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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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das Tschilpen eine Melodie für jeden potentiellen Gast, die man heraushören konnte.
    Der bogenförmige Durchgang schob sich auf; eine in ein silbergraues Kostüm gekleidete Gestalt trat ein. Die Körperformen ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig eine Frau. Unter dem frackartigen Jackett trug sie ein weinrotes Hemd. »Victoria!« Der König ging ihr entgegen und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. »Darf ich dir Commander Matthew Drax und seine Begleiterin vor- stellen…«
    Matt und Aruula erhoben sich. Die Frau gönnte ihnen die Andeutung eines Lächelns und reichte ihnen die Hand, als würde sie ihnen damit eine Ehre erweisen. Matt wunderte sich über ihren kräftigen Händedruck, verbreitete doch der ganze Habitus der Lady eine unirdische Aura.
    Victoria stellte sich als Rogers Tochter heraus die Kronprinzessin. Die junge Frau jedenfalls schien sie Matt nicht älter als dreißig zu sein hatte große grüne Augen, mit denen sie den Mann im Schutzanzug interessiert musterte.
    Sie trug keine Perücke; ihr kahler Schädel hatte etwas Ästhetisches, und ihr feingeschnittenes samtbraunes Gesicht konnte Matt im stillen nur als schön bezeichnen. Eine äußerst attraktive haarlose Frau eine neue Erfahrung.
    Der König begann sich über das Geschlecht der Windsors zu verbreiten. Matt hatte längst gemerkt, dass Roger III. ein Vielredner war, ein geistreicher allerdings. Er schwärmte von seinen Vorfahren von Königin Elisabeth II. und von König Charles I, der doch noch auf den Thron gelangt war, nachdem sein Sohn William diesen abgelehnt hatte…
    Die grünen Augen der edlen Frau ruhten unentwegt auf Matt, und er hörte nur mit halbem Ohr zu. Immerhin bekam er mit, dass noch immer das Haus Windsor den Monarchen stellte, dass Roger III. einige Nachkommen seines Geschlechts in Nordamerika wähnte und dass Victoria sein einziger Sprössling war und ihm einst auf dem Thron nachfolgen würde. Und dass Aruula neben ihm reichlich unruhig von einem Fuß auf den anderen tanzte, bekam er auch mit. Octavian Jefferson Winter stand die ganze Zeit schweigend dabei. Nur hin und wieder nippte er an seinem Fruchtsaft.
    Irgendwann brach der königliche Re- deschwall ab.
    »Ich freue mich, dass Sie endlich gekommen sind.« Die ätherische Victoria schien ihrem Vater überhaupt nicht zugehört zu haben. Ihre Stimme klang überraschend dunkel.
    »Endlich?« Matts prüfender Blick wanderte von einem Techno zum anderen. »Sie haben mich also erwartet?«
    Sekundenlanges Schweigen. Winter war es, der schließlich antwortete. »Ja, Commander Drax, wir haben Sie erwartet. Die Community Salisbury hat uns über Ihre Landung in Köln informiert. Und über die Auseinandersetzungen, in die sie dort verwickelt wurden.«
    »Woher wusste man in Salisbury von unserer Notlandung?« Kaum hatte Matt es ausgesprochen, blitzte ihm die Antwort durch den Kopf.
    »Salisbury hat einen V Mann im Rheinland«, erklärte Winter. »Rulfan, der Sohn von Leonard Gabriel.«
    »Gibt es noch mehr Communities in Europa?«, wollte Matt wissen., »Wir wissen nur von wenigen Hamburg zum Beispiel, oder Oslo und Stockholm. Mit diesen Communities haben wir manchmal Funkkontakt. Leider nur sporadischen und sehr miserablen Funkkontakt.« Winter hob bedauernd die Schultern. »Die CF Strahlung behindert ihn auf allen Frequenzen. Wir haben in den letzten Jahrzehnten hin und wieder undeutliche Signale empfangen, aber ihre Quel- len lagen vermutlich alle diesseits der Alpen, der Karparten und der Pyrenäen.«
    »Vor drei Jahren haben wir eine Expedition nach Skandinavien geschickt«, erzählte der König. »Um Kontakt mit der Community Oslo aufzunehmen und nach weiteren Communities zu suchen. Sie müsste längst zurück sein.«
    »Wir haben zuletzt vor dreißig Monaten von ihr gehört«, sagte Victoria. »Da hatte sie gerade Hamburg erreicht.«
    »Auch nach Osten haben wir eine Expedition losgeschickt, allerdings mit einem anderen Auftrag…« Winter verstummte, ohne näher auf diesen »anderen Auftrag« einzugehen.
    »Ich weiß«, sagte Matt stattdessen. »Ein Gemeinschaftsprojekt der Communities London und Salisbury. Zwei EWATs unter dem Kommando von Eve Carlyle…«
    In den Mienen seiner Gesprächspartner spiegelte sich mehr als nur Erstaunen. »Bei Gott!«, entfuhr es Roger III. »Woher wissen Sie das, Commander?!«
    »Wir sind der Expedition begegnet.«
    Matt wurde es heiß und kalt. O shit, sie wissen es noch gar nicht! »Bei Leipzig.« Er räusperte sich und

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