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018 - Eleanors Baby

018 - Eleanors Baby

Titel: 018 - Eleanors Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda duBreuil
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gleich von Anfang an mit dir sprechen sollen, aber ich wollte es erst komplett haben – und es war ein schönes Stück Arbeit, alle Seiten zu finden. Und außerdem – und das war auch der eigentliche Grund meines Stillschweigens – begann ich an meinem Geisteszustand zu zweifeln.«
    »Steven hat einen völlig irren Blick. Stellt euch vor, er hat drei Nächte nicht geschlafen und keinen Bissen gegessen. Nur Unmengen von Kaffee muss er getrunken haben. Ich hoffe, er fühlt sich wieder wohler, wenn er ausgeschlafen hat.«
    »Du hast das Tagebuch also noch angesehen, Pamela?« fragte Alice.
    »Noch nicht. Steven sagte, Gail hat das angeblich verschwundene kleine Mädchen umgebracht. Ist das wahr?«
    »Ja, Pamela, es ist wahr.«
    »Aber wieso tötete sie ihre eigene Tochter? Steven faselte etwas von einer vererbten – ach, ich weiß nicht – von Reinkarnation.«
    »Es ist recht einfach. Es gibt eine Hexe. Das Tagebuch wird dir alles darüber verraten. Sie existiert schon seit einer Ewigkeit. Die erste Aufzeichnung über sie liegt über dreihundert Jahre zurück. Jeweils die erste Tochter wird von ihr besessen. Wenn der ersten Tochter etwas zustößt, muss die Hexe warten, bis die zweite Tochter eine erste Tochter bekommt. Eleanor wird eine Tochter bekommen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil Joan nicht Stevens Kind war. Sie wurde unter ähnlichen Umständen gezeugt wie Eleanors Tochter. Steven war damals ein paar Tage verreist, und Gail wurde von einem Wesen geschwängert, das Stevens Gestalt angenommen hatte.«
    »Julian, das ist deine Annahme«, mahnte Alice ihn. »Erzähle Pam lieber über Joan.«
    »Gail hat über die Höhere Ordnung der Finsteren Mächte geschrieben. Es dürfte also feststehen, dass Eleanor die Wahrheit erzählte. Das Wesen, das zu Eleanor nach New York kam Und mit ihr schlief, war kein Mensch. Und Eleanor wusste das, ahnte es zumindest.«
    »Was war mit dem kleinen Mädchen?« fragte Pamela.
    »Sie war ein bildschönes kleines Ding«, sagte Julian. »Unwahrscheinlich intelligent und begabt. Man hielt sie allgemein für ein Genie. Aber sie stahl. Jeder wusste, dass sie es tat. Und sie hatte dazu die unglaubliche Fähigkeit, etwas von einem Ort zu stehlen, an dem sie sich gar nicht befand. Das nennt man, glaube ich, Telekinese. Ihre Mutter lebte jedenfalls in ständiger Aufregung. Gail hatte auch kaum eine Möglichkeit, das Kind zu bestrafen. Es war beispielsweise unmöglich, Joan in ein Zimmer zu sperren, weil weder verschlossene Türen und Fenster noch dicke Mauern ein Hindernis für sie bedeuteten.«
    »Julian, wir leben im zwanzigsten Jahrhundert!« Pamelas Stimme klang gequält.
    »Pam, du hast das Tagebuch nicht gelesen. Wenn du es erst kennst, wirst du alles verstehen. Eines Tages beschloss Joan, ihre Mutter zu bestrafen, weil diese sie für einen neuerlichen Diebstahl geprügelt hatte. Gail half damals in einer Kinderklinik aus, und Joan war obendrein eifersüchtig. Sie hob von ihrem eigenen Zimmer aus drei Säuglinge an den Beinen aus den Bettchen und schlug ihre Köpfe gegen die Wand des Klinikzimmers.«
    »Aber woher wusste Gail, dass Joan die Babys getötet hatte?«
    »Joan machte keinen Hehl daraus. Es bereitete ihr sogar ein sadistisches Vergnügen, es ihrer Mutter zu erzählen. »Es sind doch nur Säuglinge«, sagte sie.. Vielleicht hörst du jetzt auf, dorthin zu gehen, nachdem du weißt, wozu ich fähig bin.«
    »Es fällt mir nicht leicht, so etwas zu glauben, Julian.«
    »Ich weiß. Aber das ist noch nicht alles. Joan steckte auch aus der Ferne das Bett eines ihrer Babysitter, den sie nicht mochte, in Brand. Der Teenager war völlig verkohlt. Darauf war sie besonders stolz. Joans Taten wurden immer grässlicher, bis Gail ihre Tochter mit in den Wald nahm und sie erschoss.
    Anschließend ging sie in ein Kaufhaus und tat so, als wäre Joan ihr davongelaufen.«
    »Aber wie ist es möglich, dass Steven Gail liebte! Wie konnte er mit ihr zusammen leben, wenn sie so war? Ach, ich verstehe es einfach nicht. Ich habe die Bücher gelesen, die sie geschrieben hat. Aus ihnen spricht Güte, Verständnis mit dem Mitmenschen und Liebe für ihn.«
    »Gail war eine wundervolle Frau«, Alice Littleton seufzte. »Nur wenn die Hexe in ihr die Oberhand gewann, tat sie Böses. Aber meistens gelang es ihr, sie zu unterdrücken. Sie schreibt in ihrem Tagebuch, wie sie ihre eigenen von der Hexe gelenkten Hände beobachtete, als sie Joans Zwillingsbruder mit einem Kissen erstickte. Sie musste mit

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