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0181 - Gefangen in Zentral-City

Titel: 0181 - Gefangen in Zentral-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach seinen Freunden.
    Bully holte einen zweiten Pilz zu sich heran. Er klemmte die beiden Hohlkörper unter die Arme und wurde so über Wasser gehalten. Ohne Gegenwehr ließ er sich davontragen. Ab und zu spürte er Grund unter den Füßen, aber die Strömung riß ihn jedesmal weiter. Nach längerer Zeit glaubte er einen Lichtschimmer vor sich zu erkennen.
    Er kniff die Augen zu, um besser zu sehen. Ein heller Fleck wurde sichtbar. Er trieb genau darauf zu. Noch einmal nahm seine Ge- schwindigkeit zu, als strebe das Was ser mit aller Macht dem Tageslicht entgegen. Bully rutschte über ein Rohr hinweg und zog den Kopf ein, als er die Umrisse eines Gitters erkannte. Gleich darauf war er im Freien. Links und rechts von ihm ragten Felsen steil in die Höhe. Weiter vorn schien das offene Meer zu liegen.
    Nachdem er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte, sah Bully weitere Einzelheiten. Der Kanalaustritt war offensichtlich in die Klippen hinein- gesprengt worden. Er war nur einer von vielen. Als Bully auf das Meer zuschwamm, erkannte er andere Kanalarme, die in regelmäßigen Abständen in den Ozean hinausführten. Nur dort, wo sich Felsen befanden, hatten die Plophoser auf eine künstliche Verlängerung ihrer Kanäle verzichtet und sich auf eine in die Klippen gesprengte Öffnung beschränkt. Bully wurde gegen einen vorstehenden Felsen geschwemmt und hielt sich daran fest.
    Mit großer Anstrengung gelang es ihm, sich aus dem Wasser zu ziehen. Schwärme von Insekten hatten sich auf den von der Doppelsonne erwärmten Steinen niedergelassen. Der Geruch der Abwässer hatte sie angezogen. Auf allen vieren kroch Bully etwas höher. Jetzt hatte er einen Ausblick auf die gesamte Umgebung.
    Hinter ihm ragte Zentral-City in die Höhe. Die riesige Stadt sah eindrucksvoll aus. Vor ihm breitete sich eine Bucht aus, ein natürlicher Hafen, der jedoch für die raumfahrende Rasse der Plophoser vollkommen nutzlos war. Auf der anderen Seite der Bucht, dort, wo sich Zentral-City noch nicht ausgebreitet hatte, begann der Wald. Bully stöhnte leise und wollte sich erheben.
    „Liegenbleiben!" rief ihm jemand warnend zu. Bully fuhr herum. Das verschmierte, hagere Gesicht, das zwischen den Felsen zu ihm herabblickte, gehörte Atlan. „Sieh nach oben!" sagte der Arkonide.
    Noch völlig verwirrt, wälzte sich Bully auf den Rücken und blickte in den Himmel. Schräg über ihnen schwebte ein plophosischer Fluggleiter. „Er sucht schon einige Zeit die Gegend ab", berichtete Atlan. „Weiter vorn sind noch zwei. Anscheinend warten sie darauf, daß wir hier irgendwo auftauchen." Bully blickte sich suchend um.
    „Wo sind die anderen?" fragte er. Atlan kam langsam auf ihn zuge- krochen. „Keine Ahnung", sagte er. „Das Wasser wird sie irgendwo aus einem Kanal gespült haben." Bully nickte zum Meer hinaus. „Ob sie dort sind?" erkundigte er sich. Der Arkonide antwortete: „Wahr- scheinlich - und wir werden ebenfalls hier verschwinden." Bully strich über sein von Schmutz verklebtes Haar. Dankbar spürte er die wärmende Kraft der Doppelsonne auf seinem vor Kälte fast steifen Körper. „Wohin sollen wir uns wenden?" fragte er. „Wir durchschwimmen die Bucht", sagte Atlan. „Ich nehme an, daß sich Perry dorthin wenden wird. Hier ist es zu gefährlich. Früher oder später werden die ersten Gleiter zwischen den Felsen landen und die Kanäle absuchen." Reginald Bull blickte an sich herab. Was er sah, wirkte nicht gerade ermutigend. Die Überreste seiner Kleidung, vom Gürtel nur noch mühsam zusammengehalten, hingen in Fetzen an seinem Körper. Überall hatte er blaue Flecken. An der Hüfte zeigte sich ein blutender Riß. Er hatte überhaupt nicht gespürt, daß er sich eine Verletzung zugezogen hatte. Er riß einen Streifen Stoff aus der Hose und band ihn notdürftig um die Wunde.
    „Auf der anderen Seite der Bucht beginnt der Dschungel", sagte er zu Atlan. „Was Perry uns darüber berichtet hat, klang nicht gerade verlockend. Warum bleiben wir nicht hier und versuchen in der Stadt Unterschlupf zu finden?" Atlan machte eine bezeichnende Geste auf Bullys Bekleidung. „In diesem Zustand?" erkundigte er sich spöttisch. „Jeder würde uns sofort als das erkennen, was wir sind."
    Unablässig kreiste der Gleiter über dem Meer. „Können uns die Plophoser nicht sehen?" fragte Bully besorgt. „Tausende von Pilzen schwimmen durch die Bucht", erwiederte Atlan. „Wir brauchen uns nur unter sie zu mischen, um nicht entdeckt zu werden." Mehrere

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