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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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oder dem elektrischen Stuhl. Daher verliefen, bevor unsere Organisation aufgezogen wurde, die meisten Bemühungen, einen Lieferanten für einen Mord zu finden, im Sand. Unser Chef hat das Geschäft nach kaufmännischen Prinzipien aufgezogen. Es gibt einen oder zwei Generalvertreter in jeder Stadt. In Frisco war Charly Brown einer dieser Generalvertreter. Durch die Unzahl der kleinen Mobster erfuhr er, wenn irgendwo jemand einen Mord zu kaufen beabsichtigte. Brown ging hin und handelte die Bedingungen aus. Gewöhnlich waren sie sehr einfach. Der Auftraggeber musste den Namen des Opfers nennen. Manchmal musste er auch ein Bild liefern, und dann hatte er eine bestimmte Summe postlagernd abzusenden. Ferner musste er dafür sorgen, dass er für eine bestimmte Zeit, etwa zwei oder drei Wochen, ein einwandfreies Alibi hatte. Brown gab den Namen und das Bild an den Chef weiter. Vom Chef erhielt ich die Unterlagen. Der Fall wurde erledigt, und ganz zum Schluss trat dann unser Freund Sal Woodman in Aktion. Er hat eine ganze Reihe von Tricks auf Lager, um eine Leiche verschwinden zu lassen.« Er lachte und griff nach der Whiskyflasche. »Manchmal hat er sogar die Leute unter einem falschen Namen auf dem Zentralfriedhof beerdigt.«
    »Du redest zu viel«, knurrte Woodman.
    »Quatsch«, fuhr ihn der Mann an. »Der Junge gehört jetzt zu uns, und für jeden, der zu uns gehört, gibt es nur einen Weg aus unserem Verein, und der führt durch deine Hände, Sal!«
    Er lachte mächtig über den Satz, den er für einen guten Witz hielt. Zwischendurch trank er, und jetzt schien er mir schon ziemlich beschwipst zu sein.
    »Du bist also nicht der Chef?«, fragte ich kalt.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich bin es nicht, aber ich bin der einzige, der ihn kennt. - Moment mal«, unterbrach er sich selbst.
    »Vielleicht bin ich nicht der einzige. Die Generalvertreter kennen ihn sicherlich auch. Er hat sie ja angeworben, und er nimmt die Aufträge an. Er als einziger weiß sowohl den Namen der Auftraggeber und den Namen der Opfer. Ich und meine Jungs erfahren nur, wen wir zu beseitigen haben. Wer dafür bezahlt hat, das wissen wir nicht. Es war ’ne Ausnahme, dass wir es in Charly Browns Fall erfahren haben.«
    Ich ahnte, warum Brown ermordet worden war, aber ich wollte meine Ahnung bestätigt haben.
    »Warum habt ihr ihn gekillt?«
    Wieder krachte seine Faust auf den Tisch. Er war jetzt so betrunken, dass er lallte.
    »Er hat uns ins Geschäft gepfuscht, dieser Verräter. Weißt du, was bei uns ein Mord kostet? Keine zwanzigtausend oder auch zehntausend Dollar. Wir sind mit fünftausend, mit zweitausend zufrieden, ja, wir haben einen Auftrag sogar schon für tausend Dollar ausgeführt! - Zu billig, meinst du? Das sieht nur auf den ersten Blick so aus, aber wenn jemand für einen Mord zehn- oder zwanzigtausend Dollar bezahlen soll, dann muss er schon ein verdammt reicher Bursche sein. In neunzig von hundert Fällen würden die Interessenten zurückschrecken, wenn wir solche Summen verlangen würden. Wir arbeiten billig, und wir sind korrekt. Der Chef will, dass es sich herumspricht, dass wir unsere Kunden gut bedienen.« Er beugte sich weit über den Tisch vor und grinste mich von unten her an.
    »Noch zwei oder drei Jahre werden wir arbeiten, und dann, so hat es der Chef geplant, werden wir zu den Leuten, für die wir gearbeitet haben, gehen und werden sie darán erinnern, was wir für sie getan haben. Und dann, mein Junge, werden sie bereit sein, die zehn- oder zwanzigtausend Dollar und noch mehr zu bezahlen, die wir vorher für unsere Arbeit nie bekommen hätten. Dann brauchen wir keinen Finger mehr zu krümmen, und wenn unsere Taschen leer sind, brauchen wir nur noch zu irgendeinem ehemaligen Kunden gehen und die Hand aufhalten. - Du weißt, dass es klappen wird. Du hast es selbst in Browns Auftrag ausprobiert.«
    Er richtete sich auf. Zum dritten Mal krachte seine Faust auf den Tisch. Er brüllte: »Aber Brown war nicht dazu berechtigt. Er hat seine Provision bekommen. Für ihn war diese Sache damit erledigt. Der Lump hat dem Chef die Idee gestohlen. - Nun, die Quittung, die wir ihm dafür gaben, hast du selbst gesehen.«
    Eine dünne Klingel ertönte in einem seltsamen Rhythmus. Woodman schlurfte hinaus. Ein paar Minuten später kam er in der Begleitung des jungen Gangsters zurück.
    Der Anführer sah ihn fragend an. Der andere nickte knapp. Der Mann, der mich informiert hatte, stemmte sich von seinem Sitz hoch. Er wankte ein

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