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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zischte sie.
    »Ich würde es an deiner Stelle nicht darauf ankommen lassen«, sagte er gefährlich leise. »Mach voran!«
    »Ich glaube nicht, daß sie tot sind«, murmelte sie, während sie vor ihm her auf die Luke in die Kabine zuging.
    »Sie sind es«, sagte er. »Mach keine Schwierigkeiten, wenn es dir nicht schlecht gehen soll.«
    Sie stieg nach unten.
    »Du mußt mir die Hände losbinden«, verlangte sie. »Sonst kann ich nichts machen.«
    Er schnitt die Fessel durch. »Aber sieh dich vor«, warnte er. »Ich bin genau hinter dir!«
    »Ich weiß…«
    April Hedgeson überlegte kurz. Aus dem Tun des Kerls wurde sie nicht schlau. Was hatte er vor?
    Sie mußte etwas tun.
    Und sie tat etwas.
    ***
    So schnell, daß er keine Chance hatte, sich die Zahlenkombination zu merken, tastete sie den Sperrkode ein. Im gleichen Moment wurde die Blockade der Yacht aufgehoben.
    Sie drückte auf den Starter. Der Treibstoff wurde in die Brennkammern eingespritzt, verdichtet und zündete nach Ablauf der Diesel-Gedenk-Minute.
    Schlagartig erwachte die entfesselte Technik. Alle vier Motoren summten dezent auf und katapultierten die Yacht vorwärts.
    April Hedgeson hatte direkt vor dem Schalensitz gestanden und wurde jetzt von dem gewaltigen Ruck hineingepreßt. Ein wütender Schrei verriet ihr, daß der Amerikaner in hohem Bogen gegen die Rückwand der Kabine geschmettert worden war.
    Nach wie vor beschleunigte die Yacht und hob sich mit dem Bug bereits aus dem Wasser. Mit leichtem Knopfdruck versenkte April die Reling. Das weiße Boot wurde immer schneller. Aprils Hände manipulierten mit den Steuerschaltern wie ein Klaviervirtuose auf seinem Instrument. Die Yacht krängte leicht über, als April sie in eine enge Steuerbordbiegung zwang.
    Dann stabilisierte sich die Lage wieder.
    Von dem Kurvenschwanken wurde John Shaker abermals überrascht und taumelte seitwärts. Dann aber hatte er sich trotz seines lädierten Fußes wieder in der Gewalt.
    »Biest!« schrie er und schlug zu. April fühlte die Abdrücke seiner Hand im Gesicht. »Sofort abstoppen!« schrie er.
    April setzte sich jetzt zur Wehr. Hier in der Enge des Steuerraums waren die Chancen gleichmäßig verteilt. Sie bemühte sich, mehr Schläge auszuteilen, als sie einsteckte, und sie wußte schon nach den ersten Sekunden, daß sie eine Menge blauer Flecke davontragen würde. Und auf die Dauer wurde Shaker auch hier drinnen mit ihr fertig.
    »Du - sollst - die - verdammte -Yacht - stoppen!« keuchte er.
    Und berührte mit dem Ellenbogen unbeabsichtigt die Not-Aus-Taste.
    Schlagartig schwiegen die Maschinen. Nichts bewegte sich mehr. Es war der Moment, in dem April endgültig die Besinnung verlor. Shakers letzter Schlag, mit dem er sie gefügig machen wollte, war zu hart gewesen. Steuerlos jagte die Yacht mit Restgeschwindigkeit weiter - dem Ufer entgegen…
    ***
    Erleichtert hatten Nicole und Zamorra verfolgt, wie der Seelenhändler die »Bombe« entschärfte. Aber damit war die Gefahr noch lange nicht gebannt. Der Amerikaner zwang die Lady, an Bord der Yacht zu gehen.
    Wie ich vermutete, behauptete Zamorra. Er kommt mit der Steuerung nicht klar. Sie soll ihm helfen.
    Hoffentlich denkt sie dabei auch an uns! sagte Nicole.
    Wie sollte sie? fragte Zamorra resignierend. Sie weiß doch nichts von dem Seelentausch! Für April liegen wir beide dort gefesselt auf dem Vorderdeck!
    »Und die beiden?« hörte sie April in diesem Moment rufen.
    »Um die brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Sie sind längst tot.« knurrte der Amerikaner.
    Das war’s dann, kommentierte Zamorra trocken. Jetzt müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Wenn ich nur wüßte, was er mit uns vorhat.
    An unseren menschlichen Körpern ist er nicht interessiert, sie wollte er ja bedenkenlos opfern. Also geht es ihm um unsere Seelen.
    Zamorra nickte mit dem Katzenkopf.
    Plötzlich sprangen die Motoren an.
    Die Yacht machte einen Satz nach vorn. Der heftige Beschleunigungs ruck riß die beiden Katzen von den Pfoten.
    Und noch etwas geschah.
    Der hölzerne Käfig geriet durch die Beharrungskräfte ins Rutschen und fand auf dem glatten Kunststoffdeck keinen Halt mehr.
    Niemand konnte mehr verhindern, daß er bis zum Rand rutschte - und unter der noch ausgefahrenen Reling hindurchglitt.
    Klatschend schlug er im Wasser auf.
    ***
    Der Seelenhändler lehnte sich an den Schalensitz. Dieses Weib hatte ihm ganz erheblich zugesetzt. Fast hätte sie ihn fertiggemacht. Von jetzt an würde er sie nicht wieder

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