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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gleichgültigen Blick. Sie interessierten ihn nicht. Unter seinem Klinkendruck öffnete sich die linke Tür. Er trat ein.
    Auch dieser Raum leer!
    Hell grinste ihm das offene Fenster entgegen. Kein Glas, kein Rahmen. Nur eine Öffnung in der Mauer.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Bewohner dieses Hauses auch im Winter bei offenem Fenster geschlafen haben«, überlegte er halblaut.
    Monica war hinter ihn getreten. Er nahm den Duft ihres Körpers wahr, aber der konnte ihn nicht mehr erregen. Ihre Para-Fähigkeit war ihm unheimlich.
    Warum er diesen Raum für ein Schlafzimmer hielt, wußte er selbst nicht. Er gab sich auch keine Rechenschaft darüber ab.
    »Vielleicht gibt es hier niemals Winter«, sagte Monica.
    Überrascht fuhr er herum. »Meinst du?«
    Sie zuckte mit den nackten Schultern.
    Sie verließen das leere Zimmer wieder. Der Wolf drückte sich an der Waftd des Eingangsraumes entlang. Er schien etwas zu wittern. Monica warf ihm einen nachdenklichen Blick zu.
    Rolf öffnete jetzt die rechte der drei Türen.
    Hinter ihr führte eine Treppe in die Höhe. Nach unten war alles dicht; einen Keller schien es nicht zu geben. Kurzentschlossen stieg Rolf nach oben. Die Telepathin folgte ihm weiter. Sie versuchte mit ihren Para-Sinnen nach einer Gefahr zu forschen; Uschi war nah genug, um es ihr zu ermöglichen. Doch sie kam nirgends durch. Entweder gab es keine Gefahr, oder sie schirmte sich sorgfältig ab.
    Oben endete die Treppe in einem ebensolchen Raum wie unten. Rolf ließ die Tür aufschwingen und trat in das Zimmer, das dahinter lag.
    Abrupt blieb er stehen, so daß Monica gegen ihn prallte. Sie sah über seine Schulter.
    Ein erschrockener Schrei löste sich von ihren Lippen.
    ***
    Zamora und Boris blieben auf der Mitte der Kreuzung stehen. Die sich hier kreuzenden Straßen verbreiterten sich auf mehr als das Dreifache. Es fehlten im Grunde lediglich der Springbrunnen mit Kriegerdenkmal in der Mitte und die Tauben, die nach den ihnen von den Touristen hingeworfenen Krümel pickten…
    Statt dessen befand sich hier eine Zeichnung im Sand.
    Zamorra lächelte grimmig. Demjenigen, der sie geschaffen hatte, war ein Fehler unterlaufen. Er hatte sie nicht ausgelöscht.
    Oder… wirkte der Zauber noch immer?
    Boris kniete vor dem Gebilde nieder. Seine linke Hand schwebte über einem Symbol.
    »Eine Galaxisspirale«, murmelte der junge Mann aus dem Dorf im kalten Sibirien. »Oder täusche ich mich, Zamorra?«
    Der Professor sah das Symbol an. »Tatsächlich«, brummte er betroffen. »Das ist…«
    »Daneben eine Sonne«, sagte Boris.
    »Seien Sie einen Moment ruhig«, bat der Professor. »Ich versuche festzustellen, ob die Zeichnung noch aktiv ist.«
    Er nahm das Bild in sich auf, konzentrierte sich darauf und versuchte Analogien aus anderen magischen Zeichen abzuleiten. Einige erkannte er wieder, hatte sie aber in dieser Zusammenstellung noch nicht gsehen. Es war ein neuartiges Phänomen.
    Einige der Symbole waren vollkommen gegensätzlich. Es erschien ihm erstaunlich, daß bei ihrer gleichzeitigen Verwendung überhaupt ein Zauber möglich geworden war.
    Aber es gab keinen Zweifel, daß diese Zeichnung aktiv gewesen war… war und so schnell nicht wieder würde. Sie war auf eine bestimmte Sternkonstellation abgestimmt, eine, die zu der Welt gehörte, auf die sie versetzt worden waren. Denn dieser Sternenhimmel war den Menschen fremd. Und Zamorra hegte die dumpfe Befürchtung, daß sich die Konstellation der Gestirne, die der fremde Magier ausgenutzt hatte, nicht so rasch wieder ergeben würde. Es mochten Wochen oder Monate vergehen, bis die Zeichnung ihre magische Kraft wieder entfalten konnte.
    Und sie mußte eine nicht unerhebliche Kraft entfesselt haben. Selbst jetzt noch spürte Zamorra den Hauch der Macht.
    »Weltentore«, flüsterte er betroffen. »Jemand hat künstliche Weltentore geschaffen!«
    Ein kalter Schauer überlief ihn.
    Es gab Verbindungen zwischen den ansonsten streng getrennten Dimensionen. Welten, die sich mehr oder weniger von dem unterschieden, was sich auf der Erde ereignet hatte. Zamorra wußte, daß es Dimensionen gab, in denen Hitler den Krieg gewonnen hatte oder in denen Kolumbus niemals Amerika erreichte. Zwei von einer Milliarde oder unzählig mehr Möglichkeiten. Es gab auch Welten, in denen die Menschen seit Jahrhunderten ferne Galaxien besiedelten… oder bekriegten! Oder Welten, in denen es die Menschheit längst nicht mehr gab…
    Sie waren voneinander getrennt und kaum

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