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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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mindestens so schwer wie Ihnen.«
    Phil wartete die Untersuchungen in der Winding Street nicht ab. Er fuhr in das FBI-Hauptquartier, ließ den Maskenbildner kommen, der nebenberuflich für das FBI arbeitete, und ließ sich von ihm so zurechtschminken, dass er hoffen durfte, nicht aufzufallen. Den Rest des Tages und auch einen guten Teil der Nacht trieb er sich im Fischerquartier in der Nähe von Barbeiros Haus herum. Er sah Barbeiros selbst, er sah auch Fess Callhoun, der irgendwann am Abend nach Hause kam und zehn Minuten später wieder ging, aber Jerry Cotton sah er nicht.
    Als er spät in der Nacht Solways Büro im Hauptquartier betrat, saß der Friscoer Kollege noch hinter dem Schreibtisch, der bedeckt war mit Berichten, Untersuchungsergebnissen, Fotografien.
    »Keine Spur von Cotton?«, fragte Solway.
    Phil Decker schüttelte den Kopf.
    »Leider habe ich eine Spur«, sagte der Friscoer Beamte und gab Phil die Fotografie von zwei Handabdrücken. »Das sind Cottons Abdrücke. Ich habe sie mir aus der Zentralkartei per Bildfunk kabeln lassen, und sie stimmen mit diesen Abdrücken, die wir an einem Stuhl fanden, überein. Es besteht kein Zweifel, dass Cotton auch in Browns Haus war, und wenn sich auch nicht auf die Stunde genau sagen lässt, wie alt ein Fingerabdruck ist, so wüsste ich doch keinen Grund, warum er nicht zur gleichen Zeit wie die anderen dort gewesen sein soll. Er gehörte zur Bande.«
    Phil schüttelte den Kopf. »Er kann nicht dort gewesen sein, als die Männer erschossen wurden. Jerry hätte alles riskiert, um das Massaker zu verhindern. Entweder wäre es ihm gelungen, oder 40 wir hätten seine Leiche zwischen den anderen gefunden. - Was wurde sonst noch festgestellt, Charles?«
    »Brown ist der einzige, der durch eine Pistolenkugel getötet wurde. Bei den anderen wurde eine Maschinenpistole benutzt, und zwar eine einzige Waffe, denn die Kugeln weisen alle die gleichen Riefen auf. Damit ist bewiesen, dass es nur einen Mörder gibt, wenigstens was die Bandenmitglieder angeht. Brown kann natürlich durch einen zweiten Mann getötet worden sein. Fred Honnan muss außerdem niedergeschlagen worden sein, denn sein Kopf ist verletzt. Die Tatzeit muss um etwa acht Uhr abends liegen. Die Bewohner der anliegenden Häuser haben wir vernommen. Zwei Männer und eine Frau erinnern sich, zur Tatzeit seltsame Geräusche gehört zu haben, aber sie haben nicht weiter darauf geachtet. Ich habe daran gedacht, einen Aufruf nach eventuellen Zeugen in der Zeitung zu veröffentlichen. Was halten Sie davon?«
    Phil nickte »Das können Sie selbstverständlich tun. Die Mörder würden sich wundern, wenn wir die Nachforschungen nicht mit allen üblichen Methoden führten. Sie können auch Browns Hauptquartier in der Drum Street einbeziehen. Das kann keinen Verdacht erregen, denn es ist allgemein bekannt, dass Brown sich dort viel aufhielt.«
    »Okay, ich habe schon daran gedacht, aber ich wollte nichts unternehmen, ohne Ihre Meinung zu hören. Es dürfen uns keine Fehler unterlaufen, die Cotton gefährden, falls…«
    Er brach ab. Phil sagte, ohne zu lächeln: »… falls er noch lebt. Sprechen Sie es ruhig aus, Charles. Wenn Jerry noch lebt, wird er alles daran setzen, uns zu benachrichtigen.«
    ***
    Ich hatte in der vergangenen Nacht verdammt schlecht geschlafen, und es waren nicht die Ratten gewesen, die meinen Schlaf gestört hatten. Kein Zweifel, ich war in den innersten Kern der Mord-Bande eingedrungen, aber ich wurde das Gefühl nicht los, diesen Erfolg zu teuer erkauft zu haben. Bedeuteten die letzten Worte des Gangsterführers, dass alle Angehörigen der Brown-Bande getötet worden waren?
    Noch zweifelte ich daran, denn nur der junge Gangster mit dem Gesicht eines schönen Teufels war zurückgeblieben, und ich klammerte mich an den Gedanken, dass nicht ein einzelner Mann fünf Leute töten konnte, ohne eine Maschinenpistole zu benutzen; und ich hatte keine MP gesehen. Dann musste ich mir eingestehen, dass es genug Möglichkeiten gab, eine MP unauffällig unter dem Mantel verborgen zu halten, und der junge Gangster hatte einen dunklen Mantel getragen.
    Irgendwann, während ich diese Gedanken wälzte, muss ich dann doch eingeschlafen sein, denn als ich von einem polternden Geräusch wach wurde und aufschreckte, war es heller Tag, und als Ursache des Geräusches zeigte sich Sal Woodman.
    Im Tageslicht sah der Leichenbestatter kaum erfreulicher aus als in der Nacht. Das Licht wischte das Unheimliche seiner Erscheinung

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