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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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zurück, ließ kein Auge von Brown und überlegte, wer für diesen Mord infrage kam. Obwohl es nicht jenseits aller Möglichkeiten schien, so konnte ich mir doch nicht vor stellen, dass einer seiner eigenen Leute in Betracht kam. Brown musste mit Leuten in Beziehungen gestanden haben, die ich nicht kannte und von denen ich nichts, aber auch gar nichts wusste.
    Ich fluchte leise vor mich hin. Brown war in einem Augenblick getötet worden, in dem er im Begriff stand, mich in die Geheimnisse seiner mörderischen Geschäfte einzuweihen.
    Okay, es hat keinen Sinn, sich über das Abbrechen einer Fährte zu ärgern, in deren Verfolgung eine Menge Arbeit gesteckt hat. Vielleicht konnte ich über Sid Lemmon und Fred Honnan doch noch weiterkommen.
    Ich drehte mich um und ging, um das Haus zu verlassen, aber als ich die Tür erreicht hatte, sah ich durch das Flurfenster, dass ein schwerer Wagen vor dem Haus stoppte. Die Türen flogen auf und Browns gesamte Bande stieg aus, Al Sawer, die Brüder Rodrez und Sid Lemmon und Fred Honnan.
    Ich hätte versuchen können, über die Gartenmauer zu fliehen, aber ich sah keinen Grund. Ich war zu neugierig, zu erfahren, aus welchem Grund die Mitglieder der Gang kamen.
    Als der Erste von ihnen die Tür erreicht hatte, öffnete ich sie.
    »Ah, du bist schon da«, sagte Lemmon und drängte sich an mir vorbei. Die anderen folgten.
    Sie sahen sich in der Diele um.
    »Feine Bude«, meinte Try Rodrez. »Charly wohnt wie ein Millionär.«
    Sein Bruder Pablo grinste. »Wahrscheinlich ist er einer. Glück genug dazu hat er beim Poker. Von mir bekam er noch achtundsechzig Dollar zu seiner Million.«
    »Warum kommt ihr?«, fragte ich.
    »Blöde Frage«, knurrte Al Sawer. »Weil Charly uns herbestellt hat.«
    Sid Lemmon, der sich anscheinend als einziger in der Wohnung auskannte, ging in das Wohnzimmer. Sie trotteten ihm nach wie eine Herde Schafe dem Leithammel. Ich folgte als letzter.
    »Wo ist der Chef?«, fragte Lemmon. Es klang drohend.
    »Draußen auf der Terrasse. Er ist tot. Man hat ihm eine Kugel in den Kopf gejagt.«
    Ich behielt Sid Lemmon im Auge. Aus seinem verwitterten Gesicht wich der letzte Rest von Farbe. Mit drei, vier Schritten war er vor mir und stieß ein einziges Wort aus: »Du?«
    Ich schüttelte stumm den Kopf. Lemmon wich zurück, streckte den Arm aus gegen mich und rief seinen Kumpanen zu: »Passt auf ihn auf, Jungs. Wenn es wahr ist, was er gesagt hat, dann wüsste ich verdammt nicht, wer es außer ihm getan haben sollte.«
    Er ging mit großen, schnellen Schritten auf die Terrasse hinaus. Ich stand allein den vier Gangstern gegenüber.
    Al Sawer hielt seine Arme leicht angewinkelt und zu Fäusten geballt. Pablo und Try Rodrez hatten die Hände in die Taschen gesteckt, in denen sich ihre Messer befanden, und Fred Honnan strich mit der flachen Hand immer wieder über sein blondes Haar, aber der Blick, mit dem er mich gefasst hielt, war kalt und mörderisch.
    Lemmon kam von der Terrasse zurück. Er stürzte herein wie eine Rakete, aber er stoppte in fünf Schritten Entfernung. Sein Kinn zitterte, und vor Wut konnte er kaum sprechen.
    »Das wird dich verdammt teuer zu stehen kommen«, stieß er hervor.
    Ich sah ein, dass er und seine Kumpane sich kaum von der Meinung abbringen lassen würden, ich hätte Charly Brown umgelegt. Im Grunde hatten sie mich immer als einen Eindringling betrachtet, und nun, da der Chef tot war, fühlten sie die Chance, mir seinen Tod in die Schuhe zu schieben und mit mir abzurechnen. Ich wusste, dass keiner von ihnen eine Pistole bei sich trug, aber auch meine lag zu Hause im Schrank. Somit blieben die Messer der Brüder Rodrez am gefährlichsten. Meine Hand tastete nach einem der kostbaren Stühle.
    Schade um das schön gedrechselte Ding, aber ich würde es zerbrechen müssen, denn ein Stuhlbein ist eine vorzügliche Waffe, wenn man nichts Besseres hat.
    »Ich habe Charly nicht gekillt«, sagte ich und zog den Stuhl näher heran. »Als ich kam, war er schon genauso tot, wie er ist!«
    »Packt ihn!«, befahl Sid Lemmon düster.
    Für einen Augenblick zögerten sie, seinem Befehl zu folgen. Sie erinnerten sich der schlechten Erfahrungen, die sie mit mir gemacht hatten, aber dann setzte sich Al Sawer als erster in Bewegung. Die Hände der Rodrez-Brüder fuhren aus den Taschen, mit einer Gleichzeitigkeit, als wären sie Marionetten, deren Stricke von der gleichen Hand bewegt wurden. Die Klingen schnappten hervor und rasteten mit einem kleinen, metallischen

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