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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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witzigerweise Uschi. Es fehlte nicht viel, und sie hätte Zamorra berührt. Der, Professor schmunzelte. Zwischen den Zwillingen und Rolf schien es total aus zu sein, sonst hätten sich die Mädchen nicht so weit von ihm distanziert. Monica hatte sich wie eine Katze in einer Zimmerecke zusammengerollt.
    Wo war Rolf?
    Nur noch eine der Kerzen brannte, aber die große Flamme ließ genug erkennen. Rolf befand sich nicht im Raum. Auch die Amerikanerin fehlte.
    Neben dem Professor fuhr Uschi auf. Das Mädchen schien etwas gespürt zu haben. »Was ist los?« fragte sie leise.
    »Gefahr«, flüsterte Zamorra. Er erhob sich geschmeidig. Lautlos tat es ihm das Mädchen nach. »Was?« hauchte sie.
    »Ich weiß es nicht«, gab er leise zurück. »Aber grundlos werde ich nie wach. Rolf und Patsy sind verschwunden.«
    »Schäferstündchen«, sagte Uschi. Ihre Augen funkelten in der Dunkelheit, ob vor Belustigung oder Enttäuschung, konnte Zamorra nicht erkennen. »Rolf läßt bestimmt nichts anbrennen, und die beiden haben sich den ganzen Tag über ziemlich eindeutige Blicke zugeworfen, nachdem er sich von uns getrennt hat.«
    »Warum?« fragte Zamorra. Instinktiv hatte er sich leicht vorgebeugt, seine Muskeln waren gespannt.
    »Offenbar mag er keine Telepathen«, flüsterte sie. Ihre Hand berührte seinen Oberarm. »Kannst du etwas erkennen?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    Der alte Wolf sprang jetzt ebenfalls auf. Er starrte unentwegt zur Tür und knurrte jetzt einmal kurz.
    »Da ist wirklich etwas«, sagte Uschi.
    »Dieser Idiot«, murmelte Zamorra. »Er sollte Wache halten. Statt dessen vergnügt er sich irgendwo…«
    Er unterbrach sich jäh.
    Die Türöffnung war nicht mehr leer. Sie kamen herein!
    »Alarm!« schrie Zamorra mit voller Lautstärke. »Sie greifen an!«
    Wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil schoß der Wolf vorwärts, den Eindringlingen entgegen.
    ***
    »Nein!« stöhnte Patsy auf. Sie wollte schreien, aber sie brachte außer diesem ersten Entsetzenslaut keinen Ton mehr hervor. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie die beiden Gestalten an, die urplötzlich aufgetaucht waren.
    Rolf Kaiser wirbelte hoch.
    Zwei Skelette grinsten ihn an.
    »Ich träume!« stieß er hervor.
    Seine Gedanken begannen sich zu überschlagen. Dies konnte doch keine Hypnose dieses Zamorra sein! Zamorra schlief und war drüben im Haus! Und die beiden grinsenden Knochenmänner, die ihre Gliederfinger nach ihm und Patsy ausstreckten, waren hier… !
    Sie erhoben sich drohend und gefährlich vor dem diffusen Sternenlicht und wirkten größer, als sie wirklich waren. Einer griff nach Rolf, der andere nach der Amerikanerin.
    Sie warf sich herum, wollte davonkriechen. Da faßte eine knöcherne Hand nach ihrer Schulter.
    Jetzt löste sich der Krampf, sie schrie spitz und gellend auf.
    Rolf ballte die Fäuste und schlug zu. Es saß eine Menge Dampf dahinter, aber alles, was ihm gelang, war das Zertrümmern einiger Rippen. Das konnte seinen Gegner nicht aufhalten. Der umklammerte den Studenten und preßte ihn an sich.
    Das war keine Halluzination mehr, das war echte, tödliche Gefahr!
    Patsy kreischte und schlug um sich, Stoff riß, und dann sah Rolf sie in weiten Sprüngen davonhetzen. Sie lief und lief…
    Ihr Gegner setzte ihr nach, verhielt aber plötzlich. Etwas schien ihn zurückzuhalten. Er kam wieder auf Rolf und das andere Skelett zu.
    Rolf ahnte nicht einmal, daß es der weiße Anzug war, der den Knochenmann anzog. Jener von einer furchtbaren Macht manipulierte Overall, der seinem ursprünglichen Besitzer das Leben gekostet hatte und jetzt zu einer Art Fanal geworden war…
    Rolf hämmerte mit den Fäusten auf den Knochenmann ein, der ihn umklammerte. Etwas zerrte an ihm, sein Kopf schien zu zerspringen.
    Er schrie.
    Und dann sah er sich plötzlich selbst.
    Und löste die Umklammerung, mit der er seinen Körper festhielt.
    Noch lauter schrie er, aber jetzt besaß er keine Stimmbänder mehr, mit denen er Laute formen konnte.
    Er besaß nur noch ein Skelett…
    Und er versank in der ewigen Nacht des Vergessens. Das Skelett sank in sich zusammen, klappernd und rasselnd.
    Und der Rolf-Kaiser-Körper, in dem jetzt etwas anderes wohnte, begann sich zu bewegen. Es nickte dem zweiten Skelett zu. »Fang sie ein, laß dich nicht von dem Anzug beirren«, sagte er.
    Das zweite Skelett marschierte los. Es verschwand in der Nacht.
    Und langsam ging jener, der Rolf Kaisers Körper in Besitz genommen hatte, auf das etwa hundert Meter entfernte Haus

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