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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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oder lang erdrücken.
    Plötzlich fuhr er zusammen. Ein Ruck ging durch seine Gestalt.
    Seine Para-Sinne spürten ein Weltentor, das er nicht geschaffen hatte. Es entstand blitzartig und schloß sich ebenso blitzartig wieder.
    Da wußte er, daß etwas auf diesen Planeten gekommen war, das er nicht gerufen hatte…
    ***
    Boris riß blitzartig die Flinte hoch und drückte ab. Aber es knackte nur vernehmlich. Er hatte seine Ladung bereits verschossen; der Wolf überlebte also. Leise knurrend stand das Tier auf der Brust Rolfs und war bereit, ihn zu töten.
    Monica war aufgesprungen, Uschi stand in vorgebeugter Haltung da, sie hatte Boris das Gewehr entreißen wollen. Zamorra machte wieder einen Schritt vorwärts. Sein großer Körper straffte sich, er sog pfeifend Luft in die leergepreßten Lungen.
    »Zurück, Fenrir«, sagte er leise.
    Widerstrebend ließ der Wolf ab. Warnend sah er Zamorra an. Rolf stützte sich vorsichtig auf die Ellenbogen.
    »Wer bist du?« fragte Zamorra langsam. »Du bist nicht Rolf, die Mädchen haben dich durchschaut. Wer bis du, und was hast du mit Rolf gemacht?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, Macker«, knurrte Rolf.
    »Er weiß es sehr wohl«, erwiderte Uschi. »Von Rolf kann ich nicht mehr das Geringste spüren. Es muß ein anderer in seinem Körper sein.«
    »Kannst du… könnt ihr feststellen, wer das ist?« fragte Zamorra. Er ließ Rolf nicht aus den Augen.
    Uschi schüttelte den Kopf. »Nein… wir kommen nicht durch. Er schirmt sich ab. Aber er ist nicht Rolf. Davon abgesehen hätte der sich gar nicht abschirmen können, weil ihm das Training fehlte.«
    Der Professor überlegte. Wenn er sich in den Para-Rapport einschloß, vielleicht… aber dann schüttelte er den Kopf. Es war nicht sicher, ob sie auch zu dritt den Block durchbrechen konnten, und außerdem war es nicht zweckmäßig, die Para-Kräfte mehr als nötig zu strapazieren. Wer konnte denn wissen, was draußen noch auf sie lauerte?
    Und auf Patsy…
    »Wo ist sie?« wiederholte Zamorra seine Frage. Doch das, was einmal Rolf gewesen war, blitzte ihn nur höhnisch an. »Such sie doch, Zamorra!« stieß er hervor.
    »Das könnte dir so passen«, brummte Zamorra. »Während ich draußen bin, spielst du mit dem Rest von uns kegeln.«
    »Ich könnte es aus ihm herausprügeln«, bot der junge Russe an und ließ die Muskel spielen.
    »Wir prügeln nicht«, sagte Zamorra. »Wir haben es nicht nötig. Prügel sind Mittel, die andere einsetzen. Ich glaube, so tief sind wir noch nicht gesunken. Aber wir sollten ihn fesseln.«
    Boris grinste: »Womit?« fragte er.
    Marie Delaque dachte wieder einmal praktisch. Ihren Schock hatte sie überwunden.
    »Nicht verzagen, Marie fragen«, nuschelte sie, verschwand in der dunklen Abstellkammer und rumorte eine Weile darin herum. Dann kam sie wieder zum Vorschein, in der Hand eine Rolle mit einer Art Klebeband. »Wie wäre es damit?«
    Boris pfiff anerkennend. »Nicht schlecht. Die ollen Römer oder wer immmer hier gewohnt hat, haben uns genau das hinterlassen, was wir brauchen…«
    Er hielt Rolf fest, während Zamorra ihn mit dem Klebeband fesselte. Rolfs Augen sprühten Funken. Er versuchte, um sich zu schlagen und zu spucken.
    Boris beruhigte ihn mit einem kurzen Antippen des Kinns.
    »Ich möchte wissen, was aus Rolf geworden ist«, brummte Boris. »Und aus der Amerikanerin.«
    »Ich auch«, sagte Zamorra.
    Plötzlich zuckte er überrascht zusammen. Er spürte etwas. Aber das konnte doch nicht wahr sein…?
    Zu eng war die parapsychische Verbindung zwischen ihm und dem Gegenstand. Er spürte seine Nähe sofort.
    Irgendwo in oder um die Stadt herum war sein Amulett aufgetaucht!
    Die finsteren Gestalten, die sich lautlos durch die Stadt bewegten, spürte er nicht.
    ***
    Patsy Lobone rannte. Das Grauen hockte ihr im Nacken. Als sie sich einmal umwandte, sah sie weit hinter sich das Skelett, das ihr folgte.
    Was mochte aus Rolf geworden sein? Hatte er es geschafft, mit dem anderen Knochenmann fertigzuwerden? Aber dann hätte er doch eigentlich ihr zur Hilfe kommen müssen.
    Wahrscheinlich hatte es ihn erwischt.
    Sie verwünschte ihren Leichtsinn, mit ihm nach draußen gegangen zu sein. Dieser Franzose hatte recht behalten. Hier im Freien, lauerte die Gefahr, und sie meinte auch einen Schuß gehört zu haben. Vielleicht wurde auch das Haus überfallen.
    Und Rolf hätte Wache stehen müssen…
    Sie verlangsamte ihren Schritt. Es ging nicht mehr schneller. Sie brauchte eine Pause. Sie war in

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