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0181 - Gefangen in Zentral-City

Titel: 0181 - Gefangen in Zentral-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pflanze zu handeln, die in der Muschel wuchs. Nein, das war unmöglich. Wenn dieses Ding bei ihm zuschnappte, dann würde es auch keinen anderen Gast dulden. Rhodan dachte an die Möglichkeit einer Symbiose, aber die Wahrheit würde er wohl nie erfahren.
    „Die Waffe funktioniert, Sir", sagte Kasom nach einer Weile. Es schien ihm schwerzufallen, den Auftrag durchzuführen.
    „Zögern Sie nicht", ermunterte ihn Rhodan. „Wir können nicht länger warten." Je länger sein Fuß in der Falle blieb, desto heftiger wurde der Druck, den die Muschel auf ihn ausübte. Sie schien kräftig genug zu sein, um ihm das Bein unterhalb der Wade abzuschnüren. Noir erging es wahrscheinlich nicht viel besser.
    Für Rhodans Begriffe verstrichen mindestens zwei Minuten, bevor Kasom schoß. Unterhalb von Rhodan begann es zu glühen, als habe sich Elmsfeuer an seine Beine geheftet. Hitze stieg auf.
    Rhodan blickte an sich herab. Er sah die Umrisse des riesigen Ertrusers direkt vor sich. Das Ding um seinen Fuß leuchtete giftgrün. Es schien eigene Leuchtkräfte zu besitzen. An einer Seite begann es jedoch rasch abzudunkeln. Kasom kam vom Boden hoch und atmete erleichtert auf. „Ich glaube, ich habe gut gezielt", sagte er. Da zog sich die Muschel an Rhodans Bein zusammen. Der große Terraner mußte die Zähne aufeinanderbeißen, um nicht vor Schmerzen zu stöhnen. Das Blut wich aus seinem Kopf, er fühlte, daß ihm kalter Schweiß ausbrach. Kasom schien zu merken, daß et- was nicht stimmte. Er bewegte sich unruhig. Die Muschel begann plötzlich am Fuß Rhodans zu zerren. „Das Ding will weg!" rief Rhodan überrascht. „Es versucht sich zu bewegen." Es gab einen schmatzenden Laut, dann kam Rhodans Fuß frei. Etwas plumpste ins Wasser zurück, als er blitzschnell das Bein hob. Rasende Schmerzen tobten in dem verletzten Fuß.
    „Platsch!" machte es in der Dunkelheit. „Platsch! Platsch! Platsch!"
    Rhodans Nackenhaare richteten sich hoch. Er hatte das sichere Gefühl, daß diese seltsame Muschel dabei war, sich von ihnen zu entfernen. Es hörte sich an, als verschwände das Ding mit weiten Sprüngen. „Nun Sie, Noir", sagte er gefaßt. Der Erfolg verlieh Kasom Sicherheit und Ruhe. Innerhalb einer Minute war auch Noir frei.
    Kasom brachte Rhodan die Waffe zurück.
    „Sicher gibt es hier noch mehr von diesen Biestern", vermutete er.
    „Wie sollen wir uns vor ihnen sichern?"
    „Wir müssen noch vorsichtiger sein", sagte Rhodan. „Mehr können wir im Augenblick nicht tun."
    Allmählich begann das Blut wieder prickelnd in den alten Bahnen zu zirkulieren. Behutsam humpelte Rhodan an die Spitze und befahl den Aufbruch. Noir und er waren zwar unverletzt geblieben, aber das Gehen machte ihnen zunächst noch Schwierigkeiten.
    Mindestens eine Stunde gingen sie weiter, ohne daß es zu einem weiteren Zwischenfall kam. Nur Bully stieß einmal auf eine Muschel, doch er traf sie seitwärts und konnte den Fuß in Sicherheit bringen, bevor sie zuschnappte. Zweimal teilte sich der Kanal. Rhodan hielt sich immer rechts, denn nur so konnten sie hoffen, einmal irgendwo herauszukommen. Da sie jedes Zeitgefühl verloren hatten, wußten sie nicht, wieviel Stunden sie bereits durch das Labyrinth der Ab- wässeranlagen irrten.
    Unerwartet wurde der Kanal, durch den sie gingen, von einer Sperre unterbrochen. Rhodans' Hand stieß auf Metall. Das Wasser fand weiter unten Durchlaß, doch das Gitter in der Sperre war viel zu klein, um die Männer durchzulässen.
    „Wir kommen nicht weiter", rief Rhodan seinen Gefährten zu.
    Zu seinen Füßen schwammen unzählige Pilze, die sich ebenfalls vor dem Gitter stauten. Er glaubte, auch einige Muscheln zu fühlen, die seine Beine streiften, sich jedoch überraschend passiv verhielten.
    Kasom untersuchte die Sperre. „Sie ist nicht immer in dieser Stellung", sagte er nach einer Weile. „Offensichtlich wird sie nur herabgesenkt, wenn größere Gegenstände aufgefangen werden sollen."
    „Sie haben unsere Flucht entdeckt", meinte Atlan. „Jetzt sperren sie die Kanäle."
    „Ich habe einen Seitengang ent deckt", meldete sich Bully. „Er ist jedoch ebenfalls versperrt." Rhodan arbeitete sich durch die schwimmenden Pilze zu dem untersetzten Terraner. Der seitliche Kanal war nicht groß, sein Durchmesser betrug nur zwei Meter.
    Nachdem Rhodan zehn Schritte in ihn eingedrungen war, stieß er auf eine geschlossene Metallwand.
    „Hier ist ein Hebel oder irgend etwas, das sich so anfühlt!" rief Noir vom Hauptkanal.

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