Chinese gewollt. Nur nicht auffallen, auch wenn er seine Lederkleidung trug er war mit seiner Harley hergekommen. Die schwere Maschine stand auf einem kleinen Parkplatz in der Nähe, und Suko hatte es sich auf einem Blumenkübel bequem gemacht, den irgend jemand auf den Kopf gestellt hatte, so daß er als Sitzfläche zweckentfremdet worden war. Der Chinese hockte nicht allein dort. Zwei Mädchen, langbeinig und mit einem Schuß Negerblut in den Adern, lutschten Eis. Dabei kicherten sie und erzählten sich gegenseitig von ihren heißen Abenteuern, von denen sicherlich kaum die Hälfte stimmte.
    Suko bekam hin und wieder einige Satzfetzen mit, ansonsten ging er seiner Aufgabe nach und beobachtete das Kaffeehaus. Viel war da nicht zu sehen. Der Besitzer hatte nämlich die Scheiben mit einer grauen Farbe zugepinselt und einen roten Halbmond als Erkennungszeichen gemalt. Jeder Türke wußte, daß er bei Kelim’s an der richtigen Adresse war.
    Und es war ein reines Türkenlokal. Suko hatte keinen Engländer hineingehen oder herauskommen sehen, sondern nur Türken.
    Und doch mußte sich ein Fremder bei Kelim’s aufhalten. John Sinclair.
    Suko allerdings machte sich Sorgen um seinen Freund. Seiner Berechnung nach zu urteilen, war er fast eine Stunde da und gewissermaßen schon überfällig.
    Der Chinese hatte der Sache noch weniger getraut als der Oberinspektor. Er war davon überzeugt, daß man John eine Falle gestellt hatte, und er wollte auch nicht mehr lange warten. Suko würde nachschauen, wenn die Stunde vorbei war.
    Zwei Bobbys kamen ihm entgegen. Sie

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