0183 - Das Knochenschiff
Sherman heiser. »Und Ted Hyland. Und Ted Winger. Und John Sinclair. Außerdem noch seine Freunde Suko und Bill Conolly, sowie Clint Perry und seine Leute. Reicht Ihnen das?«
»Die Zombies haben nicht nur Fess White auf dem Gewissen«, sagte Clint Perry. »Sie haben auch Mark Banner und Nat Nelson umgebracht, und wenn John Sinclair sich für die drei Jungen nicht so vehement eingesetzt hätte, wären auch sie ein Opfer der lebenden Toten geworden. Ich muß Ihnen in meiner Eigenschaft als Polizeichef sagen, daß die Durchführung des Festes unverantwortlich wäre. Wir können die Sicherheit unserer Gäste nicht gewährleisten. Ich sehe mich außerstande, einen Angriff der Zombie-Piraten zurückzuschlagen, Edward.«
»Blasen Sie’s ab, Edward«, sagte der Schriftsteller eindringlich.
Newmans Brauen zogen sich unwillig zusammen. »Sie alle kennen meinen Standpunkt. Davon weiche ich nicht ab. Ich kann Bexhill nicht dem finanziellen Ruin preisgeben.«
»Da liefern Sie den Ort schon lieber den Zombie-Piraten aus, was?« sagte ich verstimmt. Newmans Dickschädel ging mir allmählich auf die Nerven.
Der Bürgermeister blickte mich durchdringend an. »Halten Sie sich da raus, Mr. Sinclair. Das geht Sie nichts an.«
»Das tut es sehr wohl!« widersprach ich dem Bürgermeister.
»Ich habe Oberinspektor Sinclair um Hilfe gebeten, Edward«, sagte der Polizeichef. »Außerdem besitzt John ein Dokument, dem wir uns alle beugen müssen. Es wurde von höchster Stelle ausgestellt, und jedermann ist darin aufgefordert, ihm jedwede Unterstützung zukommen zu lassen. Genau genommen steht John Sinclair über mir. Er kann die Befehlsgewalt über unseren Polizeiapparat verlangen und Maßnahmen anordnen, die zum Wohle Bexhills sind und denen wir uns fügen müssen.«
Edward Newman schüttelte zornig den Kopf. »Also nein, da spiele ich nicht mit. Solange ich in Bexhill Bürgermeister bin, hat mir kein Fremder in meine Amtsgeschäfte dreinzureden. Das lasse ich nicht zu.«
»Mein Gott, wie lange glauben Sie, sind Sie denn noch Bürgermeister, wenn das Knochenschiff erst mal in unseren Hafen eingelaufen ist?« schrie Andrew Sherman wütend. »Seien Sie doch nicht so stur und verbohrt. Es darf kein Fest geben. Wir sollten Bexhill alle verlassen, solange dazu noch Zeit ist, denn wenn Robinson Jaw über den Ort herfällt, wird hier Heulen und Zähneknirschen herrschen.«
»Wir werden uns gegen ihn wappnen«, sagte Edward Newman.
»Das ist unmöglich«, widersprach ihm Clint Perry. »Mit herkömmlichen Waffen ist diesen lebenden Leichen nicht beizukommen. Dazu braucht man Spezialwaffen, wie sie John Sinclair besitzt. Aber allzu viele gibt es davon nicht.«
Newman schwieg trotzig. Er glaubte uns nicht, daß die Gefahr für Bexhill wirklich so groß war.
Zum ersten Mal schaltete sich Debra Newman in das Gespräch ein, und mich erstaunte, mit welcher Leidenschaft sie das tat.
»Dad, ich finde, Mr. Perry, Mr. Sherman und Mr. Sinclair haben recht. Das Fest darf nicht stattfinden.«
Newman schaute seine Tochter ungläubig an. »Du fällst mir in den Rücken?«
»Vergiß nicht, ich habe Fess White verloren. Denkst du, das kann ich so leicht vergessen? Nach Fess mußten auch noch Mark Banner und Nat Nelson sterben. Dad, so darf das nicht weitergehen.«
»Diese drei Menschen sind gestorben, obwohl es kein Fest gegeben hat«, sagte Newman.
Clint Perry nickte hastig. »Und nun stellen Sie sich einmal vor, was hier erst los ist, wenn das Fest anläuft, Edward. Das kann keiner von uns verantworten. Ich nicht, und Sie auch nicht. Mann, wir sind es den Menschen schuldig, sie vor Schaden zu bewahren!«
»Wie viele sollen denn noch sterben, Dad?« sagte Debra eindringlich. »Reichen drei Tote nicht?«
»Mein Gott, ihr tut so, als wäre ich ein herzloser Teufel!« schrie der Bürgermeister aufgebracht. »In Wahrheit gibt es wohl keinen, dem das Wohl von Bexhill mehr bedeutet als mir. Ich bin ein Teil dieses Ortes, und ich darf nicht zulassen, daß er untergeht.«
»Das wird er aber, wenn Robinson Jaw mit seinen Zombie-Piraten über uns alle herfällt«, schrie nun auch Andrew Sherman.
Ich unternahm einen Schritt zu einer Kompromißlösung. »Vielleicht muß das Fest nicht abgesagt werden, Mr. Newman. Möglicherweise genügt eine Verschiebung um vierundzwanzig Stunden, das müßte doch drin sein, oder?«
»Was ändert sich in vierundzwanzig Stunden?« fragte mich der Bürgermeister.
»Oh, da kann sich eine ganze Menge tun.«
»Zum Beispiel
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