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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstanden?«
    »Hau ab! Das Hausrecht übe ich aus.«
    Da hatte er recht. Suko wollte keinen Streit. Eine passende Antwort fiel ihm rechtzeitig ein. »Ich hörte, wie sich zwei Polizisten miteinander unterhielten. Sie sprachen sehr gut von deinem Schuppen hier. Sieh zu, daß es so bleibt.«
    Da grinste Kelim. »Du bist ein durchtriebener Hund, Chinese, wirklich.«
    »Man muß zusehen, wo man bleibt.«
    »Was willst du trinken?«
    »Tee.«
    »Gut.« Der Wirt gab seinem Helfer ein mit Kaffeetassen gefülltes Tablett, und der Mann zog damit los.
    Suko drehte sich. Mit dem Rücken lehnte er an der Theke und schaute ins Lokal. Obwohl sich seine Augen inzwischen an den Rauch gewöhnt hatten, sah er nicht viel. Auch die Türken beachteten ihn nicht weiter. Er hatte sogar das Gefühl, daß sie bewußt zu Boden schauten, wenn sie Sukos Blick traf.
    Zufall? Absicht?
    Das wußte niemand genau zu sagen.
    Suko tendierte eher zum letzteren. Zudem machte er sich Sorgen, weil er von John Sinclair noch keine Spur entdeckt hatte. Soweit er sehen konnte, befand sich außer ihm kein Fremder im Lokal. John wäre ihm sicherlich aufgefallen, denn blondhaarige Türken hatte der Chinese noch nie gesehen.
    »Dein Tee.« Suko hörte in seinem Rücken die Stimme des Wirtes und drehte sich um.
    Man schob ihm eine kleine Tasse zu, in der das Getränk dampfte.
    »Danke.«
    »Hoffentlich schmeckt er dir.«
    Suko lächelte. »Wird schon. Wenn du kein Schlafmittel oder Gift hineingetan hast.«
    Da grinste der Wirt. »Hast du nicht Freunde bei der Polizei?«
    »Irrtum, ich hörte nur zufällig ein Gespräch.« Suko trank noch nicht, sondern griff in die Tasche. Er holte ein Foto hervor, auf dem er mit John Sinclair abgebildet war. »Du hast nicht zufällig diesen blonden Mann hier gesehen?«
    Der Wirt schaute auf das Foto und lachte falsch. »Bißchen viel Zufälle auf einmal.«
    »Ja, manchmal kommt es knüppeldick. Kennst du ihn oder nicht?«
    »Nie gesehen.«
    »Schade«, meinte Suko.
    »Was ist schade?«
    »Wenn ein Wirt blind ist. Dann verrechnet er sich auch oft beim Addieren.«
    Kelim atmete tief ein. »Du nennst mich einen Lügner, Chinese?«
    »Habe ich das gesagt?«
    »Ich faßte es so auf.«
    »Deine Sache.«
    Kelim legte ein Tuch zur Seite, das bisher über seinem linken Arm gehangen hatte. Seine Augen verengten sich, er stützte beide Hände auf die Theke, und die Sehnen an seinen Armen sprangen noch deutlicher hervor. »Ich gebe dir einen guten Rat, Chinese. Zahle deinen Tee und verschwinde.«
    Suko hatte die Warnung verstanden und nickte. »So manche Fragen sind unangenehm, wenn man mit in der Sache drinhängt, das kann ich verstehen, aber ich will herausfinden, was mit meinem Freund geschehen ist. Du kannst mich nicht hindern.«
    »Er war nicht hier.«
    »Ich habe ihn das Lokal betreten sehen.«
    »Dann mußt du dir eine Brille kaufen.« Mit der Antwort blies ihm Kelim eine Knoblauchwolke ins Gesicht.
    »Oder die Wahrheit hören.« Suko nahm seine Tasse und trank, während er den Wirt über den Rand hinweg anblickte. Dessen rechte Hand war unter der Theke verschwunden. Daß sie dort keinen Lollipop umklammerte, war Suko klar. Er fragte sich, ob dieser Mann es wagen würde, ihn hier mit der Waffe zu bedrohen. Eigentlich hatte er zuviel zu verlieren, denn sein Schuppen war bisher sauber geblieben, wie die Bobbys ja sagten. Falls hier etwas unter der Oberfläche gärte, sollte es auf keinen Fall entdeckt werden.
    Suko stellte die Tasse weg. »Du hast gewonnen, Kelim. Ich werde verschwinden.«
    Irgendwie erleichtert atmete der Wirt auf. Er bekam auch gleich von Suko einen Dämpfer. »Allerdings möchte ich zuvor noch zur Toilette. Das ist doch gestattet oder?«
    Der Wirt hätte eine ablehnende Antwort auf der Zunge, doch er nickte.
    »Ja, du kannst gehen.«
    »Wie großzügig. Wo ist der Weg?«
    Kelim deutete mit dem Daumen über seine Schulter. »Es gibt nur eine Tür.«
    »Danke.«
    Suko brauchte nur ein paar Schritte zu gehen. Er stieß die Tür auf und erreichte einen kahlen Gang. Die Wände waren nicht verputzt.
    Rötlichbraun schimmerten die Ziegelsteine, dazwischen liefen waagerecht und senkrecht die hellen Mörtelstreifen.
    Und es gab eine Lampe. Sie wies eine halbrunde Form auf. Ein schwarzes Kabel lief von ihr aus über die nackte Wand und verschwand im Boden.
    Neben der Lampe befand sich eine Tür. Zur Toilette führte sie nicht, denn Toilettenräume brauchte man nicht mit Blech zu verstärken. Suko drückte die Klinke

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