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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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terranischen Kriegsflotte gewahr geworden und bereitete sich auf alle Möglichkeiten vor, die aus dem terranischen Vorstoß entstehen konnten. Nach außen hin sah es so aus, als nähme man von den Kreuzern keine Notiz. Schließlich befand man sich im neutralem Raum und konnte tun und lassen, was man wollte. Themul jedoch wußte, daß die Dinge ganz und gar nicht so einfach lagen. Die Terraner wollten wissen, was die Transitionen zu bedeuten hatten. Wenn sie eine ganze Abteilung akonischer Raumschiffe im Hyperraum hin und her tanzen sahen, würden sie Verdacht schöpfen. Schließlich würde man auf irgendeinem Flottenstützpunkt gewahr werden, was mit Tombstone geschehen war, und die terranischen Positroniken würden ermitteln, daß der akonische Flottenverband mit der Vernichtung des Planeten wahrscheinlich im Zusammenhang stand.
    Das war der kritische Augenblick. Themul nahm an, daß die Terraner unverzüglich angreifen würden. Auf diesen Augenblick bereitete er sich vor. Schleunigste Flucht war dann die einzige Rettung. Die Frage war nur, ob es bis dahin gelang, das von Tombstone kommende Raumboot wieder an Bord zu nehmen.
    Wenn nicht, dann mußte man es abschreiben. Themul wollte kein Risiko eingehen. Eine offene Kampfhandlung, die akonische und terranische Schiffe miteinander verwickelte, war das letzte, was die akonische Regierung in diesem Stadium der diplomatischen Beziehungen brauchen konnte.
    So kam es also, daß Themul seine ungeteilte Aufmerksamkeit den terranischen Kreuzern und ihren Manövern widmete.
    Sämtliche Funkstationen seines Verbands waren damit beschäftigt, den Hyperraum nach Funkbotschaften über die Tombstone-Kastastrophe abzuhorchen. Nur eine Handvoll untergeordneter Dienstgrade beschäftigte sich noch damit, das Raumboot auf Tombstone zu überwachen. Man hatte wahrgenommen, daß drei Terraner mit den drei Gefangenen zusammengetroffen waren, aber die Nachricht hatte niemals ihren Weg bis zu dem vielbeschäftigten Themul gefunden. Man sah auch keine Möglichkeit, etwas gegen die Anwesenheit der drei Terraner zu unternehmen - und schließlich zweifelte man daran, daß selbst mit ihrer Hilfe den drei Verurteilten etwas anderes übrigbliebe, als das Boot schließlich zu starten, auf Kreisbahn zu gehen und sich von der Fernsteuerung übernehmen zu lassen.
    Sobald das Boot die Kreisbahn um Tombstone erreichte, würde automatisch ein Alarm ausgelöst. Man konnte sich also die Mühe des Beobachtens sparen. Das tat man schließlich auch, und dies war es, was aller Wahrscheinlichkeit nach den auf Tombstone Gestrandeten das Leben rettete.
    Fred kam in den Kommandostand. Er hatte Öl im Gesicht und an den Händen. Als er sich über die Stirn wischte, malte er sich ein groteskes Muster aufs Gesicht. Seine Augen leuchteten jedoch. Er war außer Atem, als er hervorstieß: „Wir sind soweit!"
    Erwartungsvoll richteten sich die Blicke der drei Akonen auf ihn.
    Kerim und Adan sprachen nicht viel Interkosmo, aber die drei schicksalsschweren Worte konnten sie verstehen.
    „Wir haben alles getan", fuhr Fred fort, „was in unserer Macht steht. Jetzt kommt es nur noch darauf an, die günstigste Ausgangsposition für den Start zu finden. Ich will euch keine falschen Hoffnungen machen - die Aussichten dafür, daß wir mit Tombstone zusammen in die Luft gehen, sind immer noch recht hoch." Lester und Jay schoben sich an ihm vorbei, genauso verschmiert und außer Atem wie er selbst. Ohne ein Wort zu verlieren, nahm Lester den Platz des Piloten ein. Das Triebwerk begann, in höheren Tönen zu summen. Ak sah, wie das terranische Flugboot auf dem Bildschirm in die Tiefe glitt und schließlich verschwand. Der Gesichtskreis wurde weiter, als die schneebedeckten Berge zurückwichen. Lester hielt auf den Einschnitt zu, durch den das terranische Boot gekommen war. Mit einer Geschicklichkeit, die Ak in helles Erstaunen versetzte, steuerte er den schlanken Flugkörper die engen Windungen des Tals entlang. Dunkelheit senkte sich über das Land. Lester schaltete die Mikrowellenortung ein und verstand mit ihr so geschickt zu hantieren, daß er die alte Fluggeschwindigkeit beibehalten konnte. „Warum gehen wir nicht einfach über die Berge hinweg?" fragte Kerim. „Das wirst du gleich sehen, mein Junge", antwortete Jay. „Sobald wir nämlich hindurch sind."
    Er hatte nicht zuviel versprochen. Kaum war das Boot über den Rand des Einschnitts hinausgeglitten, da plackte es eine unwiderstehliche Kraft, der selbst Lesters

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