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0181 - Gefangen in Zentral-City

Titel: 0181 - Gefangen in Zentral-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dachte Rhodan an das Vereinigte Imperium, das wohl nur noch dem Namen nach existierte. Er fragte sich, warum er nicht verzweifelt darüber war, alles verloren zu haben. Wahrscheinlich war er zu sehr in eigene Schwierigkeiten verwickelt. Plophos, überlegte er, das war unter Umständen der Name, der an die Stelle Terras treten würde. Oder konnten sich die ehemaligen terranischen Kolonisten auch nicht halten, wenn es ihnen einmal gelungen war, die Macht innerhalb der Galaxis zu übernehmen? Gab es überhaupt eine Rasse, die in der Lage war, immer weiter fortzuschreiten, immer tiefer ins Universum einzudringen? Tausende von Sternenreichen waren schon zerfal- len, man wußte nichts mehr über sie, sie waren nicht einmal mehr Legende. Würde auch der Name Terras eines Tages vergessen sein, würde es keine Menschen mehr zwischen den Sternen geben?
    Am Strand wurde es allmählich ruhiger. Der Lärm der plophosischen Suchmannschaften war verklungen. Rhodan kroch aus der Senke im Pilzdach hervor, um die Umgebung zu beobachten.
    Der Dschungel hatte die Plophoser verschluckt, sie würden jetzt versuchen, ihre entflohenen Gefangenen zu finden.
    Rhodan richtete seine Aufmerk samkeit zum Ufer. Drei Schiffe hatten dort angelegt. Weiter entfernt waren die Gleiter gelandet.
    Plophoser patrouillierten zwischen Dschungel und Meer. Rhodan resignierte. Der Kommandant dieses Unternehmens hatte bei aller Eile nicht den Fehler gemacht, Schiffe und Gleiter unbewacht zurückzulassen. Immer mehr mußte Rhodan einsehen, daß diese Nachkommen von Terranern gefährliche Gegner waren. Ihre Mentalität glich denen anderer Menschen vollkommen. Von diesem Standpunkt mußte er ausgehen. Rhodan arbeitete sich weiter auf den Rand des Daches zu. Er achtete darauf, daß er sich nur dann bewegte, wenn er sicher sein konnte, von keinem der aufmerksamen Wächter entdeckt zu werden. Natürlich kon- zentrierten sich die Plophoser auf den Wald, weil sie nur von dort eine Überraschung erwarteten. Rhodan war sich darüber im klaren, daß eine so günstige Gelegenheit, den Pilz zu verlassen, innerhalb der nächsten Stunden nicht wiederkehren würde. Seine Hände tasteten unterhalb des Daches nach einer Liane, an der er sich auf den Boden herablassen konnte. Da spürte er ein schwaches Zittern, das durch den Pilz lief. Sofort zog er sich zurück. Woher kam die Erschütterung? Geschah etwas unterhalb des Daches, was er von hier oben nicht sehen konnte? Hatten sich von der anderen Seite Plophoser genähert, die nun am Stengel empor kletterten? Rhodan glitt hastig in die Senke zurück und zog die erbeutete Waffe. Wieder vibrierte der Pilz, diesmal wesentlich stärker. Rhodan hatte den Eindruck, als kämen die Erschütterungen aus dem Innern des Daches. Die phantastischsten Gedanken schossen durch seinen Kopf.
    Er dachte an die Möglichkeit, daß sich etwas im Pilzfleisch eingenistet haben könnte, das nun gewaltsam hervorbrach. Der Riesenstaubpilz schien anzuschwellen, seine zernarbte Außenhülle spannte sich an, die Pflanzen, die auf ihr wuchsen, schwankten hin und her, als sei starker Wind aufgekommen. Angespannt verfolgte Rhodan die mysteriösen Vorgänge. Er konnte nichts tun, als mit gezo- gener Waffe in der Vertiefung liegen und abwarten. Der Pilz begann Geräusche von sich zu geben. Plupp! machte der Pilz. Plupp! Plupp!
    Plupp! Pluppupupup! Das gesamte Dach des Pilzes schien plötzlich unter Spannung zu stehen, wie das Dach eines Zeltes, unter das heftiger Sturm gefahren war. Der Riesenstaubpilz, den sich Rhodan als Versteck ausgesucht hatte, war alt-, wahrscheinlich einer der ältesten seiner Art, die auf Greendoor existierten. Selbst für andere Pflanzen war es zu schwierig, ihn in Bedrängnis zu bringen. Größere Gegner hielten sich an kleineren Pilzen schadlos, die sich leicht bezwingen ließen. Der Pilzpatriarch war schon lange überreif. Millionen von Sporen warteten in seinem Innern darauf, in die Luft geschleudert zu werden. Doch der uralte Gigant hatte Schwierigkeiten, denn seine zernarbte, überwucherte Haut war zäh und unnachgiebig. Sosehr sich der Pilz schon abgemüht hatte, bisher war ihm die erlösende Explosion, mit deren Hilfe er sich des Samens entledigte, nicht gelungen. Nun hatte er unerwartete Hilfe erhalten. Rhodans Körpergewicht und seine Bewegungen hatten das geschafft, was der Pflanze die ganze Zeit über nicht gelungen war. Überall dort, wo er noch nicht von Fäulnis angegriffen war, spannte sich der Pilz, bereit, seine letzte

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