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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geste. „Das System ist im Grunde genommen gut", erklärte er. „Nur die Postulate müssen verschwinden." Diese Unterhaltung fand am zweiten Tag der Reise statt. Themul Pai-in, der Kommandant, hatte inzwischen ein paarmal zu ihnen gesprochen - gewöhnlich, um ihnen noch ein bißchen mehr Angst zu machen, als sie ohnehin schon hatten. Aus seinen Andeutungen war zu entnehmen gewesen, daß der Flug insgesamt entweder drei oder vier Tage dauern würde. Etwa die Hälfte der Strecke hatten sie also schon zurückgelegt.
    Ak hatte sich über die Zukunft Gedanken gemacht und war von den Aussichten, die sich boten, alles andere als begeistert.
    Trotzdem weigerte er sich weiterhin, das bevorstehende Unternehmen als das letzte seines Lebens zu betrachten.
    Das Hauptschott, das vom Kommandoraum in den Zentralgang hinausführte, war verschwunden. Durch den Gang trieben Schwaden trägen Rauchs. Es stank. Keuchend und hustend arbeiteten die beiden Männer sich den trümmerübersäten Abhang hinunter. - Das Schiff schien tot und leer. Es gab kein Geräusch außer dem Poltern der Trümmerstücke, die sie bei ihrer Kletterei in Bewegung setzten, und dem unaufhörlichen Knistern der Wände. Fred fror bei dem Gedanken, es könnte dem Rest der Mannschaft so ergegangen sein wie Jerome Chapis und Trevor Shane.
    Jay Fenwick hatte seinen Schrecken inzwischen überwunden. Er stieg voran und räumte mit wirbelnden Armen beiseite, was ihm im Weg lag. Die Sirenen schwiegen. Ein Lautsprecher bellte in der Ferne. Lester Pitts von der Technik gab seine Anweisungen. Fred warf einen Blick auf seine Uhr. Wenn Lester sich an die Anweisungen hielt, hatten sie noch neun Minuten Zeit, den Hangar zu erreichen.
    Der steile Hang mündete auf den Hauptschacht. Um die dicke Säule des zentralen Antigravs führte eine Spiraltreppe nach unten und nach oben. Jay machte sich erst gar nicht die Mühe, den Lift selbst auszuprobieren. Das Schiff lebte von den Notaggregaten.
    Sie mußten die Treppe benutzen. Am Geländer entlang hangelten sie sich in die Tiefe, so schnell sie konnten. Der Schacht war natürlich ein Hauptanziehungspunkt für alle Gegenstände gewesen, die sich weiter oben irgendwo aus ihren Halterungen gelöst hatten und herabgestürzt waren. Je weiter Jay und Fred vordrangen, desto zahlreicher wurden die Hindernisse. Es gelang ihnen nicht mehr, sie aus dem Weg zu räumen. Die Treppe bot keinen Platz. Sie mußten darüber hinwegklettern. Manchmal waren es nur Handspannen, die zwischen den Gipfeln der Trümmerberge und den Metallstufen der Treppe freiblieben. Sie zwängten sich hindurch und rissen die Kleidung in Fetzen.
    Noch fünf Minuten blieben, als sie schließlich das Hangardeck erreichten. Der Gang zum Hangar selbst schien frei von Hindernissen. Wenn das Gangschott sich reibungslos öffnen ließ, waren sie gerettet.
    Fred blieb stehen. Vor ihm stolperte Jay in den rettenden Gang hinein. Fred horchte. Unter seinen Füßen lagen die Lastendecks.
    Er spürte den Boden zittern. Leises Dröhnen lag in der Luft. Die Ladung hatte die Katastrophe überstanden. Fred wußte nicht, ob er sich darüber freuen sollte.
    Aus dem Gang heraus drang Jays wütende Stimme: „Mach dich auf die Beine, Mensch! Lester hat das Triebwerk schon laufen."
    Fred riß sich aus seinen Gedanken. Er lief auf den Gang zu. Er hatte kaum einen Schritt gemacht, da verschwand der Fußboden an der Stelle, an der er eben noch gestanden hatte.
    Ein glühendheißer Strahl fauchender Energie kam aus der Tiefe geschossen. Der Luftdruck wirbelte Fred vornüber und trieb ihn Hals über Kopf in den Gang hinein. Er bekam keine Luft mehr. Die Hitze verbrannte ihm die Lungen. Er raffte sich auf, taumelte gegen die Wand und lief weiter. Hinter ihm schien grelles, weißes Licht in den Gang. Berstender Lärm kam aus dem Schacht.
    „Hierher!" schrie Jays wilde Stimme dicht vor ihm.
    Rechts gähnte die dunkle Schottöffnung. Fred prallte gegen das dicke, weiche Polster der Dichtung. Jay packte ihn bei den Schultern und versuchte, ihn in den Hangar hineinzuschieben.
    Fred aber krallte sich fest. Er wollte noch einen letzten Blick in den Gang hinauswerfen.
    Das Bild hatte sich geändert. Dort, wo der Gang auf den Zentralschacht mündete, ragte eine weißlichgraue Kugel in die Höhe. Sie bewegte sich zuckend. Vier tentakelähnliche Auswüchse waren in wirbelnder, wütender Bewegung. Zwei menschenkopf- große Augen versuchten die Finsternis des Hangars zu durchdringen.
    Fred ließ sich

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