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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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fragte ich langsam.
    Sein Blick war so ausdruckslos wie immer, als er sagte: »Du willst doch auch noch weiterlebeh, wenn du aus dem Gefängnis entlassen worden bist?«
    Eine Minute lang hing Schweigen zwischen uns, ein drohendes Schweigen. Dann breitete Brown die Arme aus, grinste und sagte: »Was soll das unsinnige Gerede? Niemand von uns wird je eingelocht- werden, denn die Burschen wie dieser Nelson werden nie zur Polizei rennen.«
    »Du hast also noch mehr zahlungswillige Opfer?«
    Er nickte. »Honnan und Lemmon kassieren auch je einen ab, einen davon schon fast ein Jahr, aber Sawer und die Brüder nehme ich nicht mit ins Geschäft. Sie würden verrückt spielen, wenn sie tausend Dollar auf einmal in die Hand bekämen. Halte also den Mund!«
    »Alles in Ordnung, aber wer begeht die Morde? Für tausend Dollar lege ich keinen Mann um, Charly. Merke es dir!«
    »Noch verlangt niemand von dir, irgendwen zu ermorden«, antwortete er, »aber was nicht ist, kann noch werden. Ich habe gewisse Pläne. Wenn wir sie verwirklichen, dann wird bei einem Fall so viel für dich herausspringen, dass du dich für ein Jahr ausruhen kannst.«
    »Auf solche Vorschläge bin ich immer gespannt.«
    »Alles zu seiner Zeit. Deinen Kunden Nelson lassen wir jetzt für sechs Wochen in Ruhe. Ich werde dir sagen, wann du ihn zum zweiten Mal besuchen sollst.«
    Damit war die Unterredung beendet. Erst am Abend sah ich Brown und die anderen wieder, aber als sie sich zur gewöhnlichen Pokerpartie an den Tisch setzten, drückte ich mich mit der Ausrede, dass ich es vorzöge, mit einem niedlichen Girl, das ich vor einigen Tagen kennengelernt hätte, ins Kino zu gehen.
    ***
    Ich traf Phil am Stock-Exchange-Platz. Der Platz war so belebt, dass wir keine Entdeckung zu befürchten hatten.
    Phil freute sich, mich zu sehen, aber er brachte eine schlechte Nachricht mit.
    »Das FBI kann keinen Mord feststellen, den Richard Nelson in Auftrag gegeben haben könnte. Er besitzt keinen Geschäftspartner, von seinen Verwandten ist im letzten halben Jahr niemand verschwunden oder gestorben. Seine langjährige Freundin erfreut sich bester Gesundheit. Solway lässt dir einen schönen Gruß ausrichten und es täte ihm leid aber ..,«
    »Phil«, unterbrach ich, »ich habe von Richard Nelson fünftausend Dollar kassiert. Glaubst du, er zahlte bei reinem Gewissen?«
    »Vielleicht handelt es sich um irgendetwas anderes als Mord!«
    »Unsinn! Ich habe das Gespräch mit dem Knaben so geführt, dass er nicht im Zweifel darüber sein konnte, um was es sich handelte.«
    Phil hob die Arme und ließ sie wieder fallen.
    »Aber es gibt keine Leiche zehn Meilen weit in seinem Umkreis!«
    »Zum Henker, dann sucht hundert oder tausend Meilen weit um ihn herum. Irgendwen hat er umlegen lassen. Daran kann kein Zweifel sein.«
    »Okay, ich werde das mit Solway besprechen. Wie steht es sonst?«
    »Nicht schlecht, obwohl ich immer noch nicht klar sehe, wer die Morde ausführt. Sicherlich ist es niemand in Browns Gang. Vielleicht ist es der Boss selbst, aber noch unwahrscheinlicher scheint mir, dass Charly Brown über irgendeinen Mann verfügt, den wir nicht kennen, und der die schmutzige Arbeit für ihn erledigt.«
    »Dafür spricht auch der Fall South, du erinnerst dich. William South ließ seine Frau beseitigen, und er brach bei den Verhören zusammen, nachdem man die Überreste der Ermordeten gefunden hatte. Aber der Mann, der ihm den Mord verkaufte, war weder Brown noch sonst einer von seiner Bande. Wir haben South inzwischen auch die Bilder von Honnan und allen anderen vorgelegt. Keines von ihnen stellte den Erpresser dar.«
    »Brown selbst scheint nur im Fall des Mannes in Vallejo die Erpressung persönlich durchgeführt zu haben. Sicherlich hat er von dem Selbstmord erfahren und ist seitdem vorsichtig geworden. Wenn ich seinen Worten glauben soll, dann bearbeiten zurzeit Fred Honnan und Sid Lemmon je einen Fall. Mit Nelson wären das drei Leute, für die Morde ausgeführt worden sind und die jetzt erpresst werden.«
    »Einer davon könnte Flower sein, dessen Kompagnon verschwand, jener Rastrick, dessen Leiche zusammen mit der Helen Souths gefunden wurde. Er hat hartnäckig geleugnet, auch als ihm Charly Browns Bild unter die Nase gehalten wurde, aber vielleicht fällt er um, wenn wir ihm Honnans und Lemmons Konterfei zeigen.«
    Ich winkte ab. »Davon wird Rastrick auch nicht mehr lebendig. Andererseits besteht die Gefahr, dass er nichts zugibt, aber Honnan oder Lemmon warnt.

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