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018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

Titel: 018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zurückgewichen. Der Unheimliche
konnte sich erheben, berührte die Kleider, zwischen denen er auftauchte, und
schob sie zur Seite.
    Er ahnte, wo
er sich befand und konnte es dennoch nicht begreifen. Aber er wollte mehr
wissen über den geheimnisvollen Gang, und über das Leben hinter diesen Mauern,
musste jedoch vorsichtig sein, um nicht auf sich aufmerksam zu machen. Das
Risiko, dass man ihn zur nachtschlafenden Zeit entdeckte, war äußerst gering.
So konnte er sich in Ruhe umsehen und mit der Umgebung vertraut machen.
    Er erreichte
die Tür und stellte fest, dass sie nicht abgeschlossen war. Weite Gänge und die
Gewölbe lagen vor ihm.
    Es war wenige
Minuten vor Mitternacht.
    Das Grauen
bewegte sich durch die gewölbeähnlichen Keller des Hauses der Hoffnung . Der mysteriöse Mönch strich durch die Gänge,
und er kam in die Nähe der Dunkelhaftzellen.
     
    ●
     
    Marina
schreckte hoch und verließ die einfache, harte Liege. Sie konnte sich in der
Zelle bewegen, ohne irgendwo anzustoßen. Außer einem kleinen Tisch, auf dem das
Essgeschirr stand, gab es keine weiteren Möbel. Man hatte ihr nach ihrer
Einlieferung noch ein karges Essen gebracht.
    Obwohl sie
einen Wollpullover übergezogen hatte fröstelte sie, als sie raschelnde
Geräusche vernahm, wie ein Schaben über den Boden, als befinde sich jemand in
der Nähe, dessen Füße über den rauen Boden gezogen würden.
    Sie fühlte
sich nicht wohl in dieser permanenten Dunkelheit und mit dem Wissen um die Nähe
der Ratten, Mäuse und des anderen Ungeziefers in diesen uralten Kellern.
    Und ihr war
klar, dass das erst der Anfang war und wie schlimm die folgenden Tage werden
würden. In dieser Umgebung war es ihr immer unheimlich, denn sie befand sich
bereits zum zweiten Mal in diesem Arrest. Nur der Gedanke an Fernandas Flucht
hatte ihr den Mut gegeben, die Strafe anzutreten. Doch sie bereute bereits,
nicht mit ihr geflohen zu sein. Die Freundin schien ihr Ziel erreicht zu haben,
und Marina nahm sich in diesen Sekunden vor, es ihr sobald wie möglich
nachzutun.
    Sie nahm den
Aluminiumlöffel von der Tischplatte und ging auf Zehenspitzen zur Tür. Dort
schob sie den Löffelgriff leise und vorsichtig in einen Spalt in unmittelbarer
Höhe des Gucklochs. Damit konnte sie die von außen verriegelte Klappe, durch
die die Speisen gereicht wurden, ein wenig zur Seite drücken. Ein schmaler
Streifen der gegenüberliegenden Wand und des Bodens vor ihrer Zelle wurde
sichtbar.
    Von links sah
sie einen schwachen, flackernden Lichtschein aus Richtung der Treppe – und
einen großen, unförmigen Schatten an der Wand gegenüber. Es waren die Umrisse
einer weiblichen Person. Der Schatten bewegte sich durch die flackernde Kerze
auf und ab. Ein leichter Windzug ließ das kleine Flämmchen wanken.
    Dann schälte
sich Carmen aus dem Dunkel. Die Freundin hatte etwas in ein Tuch eingewickelt.
Wortlos stellte sie die Kerze auf den Boden. »Es hat etwas länger gedauert. Ich
konnte nicht fort, Marina. Don Juan ist noch herumgestrichen. Man hatte fast
das Gefühl, er hätte etwas bemerkt. Aber das ist natürlich Unsinn.«
    Marina zog den
Löffel aus dem Spalt und hörte, wie der Riegel leise zurückgeschoben und die
Klappe zur Seite geöffnet wurde. Das Quadrat war gerade so groß, dass man einen
Teller hindurchschieben konnte.
    »Die anderen
lassen dich grüßen. Sie haben alle eine Stinkwut auf die Couchez, dass sie dich
wegen einer Lappalie hier einsperrt. Du und Luisa, ihr seid momentan die
einzigen, die in Dunkelhaft sitzen. Ich möchte nicht mit euch tauschen. Ich
hätte Angst hier unten, und ...«
    Carmen Mavila
brach ab, als sie Marinas weitaufgerissene Augen sah. Das Mädchen in der Zelle
war nicht fähig, auch nur einen Warnschrei über die Lippen zu bringen. Sie sah
den dunklen Schatten, der lautlos neben der Freundin in dem Gewölbegang
auftauchte.
    Ein Mönch!
    Wie aus dem
Boden gewachsen stand er neben ihr. Die beiden Schatten wankten über die
gegenüberliegende Wand.
    Als sich
Marina endlich aus ihrer Erstarrung löste, war es zu spät. Sie schrie gellend
und glaubte, einen schaurigen Traum zu durchleben.
    Der Mönch
packte das Mädchen, ehe Carmen dazu kam, dem tödlichen Griff auszuweichen. Von
Entsetzen geschüttelt wurde Marina Zeugin des Mordes – und erblickte eine
teuflische Hand.
    Marina schrie
vor Angst und Entsetzen, warf ihren Tisch um, trommelte aus Leibeskräften gegen
die massive Holztür und wich mit einem heiseren Aufschrei zurück, als die
unheimliche

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