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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stelle. Die starken Motoren blieben stumm.
    Der Seelenhändler begann nervös zu werden. Das verdammte Ding mußte doch zu starten sein!
    Plötzlich entdeckte er die Kodeplatte mit den Zahlentasten.
    »Ach du lieber Himmel«, murmelte er und begriff. Es war mehr als unwahrscheinlich, innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden die richtige Kodeziffer zu erraten, und wenn die Zahl neunstellig war, konnte er bis an sein Lebensende hier sitzen und Ziffern einrasten.
    John Shaker verwünschte den Konstrukteur der Yacht und turnte wieder an Deck. Diese April Hedgeson hatte das Boot gefahren, sie mußte sich mit der Steuerung und dem Kode auskennen.
    Also sollte sie gefälligst etwas tun!
    Als er gerade auf die AURORA zurückspringen wollte, erstarrte er.
    Die Lunte!
    Sie war bis auf zwei Meter an die Diesellache herangebrannt. Jeden Moment konnten sich Gase entzünden und beide Schiffe in eine Flammenhölle verwandeln.
    Ein kalter Schauer lief über Shakers Rücken.
    ***
    Es hatte Zamorra wie ein Schock getroffen.
    Im ersten Moment war er wie gelähmt gewesen und überließ alle Reaktionen den Instinktmustern des Tieres, nur verstärkt durch sein eigenes Entsetzen. Erst nach und nach begann sein Verstand wieder zu arbeiten und sich an die neuen Perspektiven zu gewöhnen.
    Er war eine Katze!
    Der Amerikaner hatte ihn aus der Besinnungslosigkeit wieder herausgerissen - aber auf eine nicht normale Weise. Zamorra versuchte eine Schluckbewegung zu machen und stellte fest, daß das Nervensystem der Katze anderen Gesetzmäßigkeiten zu gehorchen schien; die Reaktion kam mit leichter Verzögerung. Es war, als säße noch etwas vom Bewußtsein des Tieres in ihm fest und behindere seine eigenen, aufgepropften Aktionen.
    Zamorras Bewußtsein war in den Körper einer Katze übertragen worden!
    Es traf ihn wie ein Hammerschlag. Erst jetzt, nachdem er in den Käfig gesteckt worden war, kam er wieder zu halbwegs klarem Denken.
    Er war ein Gefangener, von seinem Körper getrennt, und eingesperrt. Er besaß nach wie vor seinen scharfen, analytischen Verstand, aber ihm fehlten Greifhände. Dafür ging er auf allen vieren, besaß scharfe Krallen und ein Raubtiergebiß und war schnell und geschmeidig.
    Aber nicht schnell genug.
    Er drehte leicht den Kopf und sah neben sich die andere Katze. Es war die, die der Fremde ausgesetzt hatte und die dann bei der Villa auftauchte! Offenbar war sie doch nicht so einfach ausgesetzt worden, sondern nur Handlanger eines heimtückischen Wesens…
    Warum hatte ihn das Amulett nicht gewarnt? Warum hatte es ihn nicht geschützt?
    Schlagartig wurde ihm klar, daß er jetzt auch auf die Unterstützung des Amuletts verzichten mußte. Die unersetzliche Waffe im Kampf gegen dämonische Mächte fand an einer Katze keinen Platz.
    Er sah die andere Katze an.
    Und plötzlich flossen Ströme zwischen ihnen. Gedanken und Empfindungen. Es war jene lautlose Art, in der sich Katzen untereinander zu verständigen pflegen, wenn sie beieinander sind; jene Verständigung, die sich nicht nur Miauen und Mauzen den Menschen oder anderen Tieren gegenüber artikuliert. Zamorra hatte schon des öfteren beobachtet, wie Katzen sich stumm ansahen, manchmal minutenlang, und dann wieder ihren Beschäftigungen nachgingen. Sie unterhielten sich.
    Jetzt wußte er es.
    Und er wußte, daß sich im Körper der anderen Katze Nicole verbarg. Sie hatte es ihm soeben auf Katzenart mitgeteilt.
    Zamorras Rückenfell sträubte sich etwas. Der Unheimliche wollte also sie beide haben! Aus welchem Grund?
    Zamorra hakten die Krallen der rechten Pfote in das Holz des Käfigs.
    Doch er erkannte sofort, daß es Stunden dauern würde, bis sie ihn zu zweit aufgekrazt hatten, und dann wäre auch nur eine winzige Öffnung entstanden. Ein Mensch wäre aus diesem Käfig schnell herausgekommen, aber für Katzen bauschten sich riesige, unüberwindbare Probleme auf.
    Wir müssen abwarten, teilte ihm Nicole mit.
    Der Käfig stand auf dem Deck der Yacht, wie sie beide erkannten. Durch das Maschendrahtgitter konnten sie auf das Fischerboot hinab sehen. Zamorra erkannte etwas, das die Katze zurückweichen ließ. Feuer! Das Tier fürchtete sich vor den Flammen, und er konnte diese Instinktreaktion nicht unter Kontrolle bringen.
    Eine Lunte!
    Sie brannte vom Bug bis zum Heck, und auf dem Bug lag gefesselt April Hedgeson. Sie war verzweifelt damit beschäftigt, an ihren Fesseln zu arbeiten, aber sie hatte keine Chance.
    Weiter knisterte das Feuer an der Lunte der

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