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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Gesichts befanden sich zwei dunkle Höhlen. Ohne Iris und auch ohne jegliche Pupillen, einfach schwarz.
    Was würde der Kuttenträger tun? Wenn er eine Chance hatte, Suko endgültig auszuschalten, dann jetzt. Der Chinese rechnete auch fest damit und war um so überraschter, daß dies nicht geschah. Der Unheimliche reagierte ganz anders.
    Er drehte sich um und ging.
    Suko schaute ihm nach. Das konnte er, er nahm jede Einzelheit wahr, und er hatte das Gefühl, die Beine des Kuttenträgers würden den Boden gar nicht berühren.
    Er schwebte…
    Jetzt ist die Chance zur Flucht gekommen! dachte Suko. Er wollte aufstehen, nichts gehorchte ihm. Er konnte seine Hand zwar aufstützen, doch sie knickte sofort weg, weil in seinen Muskeln und Sehnen keine Kraft mehr steckte.
    Statt dessen fiel er zur Seite und blieb liegen.
    Suko war nur noch ein hilfloses Bündel. Ausgebrannt, leergepumpt, besiegt…
    Die Magie der anderen war zu stark. John mußte auch in deren Falle gelaufen sein, sonst hätte er ihn schon längst gefunden. Was hatten sie mit ihm angestellt? Getötet? Wenn ja, würde das gleiche auch ihm geschehen?
    Schritte unterbrachen seine deprimierenden Überlegungen.
    Sie kamen!
    Und sie nahmen den Weg, den der Kuttenträger auch vorher gegangen war.
    Kelim ging an der Spitze. Ihn begleiteten drei Kuttenträger. Einen Schritt versetzt neben ihm die ersten beiden, der andere ging dahinter.
    Nur die Tritte des Mannes klangen überlaut.
    Kelim grinste böse und triumphierend zur gleichen Zeit, als er neben Suko stehenblieb.
    »Da bist du ja, Chinese«, sagte er und lachte. »Wärst du mal lieber verschwunden. Jetzt ist es zu spät.«
    Es war bezeichnend für unsere Freundschaft, daß Suko zuerst an mich dachte. »Wo ist John Sinclair?«
    »Du meinst den Blonden?«
    »Ja.«
    »Darauf komme ich später zurück. Eins nach dem anderen, Chinese. Du wirst ihn noch sehen.« Wie dieser Mann das sagte, rief bei Suko ein Schauer hervor.
    Bisher hatte Kelim die Hände geschlossen gehabt. Jetzt öffnete er die rechte. In ihr lag ein flacher, grüngrauer Stein, der Suko an die Gemme erinnerte, die auch John Sinclair besaß.
    »Siehst du ihn?« fragte der Türke.
    »Ja.«
    »Damit könnte ich dich erlösen, aber nur wenn du mir Fragen beantwortest.«
    Suko dachte sehr rasch nach. Er glaubte Kelim, daß der Stein es schaffen würde. Da seine Gegner sehr von sich überzeugt waren und Suko jedoch an seinen Stab dachte, war es vielleicht nicht verkehrt, wenn er auf die Bedingungen des anderen einging. Deshalb fragte er: »Was willst du wissen?«
    »Warum seid ihr in meine Kaffeestube gekommen?«
    »Man hat meinen Freund angerufen.«
    Kelim lächelte. »Das stimmt. Wie gut für dich, daß du nicht gelogen hast. Der Anrufer ist übrigens tot. Er war uns schon lange ein Dorn im Auge. Wir haben ihn beobachten lassen und auch richtig erwischt. Deinen Freund ebenfalls.«
    »Sag, was mit ihm geschehen ist?«
    Kelim richtete sich wieder ab. Mit Daumen und Zeigefinger fuhr er durch seinen Schnauzbart. »Ja«, murmelte er. »Du kannst uns nicht mehr gefährlich werden, Chinese, warum sollst du ihn eigentlich nicht sehen? Wenn er dein Freund ist, bitte sehr…«
    Wie er das sagte, ließ Schlimmes befürchten.
    Kelim wartete noch. Es schien, als müßten seine drei Begleiter erst ihr Einverständnis geben.
    Als von dieser Seite nichts kam, bückte sich der Türke und legte den flachen Stein auf Sukos Stirn.
    Es war wie ein Strom, der den Chinesen durchfloß. Plötzlich fühlte er sich frei und befreit. Er konnte aufatmen, aber sich großartig zu wehren, das war nicht drin.
    Die drei Kuttenträger hielten ihn mit ihren gefährlichen Lanzen in Schach. Suko wollte nicht das gleiche noch einmal erleben, wie es schon passiert war.
    »Komm hoch!«
    Der Chinese stemmte sich auf die Beine. Das ging glatt und ohne Schwierigkeiten. Er hatte das Gefühl, überhaupt nicht ausgeschaltet gewesen zu sein.
    Von den Kuttenträgern wurde Suko in die Mitte genommen. Sie berührten ihn nicht, aber sie waren sehr wachsam.
    Suko durfte keine unbedachte Bewegung machen.
    Sie schritten auf die jetzt offenstehende und mit Eisenblech verstärkte Tür zu. Dahinter fand sich Suko in einem Gang wieder, und er vernahm auch gedämpft das Stimmengewirr aus dem Kaffeehaus. Wohl keiner der Gäste ahnte, was hinter den verschlossenen Türen vor sich ging.
    Kelim ging voran.
    Er schritt leicht gebeugt, ging auch breitbeinig, und man sah es ihm an, daß er einmal einen Kampfsport

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