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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wenn das Wort an dich gerichtet wird!«
    Die Peitsche knallte dreimal, und dann war nur noch Carmens leises Wimmern zu hören.
    »Du leugnest also?« fragte der Inquisitor die Angeklagte.
    Esmeralda machte eine hilflose Geste. »Wie kann ich etwas gestehen, was ich nie begangen?« beteuerte sie. »Ich habe nie und nimmer etwas mit dem Teufel oder mit den Dämonen zu schaffen gehabt. Ich war mein Leben lang fromm und gläubig.«
    »Das ist Gotteslästerung!« rief der Qualifikator und sprang von seinem Platz hoch. »Das hohe Tribunal muß dieser Hexe verbieten, weiter solch ketzerische Worte zu sagen. Es ist eine Verhöhnung aller gläubigen Christen …«
    Der Inquisitor brachte ihn durch eine Handbewegung zum Verstummen. »Wir werden um Euren Rat bitten, wenn wir ihn brauchen, verehrter Qualifikator«, sagte er und wandte sich wieder an Esmeralda. »Du leugnest also, mit dem Teufelsanbetern etwas zu schaffen zu haben. Wie erklärst du dir dann aber, daß wir dich inmitten des schändlichen Treibens beim Hexensabbat fanden?«
    »Ich kann es nicht erklären«, sagte Esmeralda. »Ich weiß nicht mehr, wie ich in diese Herberge gekommen bin. Ich erinnere mich nicht mehr an das, was vorher passierte. Ich befand mich plötzlich mitten unter den Teufelstreibern. Zwei Maskierte schlachteten über mir ein Lamm und besudelten mich mit seinem Blut.« Esmeralda verstummte schluchzend. Die Erinnerung an dieses schauerliche Ritual war zuviel für sie.
    »Also gut«, sagte der Inquisitor, und ein spöttisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Wenn du das Gedächtnis verloren hast, kann dir vielleicht eine deiner Hexenschwestern die Erinnerung zurückgeben.«
    Er gab den Folterknechten eine Wink und befahl: »Bindet die Hexe los und führt sie dem Tribunal vor!«
    Die Folterknechte taten, wie ihnen geheißen, und befreiten Carmen vom Streckbett. Als sie sich erhoben hatte und auf den Boden auftreten wollte, zuckten ihre Beine jedoch zurück.
    Esmeralda sah, daß ihre Fußsohlen geschwärzt waren. Sie warf einen Blick auf die glühenden Kohlen und konnte sich denken, was man Carmen angetan hatte. Kein Wunder, daß sie dem Tribunal alles mögliche vorgelogen hatte, nur um nicht länger gefoltert zu werden.
    Die Folterknechte schleppten sie vor das Tribunal und ließen sie los. Sie brach zusammen und blieb vor dem Tisch auf dem Boden liegen.
    »Was kannst du uns über das Erscheinen deiner Hexenschwester Esmeralda sagen?« fragte der Inquisitor.
    Carmen erzählte, sie hätten alle Vorbereitungen für den Sabbat getroffen. Alles sei so abgelaufen, wie es ihnen ihr Meister aufgetragen habe. Die Zwischenfrage, ob Carmen wisse, wer denn ihr Hexenmeister sei, verneinte sie. Man drang auch nicht weiter in sie, weil man sich vorerst mit Informationen über Esmeralda begnügen wollte.
    Carmen schilderte weiter, daß plötzlich, bei den ersten Klängen der Sardana, Esmeralda durch die Steinwand zu ihnen in den Innenhof der Herberge getreten sei.
    »Sie kam geradewegs aus dem Reich der Dämonen durch die Wand ohne Tür und Fenster. Sie sprach zu uns und sagte, daß sie eine Tochter des Satans sei und wüßte, was morgen geschehen würde, und daß sie Pestilenz und Tod über jene bringen wollte, die sich noch nicht der Schwarzen Magie verschrieben hätten.«
    »Lügen! Alles Lügen!« schrie Esmeralda außer sich. »Carmen, warum erzählst du Dinge, die überhaupt nicht wahr sind? Das alles ist völlig aus der Luft gegriffen!«
    Sie hörte den Knall der Peitsche, duckte sich unwillkürlich, konnte aber nicht mehr verhindern, daß der Lederriemen quer über ihren Rücken knallte.
    Man brachte Carmen fort. Dafür schleppte man einen weiteren Zeugen herein.
    Es war der schwindsüchtige junge Mann mit dem fiebrigen Blick. Er wurde von zwei Wärtern unter den Achseln gehalten. Als sie ihn vor dem Tribunal losließen, sackte er wie eine Puppe zusammen. Seine Arme und Beine waren unnatürlich verrenkt, und Esmeralda vermutete, daß er keinen heilen Knochen mehr am Leib hatte.
    Aber er konnte noch sprechen. Und seine Rede war eine einzige Hetztirade gegen Esmeralda. Er beschuldigte sie, die abscheulichsten Dinge beim Hexensabbat im Verirrten Lamm getrieben zu haben – nicht nur mit dem Teufel, sondern auch Sodomie vor den Augen der anderen Teilnehmer des Hexensabbats.
    Als er wieder abgeführt worden war, fragte der Inquisitor: »Hast du deine Erinnerung nun wieder, Hexe Esmeralda? Oder müssen wir etwas nachhelfen?« Dabei warf er einen

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