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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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gehen zuviel ins Kino.«
    Jetzt hatte sie sich verraten. Ich hatte wohl von Falschgeld gesprochen, aber nicht von Fünfzig-Dollar-Scheinen.
    »Nicht ich habe das gesagt, sondern Sie«, lächelte ich. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Worauf? Sind es etwa Hundert-Dollar-Scheine. Ich habe das nur so dahingesagt, und im Übrigen, wenn Sie mein Geld kontrollieren wollen…« Jetzt war sie ehrlich wütend und blitzte mich an, wie das nur eine Französin kann. »Kommen Sie hierher und sehen Sie selbst.«
    Sie riss eine Schreibtischlade auf und entnahm dieser eine Kassette. Mit vor Zorn zitternden Händen schloss sie diese auf. Drinnen lag ein dicker Packen Fünfzig-Dollar-Scheine. Einen Augenblick war ich perplex, dann griff ich danach. Ich wusste nicht, ob ich fähig sein würde, festzustellen, ob die Noten echt oder falsch waren, und im Übrigen war das wirklich nicht anzunehmen, sonst hätte sie sie mir nicht so bereitwillig gezeigt.
    »Wollen Sie vielleicht auch noch zählen?«, zischte sie, und da sah ich, wie ihre Hand wie ein Blitz nach einem marmornen Briefbeschwerer griff.
    Die zweite Hand krallte sich in meinen Ärmel. Es blieb mir gar nichts anderes übrig, als zuzuschlagen. Ich tat dies verzweifelt ungern. Ich habe es immer vermieden, mich an einer Frau zu vergreifen. Aber hätte ich es nicht getan, so wäre das Gewicht in unliebsamen Kontakt mit meinem Schädel gekommen. Mein Schlag war nicht hart, aber er reichte aus.
    Der Briefbeschwerer polterte zu Boden. Das Mädchen konnte ich gerade noch auffangen und ich legte sie in einen tiefen Sessel. Dann steckte ich zuerst die Scheine, es mochten deren wohl hundert sein, in die Rocktasche, und dann sah ich mich um.
    Auf dem Schreibtisch fand ich ebenso wenig wie in den Schubladen. Vielleicht gab es etwas im Nebenzimmer. Dort waren die schweren Vorhänge zugezogen. Es war dunkel, und es roch nach Kölnischem Wasser und anderen Dingen, die man im Schlafzimmer einer Frau antreffen kann. Ich griff nach rechts an die Wand, wo ich den Lichtschalter vermutete. Während ich noch tastete, bekam ich plötzlich einen Hieb auf den Kopf.
    Das war für einige Zeit die letzte Wahrnehmung. Ich kann nicht mal sagen, ob ich irgendeinen Schmerz verspürt hätte. Ich war einfach weg.
    ***
    Ganz, ganz langsam tauchte ich aus der Versenkung auf. Ich hatte das Gefühl, als habe ich einen frontalen Zusammenstoß mit einem Düsenbomber gehabt. Zuerst fuhr ich Karussell und dann Schiffschaukel. Ganz zum Schluss kam ich mir dann vor, wie ein Säugling in der Wiege, dessen Mutter sich bemühte, ihn einzuschläfern.
    Dann lichteten sich die Nebel, und die Erinnerung kam zurück. Ich versuchte mich zu bewegen und konnte nicht. Ich war verpackt wie ein Postpaket. Dass man dazu keine gewöhnlichen Stricke, sondern die seidenen Schnüre der Gardinen verwendet hatte, war ein schwacher Trost. Ich versuchte, ob vielleicht ein Knoten nachgab, aber es schien ein Fachmann am Werk gewesen zu sein.
    Vom Schreibtisch, den ich von meinem Platz auf dem Teppich übersehen konnte, waren sowohl die Kassette als auch alle anderen Dinge verschwunden.
    Ich hörte keinen Ton, die Wohnung war leer. Nur das Telefon stand einsam auf der Schreibtischecke, und die Schnur hing herunter. Das konnte meine Rettung sein. Mit einiger Anstrengung krümmte ich mich zusammen, bis ich auf dem Bauch und mit der Nase auf dem Teppich lag. Dann noch einmal dasselbe, und dann konnte ich die Schnur des Fernsprechers mit den Zähnen fassen. Vorsichtshalber schloss ich die Augen und zerrte. Ich fühlte, wie der Apparat nachgab, dann fiel er genau auf meinen bereits lädierten Schädel.
    Für eine Minute sah ich nichts als Feuerwerk. Dann kam ich soweit wieder zu mir, dass ich die Lage überblicken konnte. Der Fernsprecher stand neben mir und der Hörer lag genau an meinem Bauch. Ich schaffte es, ihn heranzuziehen, und dann kam das Schwierigste.
    Haben Sie schon jemals versucht, mit der Nasenspitze eine Wähler scheibe zu drehen? Es ist ein ganz gemeines Geschäft, aber nach vielleicht einem halben Dutzend missglückter Versuche, hatte ich es geschafft.
    Ich atmete auf, als ich die Stimme hörte:
    »Federal-Bureau of Investigation, New York District.«
    »Ist Phil Decker da?«, krächzte ich.
    »Ja, aber wer spricht dort?«
    »Jerry Cotton, Idiot«, sagte ich voller Wut, und dann meldete sich Phil.
    »Hier Jerry. Komm bitte sofort zu der Adresse, die ich dir ja gesagt habe. Ich bin im zweiten Stock, Apartment Nummer fünf. Drück auf die Tube

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