0179 - Notlandung auf Beauly II
Suggestoren? Wesen mit natürlichen Psi-Kräften?"
„Es wäre denkbar, aber ich glaube trotzdem nicht daran. Wenn mich nicht alles täuscht, werden wir in Kürze die Lösung finden. Das dürfte uns aber nicht viel nützen. Für uns wirft sich primär das Problem auf, wie wir am besten den Meeresarm überwinden können. Wir haben zahlreiche Inselgruppen bemerkt. Das bedeutet, daß wir uns immer von Eiland zu Eiland vortasten können. Der Landweg kommt nicht in Frage."
„Es gibt noch eine Möglichkeit, Sir", gab Kasom zu bedenken. „Wenn Sie mir Gelegenheit geben, die Umweltverhältnisse ungefähr drei Tage lang zu erkunden, gehe ich anschließend zu Fuß zur CREST. Sie können hier warten. Ich schaffe es, Sir! In einer Woche Standardzeit bin ich drüben. Es wäre gelacht, wenn ich nicht ein Beiboot der CREST flugklar machen könnte." Rhodan musterte den Giganten. Der Vorschlag war gut - nein, er war sogar ausgezeichnet. Dieser lebende Panzerwagen hatte alle Chancen, den Dschungel mit ausreichender Marschgeschwindigkeit zu durchqueren. Melbar konnte mit jedem Sprung fünfzehn bis zwanzig Meter zurücklegen.
Er brauchte nur seinen Gravitator abzuschalten und seine an 3,4 Gravos gewöhnte Muskulatur voll einzusetzen. „Einverstanden", erklärte Rhodan, ohne zu zögern. „Trauen Sie sich zu, mit den sicherlich existierenden Raubtieren fertig zu werden? Denken Sie auch an gefährliche Pflanzen, Sümpfe und Insekten?" Kasom klopfte bezeichnend auf seinen riesigen Energiestrahler, den ein normaler Mann kaum anheben, geschweige denn damit schießen konnte. Es war ein Modell, wie es die schweren Kampfroboter trugen. „Verlassen Sie sich nur auf mich, Sir, Sie sind verwundet, und mein Chef scheint auch nicht in bester Verfassung zu sein.
Außerdem können wir jederzeit Sprechfunkverbindung aufnehmen.
Wenn mir etwas zustoßen sollte, was ich aber auf Grund meiner Erfahrungen bezweifeln darf, können Sie immer noch mit dem Bau eines Bootes beginnen. Hm - da würde ich Ihnen allerdings sehr fehlen."
„Sie müssen Ihre Sinne offenhalten", warnte Atlan. „Ich kenne Ihre Stärke, Spezialist Kasom. Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, Sie könnten es schaffen, ließe ich Sie nicht gehen. Gut, dann wollen wir erst einmal feststellen, was wir an Ausrüstungsgegenständen besitzen. Anschließend suchen wir uns eine Unterkunft. Dieser Planet dürfte häufig von Unwettern heimgesucht werden. Ab morgen beginnen wir mit der Erkundung der Umweltverhältnisse.Wenn wir einigermaßen genau wissen, welche Gefahren auf uns lauern, können Sie sich auf den Weg machen. Vor allem müssen wir auf die Jagd gehen. Oder haben Sie noch keinen Hunger, Melbar?"
Der Riese lachte. Es klang wie Donnergrollen.
„Nun ja, Sir, ein terranisches Ochsenviertelchen könnte ich schon vertragen. Oder zwanzig Hähnchen. Ich will nicht kleinlich sein."
„Wie bitte?" fragte Rhodan entsetzt. „Sprachen Sie von einem Ochsenviertel?" Atlan erklärte ernsthaft: „Hüte dich, Freund, jemals ein Raumschiff mit Ertrusern zu bemannen. Sie wären zwar eine unschlagbare Besatzung, aber die Nachschubverbindungen der Flotte würden an permanenter Überforderung zusammenbrechen. Diese Leute essen den größten terranischen Rinderzüchter arm." Kasom stand auf und drehte sich im Kreise.
Sein Brustumfang maß wenigstens viereinhalb Meter. Er tippte mit dem Finger gegen die Rippen und sagte dazu bescheiden: „Und darunter sitzt mein Magen, Sir. Und das ist mein Hals!" Er riss den Mund auf. Rhodan schaute in ein gähnendes Loch. Ich bin jetzt informiert, Spezialist Kasom. Vielen Dank für die Demonstration.
Ich werde keine überflüssigen Fragen mehr stellen."
Atlan war allein aufgebrochen. Sein Ziel war die nahe Küste.
Seit der Notlandung war erst eine Stunde vergangen, aber Kasom und Rhodan klagten schon seit dreißig Minuten über heftige Kopfschmerzen. Atlan war beunruhigt, zumal er jetzt ebenfalls das Nagen und Bohren im Hinterkopf verspürte. Übelkeit stellte sich ein. Vor fünf Minuten hatte er sich übergeben müssen. Sein Gesichtssinn verschleierte sich. Der zehntausend jährige Arkonide war erfahren genug, um zu wissen, daß diese Symptome auf den Beginn einer bisher unbekannten Krankheit hinwiesen. Gleichzeitig ahnte er, warum sich die CREST nicht gemeldet hatte.
Auf Beauly II schien es gefährliche Erreger zu geben. Die Inkubationszeit war ungewöhnlich kurz. Sie betrug nur etwa dreißig Minuten, Sein Logiksektor hatte Atlan geraten, schleunigst
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