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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Problem, die«
    »Du bist und bleibst ein Klugscheißer, Francis«, schnauzte Sokrates. »Kein Schwein interessiert sich für dreihundert Jahre alte Logarithmen zum Raum/Zeit Problem!«
    »Bleib sachlich, Sokrates!«, flehte Jefferson Winter. »Bleib, um Himmels willen, sachlich, ich bitte dich!« Der König schmunzelte genüsslich, und die Prime verschoss giftige Blicke. Matt kam sich in diesem Augenblick vor wie in einer Comedy Soap.
    »Ist schon gut«, knurrte Sokrates. »Ich, vergesse immer, dass ihr allergisch gegen jede Art von Emotionen seid. Also ich habe Gestik, Mimik und Stimmmodulation dieses Blonden er zeigte auf Matt analysiert, während er berichtete. Und natürlich die körperlichen Reaktionen seiner Partnerin. Ergebnis: Der Junge sagt die Wahrheit.«
    »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?«, unterbrach der Mönch.
    »Du nervst mich mit deinem statistisch fixierten Spatzenhirn…«
    »Die Wahrscheinlichkeit!« Josephine Warrington schlug erbost auf den Tisch.
    »Zweiundneunzig Prozent«, sagte Sokrates beleidigt.
    »Stimmt«, mischte sich der halbnackte E Butler der Prime ein. »Ich gebe andererseits zu bedenken, dass bei den vielen Kämpfen, die der Commander nach eigenen Angaben zu bestehen hatte, seine Überlebenschancen bei einer Wahr- scheinlichkeit von nicht über…«
    »Wie willst du das überhaupt beurteilen, du Odysseus für Arme?«, wetterte Sokrates.
    »Surfst den ganzen Tag auf gesicherten Datenleitungen zwischen Monitoren und Datenbanken hin und her und sprichst von Überlebenschancen…«
    »Ich habe das Material von Commander Drax noch einmal prüfen lassen.« General Charles Draken Yoshiros Japanerin lächelte höflich. »Es stammt ausnahmslos aus amerikanischen Luftwaffenbeständen des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Auch die Taschenlampenbatterie. Das Alter des Materials allerdings beträgt nicht mehr als vier Jahre. Die Stiefel sind sogar erst zwei Jahre alt…«
    »Logisch«, knurrte Sokrates, »der Zeitriss. Denkt doch mal nach, statt immer um euch selbst zu kreisen. Nur aus unserer Perspektive ist das Zeug fünfhundertvier Jahre alt und älter«
    »Das reicht!« Die schroffe Stimme der Prime brachte den bissigen E Butler zum Verstummen. »Das reicht, um sich ein Urteil zu bilden!« Sie beugte sich über den Tisch und musterte Matt. »Ich glaube Ihnen, Commander Drax«, sagte sie.
    »Ich auch!« Der König nickte energisch. »Ich glaube ihm sogar jedes Wort!«
    »Ladies und Gentlemen?« Die Prime sah sich in der Runde um. Nacheinander nickten die Octaviane. Nur Ibrahim Fahka zuckte unentschlossen mit den Schultern. »Gut«, schnarrte Josephine Warrington. »Wir sind also fast einstimmig der Meinung, dass Commander Drax ein vertrauenswürdiger Mann ist. Dann sollten wir ihm jetzt unsere Situation…«
    »Verzeih die Unterbrechung, Jossie.« Herkules schnitt ihr das Wort ab. »Aber der E Butler des Hauptportals meldet einen Fremden in der Nähe der Westminster Ruine.«
    Die Prime schnitt eine unwillige Miene.
    »Also los, dann zeig ihn uns.«
    Herkules zog sich hinter den linken Monitorrand zurück. Das Grün des Hin- tergrunds begann zu flimmern und verschwamm schließlich. Schwarze Ruinen wurden sichtbar Big Bens zerklüftete Grundmauern. Daneben im Gestrüpp ein weißer Fleck ein Tier. Matt erkannte den Lupa sofort.
    Auch den Mann erkannte er, der neben dem Tier am Gemäuer entlang ging: Es war Rulfan.
    ***
    Sein Bewusstsein tanzte auf den Wogen brennenden Schmerzes, wurde hin und her geworfen, tauchte unter, versank und tauchte wieder auf. Zeitweilig glaubte Honnes im finsteren Reich Orguudoos angekommen zu sein. Höhnische Fratzen glotzten ihn an. Dampfende Fontänen schossen aus einem Lavasee, drachenköpfige Riesen tauchten aus ihm auf, schleuderten dampfende Glut auf ihn oder griffen nach seinem geschundenen Körper. Fantasiegebilde seines Fiebers, seiner un- terdrückten Angst und seiner Schmerzen.
    Dann wieder sah er strahlendes Licht, spürte wohlige Wärme, Heimweh und Zärtlichkeit, und er meinte, ein Bote Wudans sei neben ihn getreten, um ihn in seine Arme zu nehmen und heim zu holen in eine Welt ohne Feinde und Kampf.
    Schritte auf Holzdielen eine Tür wurde aufgerissen, Honnes öffnete die verklebten Augen. Vier in braunes Leder gekleidete Männer betraten die Kajüte seine Folterknechte. Der kleine gelbhaarige Fettsack in dem grauen Lederzeug folgte ihnen. Die fünf Männer ver- schwammen vor Honnes' Augen zu einer ineinander fließenden braunen Wand. Er konnte

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