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018 - Eleanors Baby

018 - Eleanors Baby

Titel: 018 - Eleanors Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda duBreuil
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ihm alle ihre heimlichen Sorgen und Befürchtungen an, auch wenn Sie sie selbst vielleicht für lächerlich halten? Ihr Doktor interessiert sich für alles, und es könnte wichtig für Ihre und die Gesundheit Ihres Babys sein.
    Eleanor überlegte. Ob sie es fertig brachte, diesem so sehr von sich überzeugten und überbeschäftigten Arzt die Wahrheit über ihre Schwangerschaft zu erzählen? Er würde sie für verrückt erklären und in eine Anstalt einweisen. Oder war sie ihm gegenüber nur voreingenommen?
    Ah, da war er ja! Er roch nach antiseptischer Seife, teurem Rasierwasser und viel Geld. Er begrüßte sie mit ihrem Namen – sicher hatte er vorher schnell einen Blick auf ihre Karteikarte geworfen – und erkundigte sich desinteressiert nach ihrem Befinden.
    »O danke – es geht mir gut.«
    »Das freut mich«, sagte er kühl und begann sie mechanisch zu untersuchen. Seine ganze Art war so unpersönlich, so kalt, dass sie fror.
    Ich mag Sie nicht, Dr. Hagen.
    Warum, das kann ich nicht sagen.
    Dass ihr ausgerechnet jetzt dieser Kinderreim einfiel! Wahrscheinlich, weil sie sich diese ganzen Plakate mit den Babybildern und guten Ratschlägen angesehen hatte. Ob sie ihm vielleicht doch …
    Er betrachtete sie, wie man einen nutzlosen Gegenstand betrachtet.
    »Irgendwelche ungewöhnlichen Schmerzen? Blutungen? Ziehen in der Nierengegend?«
    »Nichts dergleichen, Doktor. Aber ich habe die
    Plakate …«
    »Schwierigkeiten mit dem Schlaf? Appetitlosigkeit?«
    »Nein, ich schlafe gut, und mein Appetit ist normal. Doktor, ich habe gelesen …«
    »Bitte, würden Sie auf die Waage steigen!«
    Warum unterbrach er sie immer?
    »Sehr schön, Mrs. Sprinkle. Sie haben seit dem vergangenen Monat, ein halbes Pfund zugenommen. So, Sie können sich wieder anziehen.«
    Schnell, schnell! dachte Eleanor. Das Fliessband muss laufen; die nächste Schwangere wartet schon; der Doktor muss sich beeilen, um möglichst viele an einem Tag untersuchen zu können. Zeit war Geld.
    Sie versuchte es noch einmal. Laut und drängend sagte sie: »Doktor, ich …«
    »Ja, was ist denn?« bellte er ungeduldig.
    Das ließ sie endgültig verstummen.
    »O, nichts Besonderes.«
    Sie sah zu, dass sie rasch aus dieser sterilen Folterkammer herauskam. Nie mehr würde sie zu diesem Arzt gehen. Sie würde sich umgehend nach einem anderen umsehen. Aber sie kannte ja niemanden hier. Wenn der nächste genauso eine Maschine war? Ach, wenn nur Mark noch lebte! Er würde ihr helfen.
    Daheim angekommen, rief sie nach den Kindern. Natürlich waren sie nicht im Haus. Seit sie hier wohnten, hielten sie sich fast mehr am Swimmingpool auf als im Haus. Sicher würde sie sie auch jetzt im Wasser antreffen.
    Eleanor zuckte zusammen, als sie Benjie auf dem Bauch neben dem Becken liegen sah. Belinda, der Babysitter, saß auf seinem Rücken, bewegte seine Arme auf und ab und zählte mit grimmigem Gesicht laut mit. Jetzt blickte das junge Mädchen Eleanor mit aufgerissenen Augen entgegen, sie hielt jedoch nicht inne, und ihre Lippen zählten ohne Unterbrechung weiter.
    Nachdem Eleanor die erste Schrecksekunde überwunden hatte, löste sie, ohne ein Wort zu sagen, das Mädchen ab.
    Neal sah sie mit weißem Gesicht an und fragte: »Mom, muss Benjie sterben? Mom?«
    »Wie ist das passiert?« fragte Eleanor.
    »Er stand neben dem Becken, Mom, und plötzlich fiel er ins Wasser. Mom Mom! Er muss doch nicht sterben, nicht wahr?«
    Neal kniete sich nieder und schaute in das schreckverzerrte Gesicht seiner Mutter. Wild schüttelte sie den Kopf und zählte weiter.
    Belinda rannte plötzlich weg. Eleanor sah nur ihre sich entfernenden Beine. Sie musste gleichmäßig weiterpumpen und zählen – zählen – zählen. Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. Benjie! Benjie! Er durfte nicht sterben. Wie war es nur passiert? Warum hatte das Mädchen nicht besser aufgepasst? Aber Belinda war kaum fünfzehn. Es war ihre eigene Schuld, dass sie ihre Kinder der Obhut eines so jungen Dings anvertraut hatte, das sich vermutlich gerade mit ihrem Freund am Telefon unterhielt, als es geschehen war.
    O lieber Gott, bitte nimm mir nicht noch Benjie weg!
    »Mommie, muss Benjie sterben?«
    »Neal, nun sei endlich still!« schrie sie.
    Gleich darauf tat es ihr leid, denn der arme Junge nahm sich ihr Schreien so zu Herzen, dass er auf die andere Seite des Swimmingpools rannte, sich auf den Boden warf und zu schluchzen begann.
    Fast hätte sie vergessen, weiterzuzählen. O Gott, lass
    Benjie leben! Sobald er

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