0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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Sperrschirm geschützt war, der für normale Menschen durchlässig war, nicht aber für Träger der Schwarzen Magie, deponierte er es in seinem Arbeitszimmer in jenem Wandsafe, dessen Tür fugenlos mit der Zimmerwand abschloß.. Ebenfalls mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, befand sich daneben in der Wand eine Sensorfläche, in die mit den trommelnden Fingerspitzen ein bestimmter Zahlenkode eingegeben werden mußte. Dann schwang die Safetür für ein paar Sekunden auf - Zeit genug für den Eingeweihten, der genau wußte, wo das gesuchte Teil lag, es herauszunehmen, zu wenig Zeit für einen unbefugt eingedrungenen Dieb, dem die durch die nicht zu überbrückende Zeitschaltung selbsttätig und unaufhaltsam zuschlagende Safetür unerbittlich die Hand abdrücken würde. Gleichzeitig wurde ein Alarm ausgelöst, der sich im Schloß durch einen gellenden Sirenenton und im Polizeiposten im Dorf durch das Schrillen des Telefons äußern würde.
    Mit blitzschnellem Griff hatte Nicole das Amulett aus dem Safe genommen. Nur Zamorra, sie und der treue Butler Raffael Bois kannten den Kode, sonst niemand. Nicht einmal Zamorras bester Freund Bill Fleming.
    Nicht umsonst hatte Zamorra das Amulett so sorgfältig abgesichert - es und diverse andere Dinge, die er im Laufe der Zeit gewonnen hatte und die wichtige Hilfsmittel im Kampf gegen das Böse waren.
    Lautlos und unerbittlich war die Panzertür wieder zugeschlagen. Es gab kein Mittel, den Mechanismus zu stoppen; zugemauert befand sich die Steuerung in der Wand und war dank magischer Symbole nicht einmal mit der Macht des Bösen auszuschalten. Wehe dem, der zu lange zögerte!
    Jetzt wog Ansu Tanaar die handtellergroße Scheibe mit den eigenartigen Zeichen und der silbernen Umhängekette in der Hand. »Ich werde versuchen, ein Weltentor zu öffnen, das uns ans Ziel bringt«, sagte sie. »Will jemand von euch mitkommen?«
    Bill und Nicole sahen sich an. Spontan nicken sie; Golaux war nicht mit in Zamorras Arbeitszimmer gefolgt. »Ich werde Golaux verabschieden, und dann kommen wir mit dir, Ansu«, sagte Nicole entschlossen.
    »Es kann eine gefährliche Aktion werden«, warnte Ansu Tanaar. Nicole schüttelte den Kopf. »Wenn wir Frauen Zusammenhalten«, sagte sie, »kann nichts schiefgehen.«
    Bill räusperte sich. »Ich bin auch noch da«, erklärte er.
    Nicole grinste ihn an. »Du bist ja nur ein Mann«, sagte sie.
    Bill hustete trocken. »Du entwickelst dich zu einer Emanze«, stellte er grollend fest. »Ich glaube, ich muß dich übers Knie legen, damit du wieder vernünftig wirst.«
    »Das darf nur Zamorra!« behauptete Nicole, als Bill einen Schritt auf sie zu machte.
    Bill entspannte sich wieder. »Immerhin bist du noch vernünftig genug, um die Notwendigkeit der Tracht Prügel einzusehen«, grinst er.
    Ansu Tanaar sah verständnislos von Nicole zu Bill. Sie erfaßte nicht, daß es nur scherzhaftes Geplänkel war, kannte nicht den Grad der Freundschaft und Sympathie zwischen der Französin und dem Amerikaner. Nicole war der Typ, der sich sehr wohl selbst zu helfen wußte und dabei genug Frau war, um nicht unter Alices Schwarzer-Komplexen leiden zu müssen. Und Bill war kaum der Typ, der einer Frau ernsthaft Schläge androhen würde.
    »Brauchst du noch irgend etwas, um dich vorzubereiten?« fragte Nicole, wieder ernst werdend. Bill schüttelte den Kopf. Er betrachtete seine beiden Fäuste. »Die sind alles, was ich brauche. Wenn ich damit zuhaue, wächst auf dem getroffenen Dämonengesicht kein Bart mehr… Aber wie sieht es mit deinen Kleiderkoffern aus?«
    Nicole fletschte die Zähne. »Fängst du schon genauso an wie Zamorra?« fragte sie.
    Kleider und Perücken war der kleine Tick, den sie sich erlaubte.
    »Das ist doch alles unwichtig«, warf die Lemurerin verständnislos ein. »Was wichtig ist, sind Kenntnisse der Magie und vielleicht Waffen!«
    »Waffen, brrr«, machte Nicole und schüttelte sich. »Damit kann man ja jemanden töten… Kleider sind doch viel schöner.«
    »Schluß jetzt«, sagte Bill. »Laßt uns langsam wieder ernst werden. Nicole, hast du noch irgendwelche Dinge, die…?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Dann«, sagte er und sah die Lemurerin an, »laß uns anfangen. Je eher, desto besser. Was Zamorra kann, können wir auch, und vielleicht können wir ihm gleichzeitig helfen.«
    ***
    Zamorra starrte die Siebenkant-Mutter an. Gab es eine Verbindung zwischen der Technik dieser Welt, in der sie materialisiert waren, und seinem Amulett?
    »Vielleicht«,